Montag, 9. Januar 2012

Kombi-Weltcup Oberstdorf 2012

Des einen Leid, des andren Freud – wieder mal Oberstdorf statt Schonach.

-       Vorwort -

Moment, wird sich der längjährige Kombifan denken, das hatten wir doch schon mal.

Richtig!

Und zwar Anno 2006/2007 als es damals den Warsteiner Grand Prix Deutschland noch gab. Damals sollte es Weltcups in Oberhof, Ruhpolding und Schonach geben.

Am Ende gab es zwei in Ruhpolding und einen in Oberstdorf. Weil es nämlich keinen Schnee gab, jedenfalls nicht in Oberhof und auch nicht in Schonach.

Meiner einer war damals innerhalb von sieben Tagen dreimal bei der Kombi. Feine Sache das.

Diese Saison hatte ich nur mit Seefeld geplant. Hingefahren, war schön. Danach schon auf den SGP gefreut

Dann sickerte durch dass man in Zakopane  nicht genug Schnee habe. Wenige Minuten später warf auch Schonach das Handtuch. Bösartig wie ich bin dachte ich mir man könne dies doch nach Oberstdorf verlegen.

Und tatsächlich geschah dann auch genau dies. Allerdings übernahm man nicht nur den Weltcup sondern auch den menschenfeindlichen Zeitplan! Probe 8:30, Wettkampf 9:30!

FRECHHEIT!!!!!!!!!!!!

Also gut, steht N. halt mal wieder vor dem Frühstück auf und nimmt den Zug um 5:52 ab München Hbf. ins schöne Allgäu.

Wetterbericht ist beschxxen, der von der Bildzeitung angekündigte Horrorwinter ist über die Alpen gekommen. Es soll schneien wie blöd. Mal sehen ob wir diesmal auch das Springen sehen können oder nur für den Lauf so früh aufstehen werden.

Wobei die Sicherheit und Gesundheit der Jungs das Wichtigste ist und von irregulären Wettkämpfen hab ich auch erst mal genug.

Wir schreiben Sonntag, den 08.01.2012, es ist 4:15 Uhr. Verfasserin dieser Zeilen fällt durch das Klingeln ihres Weckers aus dem Bett.

Wie üblich Tee gekocht, zwei Semmeln belegt und eingepackt.

4:40 Uhr – Haus verlassen

5:05 – Bahnhof J., S-Bahn kommt

5:25 – Ankunft München Hbf, Bayernticket gekauft, zum Zug geschlurft. Wie immer ganz hinten, wie immer alt und wie immer über die Maßen gut gelauntes, von der restlichen Nacht übergebliebenes Partyvolk am Start (!“$%!!/%(() <- zensiert. So was mag ich besonders wenn ich selbst hundemüde bin. Ganz vorn im ersten Wagen befinden sich aber nur Zeitgenossen die ähnlich müde und somit ruhig sind. *freu*

5:52 – Zug bewegt sich. Nicht.

5:55 – Stimme aus dem Lautsprecher von wegen es gäbe in Bruck einen Großbrand und deswegen verzögere sich die Abfahrt auf unbestimmte Zeit.

6:00 – Stimme aus dem Lautsprecher, der Zug würde nun überhaupt nicht fahren. Man solle stattdessen die S 4 Richtung Geltendorf bis Puchheim nehmen, von dort per Schienenersatzverkehr bis Bruck, von dort aus gehe es normal weiter. (!“$%!!/%(() <- zensiert. OK, raus aus dem Zug, runter zur S-Bahn. Überflüssig zu erwähnen dass die S4 natürlich grad weg war. 17 Minuten warten.

6:20 – S 4 kommt. Nun also in 20 Minuten bis Puchheim.

6:40 Ankunft Puchheim. Dort jede Menge Volk, mehr oder weniger amüsiert und eher mehr alkoholisiert. Am Ende finde ich aber doch noch ein paar Zeitgenossen die fast nüchtern sind und mit denen man ein wenig quatschen kann. Dazu lieblicher Schneeregen und Wind. Oh yeah.

Auf der Straße Feuerwehrschläuche und viele Autos mit Blaulicht. Das Feuer musste also ganz in der Nähe sein. Es kommen dann ein paar Großraumtaxis, ins vierte komme ich mit rein. Nächste Etappe also Bruck. Während der Fahrt sieht man am eigentlich noch nachtschwarzen Himmel den Rauch. Lt. Fahrer des Taxis brenne „irgendwas“ im Gewerbegebiet.

7:40 – Ankunft Bruck. S 4 steht am Gleis, wie blöd rein gestürmt.

7:48 – S-Bahn bewegt sich. Nicht. Stimme aus dem Off, Zug falle aus. (!“$%!!/%(() <- zensiert.

7:51 S-Bahn fährt. 18 Minuten bis Geltendorf.

8:09 Ankunft Geltendorf. Noch nie dort gewesen, keine Ahnung wo es von diesem Bahnhof aus weitergehen sollte. Dann doch noch jemanden gefunden der wusste wie es weitergehen würde. Gleis 1, Zug Richtung Füssen. Umsteigen in Buchloe Richtung Oberstdorf.

8:22 ab Geltendorf. 18 Minuten bis Buchloe.

8:30 Beginn Probedurchgang in Odorf…

8:40 Ankunft Buchloe.

8:54 Abfahrt Buchloe.

9:30 Beginn des Springens in Odorf…

10:25 Ankunft Oberstdorf. Springen ist vorbei….

Zur Schanze hoch gelaufen, die wollte ich wenigstens sehen. Schanze nicht gesehen zwengs Dunst und Regen und Schnee. Oh yeah. S. an der Schanze abgeholt. S. hatte auch nur einen Teil des Springens sehen können weil auch ihr Zug unterwegs eine Stunde gestanden war.

Gemeinsam versucht das Langlaufstadion im Ried zu finden. So grob wusste ich noch wo das war aber eben nur grob. Natürlich nirgendswo ein Hinweis. Warum auch, ist ja nur Kombi…

11:45 Ankunft Langlaufstadion. Immer noch lieblicher Schneeregen….wir unsere Schmidx2-Fahne befestigt, Finnenfahne für Janne und Jimi ebenfalls. Dann steht plötzlich einer der Schweizer Athleten neben uns und redet scheinbar mit seinen Verwandten. Wir überlegt wer das ist, nach Studium der Startliste schlauer. Tim Hug. Leichte Übung das, wenn nur einer dabei ist musste es einfach Tim sein.

Edit: Wie sich inzwischen herausgestellt hat  war es doch nicht Tim Hug, sondern Seppi Hurschler, der zwar nicht am Wettkampf teilnahm aber trotzdem vor Ort war.
Etwas weiter weg Jim Härtull beim Stretching und Warmmachen. Janne steht daneben und schaut zu. Vorher und nachher sind die zwei dann per Ski unterwegs und laufen sich ein.

Der Sprecher lobt die Organisatoren die innerhalb von drei Tagen den Weltcup aus dem Boden gestampft hätten. Das ist eine tolle Sache, aber insgesamt ist es steril, die großen Emotionen fehlen. Vielleicht auch weil das LL-Stadion in Odorf so riesig ist und nicht viel Stimmung aufkommt.

Unsere Klamotten werden nässer und nässer, der Himmel kennt keine Gnade.

Kurz vor dem Start kommt der Sprecher unserem Wunsch nach und verkündet das Ergebnis des Springens.

12:45 Beginn des Rennens. Alle sind für die Deutschen. Alle? Nein, zwei Mitglieder des ss.com-Forums halten tapfer dagegen.

13:15 (so ca.) Schlußsprint. Kirche, Magnus und Mikko kämpfen um den Sieg. Am Ende liegt der finnische Norweger vorn und die Freude ist ganz bei uns. Janne wird am Ende 25., Jimi 34. Damit hat er im Laufen wieder drei Plätze gut gemacht!!!

Wie würden Anssi K. sagen?  -> „At least we got some Finnish language on podium!”

Nach der Hymne machen wir uns per Pendelbus auf zum Bahnhof und fahren um 14:16 zurück Richtung Heimat. Im Zug ist es dann endlich warm und trocken. Diesmal klappt dann auch alles.

Fazit: Dreimal bei der Kombi gewesen, einmal das Springen gesehen. Odorf war ein nettes Zuckerl, aber an Seefeld wird das nie rankommen.
Trotzdem DANKE an alle die das so schnell gestemmt haben im Allgäu.




















Aus, Ende, Amen.

Nach dem Skispringen ist nunmehr auch der Biathlon live vor Ort und im TV für mich gestorben.