Schwarzwaldpokal
in Schonach, 17.03. – 20.03.2017
Vorwort
Schonach 2016 war, abgesehen von
den Ergebnissen und der wunderschönen Winterlandschaft, eine einzige
Katastrophe. Unterkunft Mist, Essen Mist, Buhrufe, Schneebälle auf Athleten,
Disqualifikation, Proteste. Wir waren bedient und wollten nie mehr dort hin.
Nach dem es aber im Sommer so
toll für unsere geliebten Athleten gelaufen war und uns zwei Weltcups pro
Saison nicht reichen, begannen wir zu überlegen. Eine Chance wollten wir dem
kleinen Örtchen im schönen Schwarzwald noch geben.
Im Oktober buchte S. via booking.com
ein echt tolles Hotel mit vielen Annehmlichkeiten.
Und dann versprachen die
Meteorologen einen richtigen Winter. Würde schon noch Schnee liegen im März,
dachten wir uns. Stornieren würden wir das Hotel bis eine Woche vor dem Weltcup
können, das sollte mit der Schneekontrolle zusammen fallen.
Ende Februar, Anfang März begann
es mild zu werden, sehr mild. Wir gaben keinen Blumentopf mehr auf den Weltcup.
N. nahm Urlaub, kündigte ihrer Chefin aber gleichzeitig an, dass dieser
vermutlich würde storniert werden müssen.
Am Freitag, den 10.03.2017 sollte
die Schneekontrolle für Schonach sein. N.
saß nervös im Büro und guckte alle zehn Minuten ins Internet. Nichts. Um
12:30 Uhr Büro verlassen und nach Hause gefahren. Dort wieder ins Internet
geschaut und um 13:03 Uhr die erlösende Meldung gelesen.
Grünes Licht für den
Weltcup.
Wochenende gerettet, Weltcup
gerettet, Urlaubstage gerettet.
Es würde also stattfinden. Wir
konnten uns zwar immer noch nicht vorstellen wie, aber egal.
Wenn die FIS dran
glaubte, dann sollten wir es auch tun.
Die letzten vier Arbeitstage in
der nächsten Woche zogen sich wie Kaugummi…
Freitag, 17.03.2017 – Mission
Teamsprint-Bärchen
Als endlich der letzte Arbeitstag
überstanden war, Koffer und Rucksack gepackt, die Fahrkarte gekauft und alles
Nötige noch besorgt war, konnte es also am Freitag endlich endlich losgehen.
Mit dem ersten Zug, der mit Nahverkehrsfahrkarten benutzt werden konnte, ging
es ab nach Südwesten.
09:35 Uhr ab München Hbf, 10:12
würde S. zusteigen. Dann zusammen weiter nach Ulm. Dort wie immer Fischsemmel
bei der Nordsee kaufen und 40 Minuten später bis nach Immendingen. Dort
umsteigen und noch mal 45 Minuten weiter nach Triberg. Ankunft dort 15:13 Uhr.
Wir hofften dort am Bahnhof gleich ein Taxi zu bekommen um rauf nach Schonach
fahren zu können. Schließlich sollte um 16 Uhr der PCR beginnen. Dieser könnte,
so vermuteten wir, noch wichtig werden da die Wettervorhersage für Samstag
grottenschlecht war.
Und andererseits hatten wir mal wieder ne Mission zu
erfüllen. Unterwegs hatten wir schon per Handy den FIS-Ticker geprüft und somit
erfahren, dass sich das Training wegen Windes verzögerte. *schwitz* Ohne
vorherige Training wäre kein PCR möglich. Mission in Gefahr. *schwitz*
In Triberg am Bahnhof angelangt
kam auch gleich ein Taxi. Wir dachten erst, es käme für jemand anderen, aber
auf Nachfrage nahm es uns mit.
Hochgefahren, Koffer ins Hotel
gewuchtet, eingecheckt, alles Unnötige aus dem Rucksack geworfen und 10 Minuten
später ab an die Langenwaldschanze. 14:00 Uhr hätte das Training beginnen
sollen, am Ende war es dann 14:42 Uhr. Sehr passend für uns.
Ca. 15:40 Uhr waren wir vor Ort
und bekamen somit noch einiges vom Training mit. Mild war es, die Sonne schien
und wir waren glücklich. Die Durchführung der Mission „Gummibärchen für Schildi
Joergen Graabak rückte in greifbare Nähe.
Da man ja bei Team Norge nie
weiß, ob sie am Ende des Tages noch in der Ergebnisliste aufgeführt sind und
auch in Hinsicht auf das Wetter der nächsten Tage einiges unsicher war, nutzten
wir die erste Gelegenheit (Trainingsdurchgang), Jörgen die Team-Sprint-Bärchen und die im
Zug geschriebene Karte zu übergeben.
„ Jörgen, we’ve got something for
you! “ “Ehm what?” (Er ist wirklich der Verwirrteste im Team).
Aber er hat sich
gefreut und so schön gelächelt. Vermutlich rechnete er nicht damit,
ausgerechnet in Schonach, wo es ja letzte Saison so viel Ärger gegeben hatte,
etwas von deutschen Fans zu kriegen. Ja lieber Jörgen, nicht alle hier in
Deutschland sind böse. Gibt auch Leute, die dich mögen.
Wir waren auch zufrieden. Endlich
hatte mal eine Mission in Bezug auf Team Norge funktioniert und endlich hatte
auch Jörgen die Bärchen, Espen hatte seine ja schon in Seefeld bekommen.
16:30 Uhr begann der PCR, einige
unserer Favoriten hatten Glück, andere nicht. Und es gab auch wieder ne DSQ,
aber DIESMAL erwischte es keinen Norweger. Leon Sarc aus Slowenien war der
Schuldige. Kurz nach halb sechs war der Pocket Jump in trockenen Tüchern und
alle atmeten auf. Sofern die Loipe morgen nicht weggeregnet sein sollte, würden
wir einen Wettkampf sehen können.
Wir liefen zurück ins Hotel,
zogen die festen Schuhe aus und machten uns auf die Suche nach der Pizzeria, um
endlich etwas essen zu kriegen. Das Essen bekamen wir dann auch echt schnell, aber bis wir bezahlen konnten, dauerte es noch mal über eine Stunde.
Zurück im Hotel schauten wir uns dann die Quali aus Vikersund auf dem Handy an und hofften ansonsten, dass das Wetter morgen nicht all zu übel werden würde.
Zurück im Hotel schauten wir uns dann die Quali aus Vikersund auf dem Handy an und hofften ansonsten, dass das Wetter morgen nicht all zu übel werden würde.
Samstag, 18.03.2017 Ach
Schonach oder It’s raining man
Regenlied 1
Regenlied 2
Regenlied 1
Regenlied 2
07:00 Uhr. N. wacht auf und
prüft sofort das Wetter. à Die
Hoffnung des Vorabends war komplett umsonst gewesen. Es windete, es regnete und
schneite. Es windete und es regnete waagrecht. Wir gaben keinen Pfifferling auf
den heutigen Wettkampf. Weder aufs Springen noch aufs Laufen.
08:00 Uhr: Probedurchgang abgesagt.
09:00 Uhr: Juryentscheid
bezüglich Springen auf 09:45 Uhr verschoben.
10:00 Uhr: Jury hat entschieden,
dass das Springen stattfindet. N. und S. werfen sich, so gut es geht, in
wetterfeste Klamotten und ziehen los. Todesmutig erwerben wir eine Dauerkarte
fürs gesamte Wochenende.
10:15 Uhr: Springen beginnt.
Selbst als wir an der Schanze stehen, geben wir keinen Pfifferling auf den
Wettkampf. Die Weiten sind dann aber überraschend gut, hätten wir so nie
gedacht.
11:07 Uhr: Springen ist vorbei,
wieder mit gemischten Ergebnissen für unsere Favoriten. Die besten Chancen
rechneten wir Jan Schmid aus, der mit nur 38 Sekunden Rückstand auf Platz 16
lag. Da sollte was gehen am Nachmittag beim Lauf. Eric Frenzel und Johannes Rydzek waren nur sechs
Sekunden auseinander, das versprach jede Menge Spannung für den Langlauf.
Ein „Opfer“ hatte das Wetter dann
doch gefordert, Tomas Portyk, die große Hoffnung der Tschechen war leider zu
Fall gekommen und lag durch die schlechten Noten schon weit abgeschlagen auf
Platz 44. Wir hofften, dass er wenigstens keine größeren Blessuren davon
getragen hatte.
13:45 Uhr sollte es mit dem LL
weitergehen. N. und S. machten sich so schnell es ging auf den Weg zurück ins
Hotel, drehten die Heizung auf fünf und legten die Klamotten zum Trocknen darauf.
Dazu heißen Tee mit Zucker dank Wasserkocher im Zimmer, dazu Knabberzeugs,
Schokolade und den Rest Pizza von gestern Abend, ebenfalls auf der Heizung
angewärmt.
Bevor wir zur Loipe aufbrachen
schmissen wir noch mehr unnötige Sachen aus dem Rucksack, verpackten uns wetterfest
und machten uns erneut auf den Weg. Oben auf der Bergkuppe konnten wir uns kaum
auf den Beinen halten. Der Schirm von S. hauchte sein Leben aus. Es war
grausam. Erneut gaben wir keinen Pfifferling auf den Wettkampf.
An Fotos war, wie schon am Morgen
an der Schanze, in keinster Weise zu denken. Unsere Fahnen hielten wir so fest
es ging in den Händen und hatten Angst, der Wind könnte sie zerfetzen.
Alles brüllte Eric nach vorn. Ok,
fast alles. Die Forumsdelegation nicht. Wir waren für Johannes, Jan und den Rest der
Norges. Als Willi Denifl seinen Ausreißversuch startete, rückte er in den
Fokus. Was wäre er für ein toller Sieger!
Und Schonach wäre nicht Schonach
und der Schwarzwaldpokal nicht der Schwarzwaldpokal, wenn es nicht auch heuer
wieder kurz vor dem Ziel geknallt hätte. Frenzel und Rydzek kurz vor der
Ziellinie gleich auf, Johannes wollte an Eric vorbei und schon lag er im
Schnee. Es dauerte einen kleinen Augenblick bis er wieder stand. Da sah er
seinen Gesamtweltcupsieg entgleiten.
Am Ende gewann Eric vor Willi und
Johannes.
Wir freuten uns für die Jungs auf
Platz fünf (Schmid), Platz sieben (Cieslar, wann war zuletzt ein Pole so weit
vorn gelandet?), Platz acht (Hirvonen) sowie für unseren Lieblingsschweizer Tim
Hug auf Position neun.
Wir hatten einen kompletten
Wettkampf gesehen und konnten selbiges immer noch nicht fassen.
N. und S. machten sich so schnell
es ging auf den Weg zurück ins Hotel, drehten die Heizung auf fünf und legten
die Klamotten zum Trocknen darauf. Dazu heißen Tee mit Zucker dank Wasserkocher
im Zimmer sowie Knabberzeugs und Schokolade.
19:00 Uhr sollte die Siegerehrung
im Haus des Gastes sein, da wollten wir hin.
Als die Klamotten soweit
getrocknet waren, machten wir uns erneut auf den Weg zur Pizzeria. Beide
überbackene Nudeln gegessen -->
heiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiß!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Diesmal meldeten wir uns nach dem
Essen auch gleich bezüglich bezahlen und waren damit auch rechtzeitig im Haus
des Gastes. Stammplatz auf der
Heizung eingenommen --> heiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiß!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
(Burning our asses while sitting on the heating at the „Haus des Gastes) *gg*
Wie schon im Jahr zuvor die
Norgefahne im Rucksack bei der Siegerehrung dabei gehabt. Nur im Rucksack.
Wenigstens hatte es diesmal nicht zwischen GER und NOR gescheppert auf der
Loipe.
Die sechs Sportler, die bei der
Ehrung dabei waren, kamen dann ganz feierlich die große Treppe herunter. Sogar
einen roten Teppich hatte man ausgerollt!!
Ach ja, könnte mal jemand Herrn
S. aus T. in N. sagen, dass Jogginghosen für Siegerehrungen nicht GANZ das
Richtige sind? *kopfschüttel*
Diesmal gab es übrigens keine
Kuckucksuhren für die Jungs, sondern Weinflaschen und Nudeln.
Als die Ehrungen vorbei waren,
machten wir uns auf den Weg zurück in unser schönes Hotel, schauten bzw. eher
hörten uns im Fernsehen die Schlagerparade an und schrieben und malten die Plakate
für den nächsten Tag, zum einen anlässlich des 30. Geburtstages von Magnus Krog
und zum Anderen für 220 Einzelweltcups für Haavard Klemetsen.
Ach ja - -> wir drehten die
Heizung auf fünf und legten die Klamotten zum Trocknen darauf.
Sonntag, 19.03.2017 – Ab geht
die Party und die Party geht ab oder warum wir einem Mann im Haus des Gastes zu
Schonach bis ans Ende unseres Lebens dankbar sein werden
Am späten Samstagabend hatten wir
dann noch im Internet gelesen, dass am heutigen Sonntag nicht wie ursprünglich
gedacht, nur die besten 30 anwesenden Athleten des aktuellen Gesamtweltcups
würden starten dürfen, sondern alle.
Grund dafür: Der Wettkampf war
verkürzt worden, statt zwei Sprüngen und einem 15 km-Lauf gab es einen Sprung
und einen 10 km-Lauf auf der lediglich 1,42 km langen Loipe zu Schonach.
Und wir hatten uns all die Tage
Sorgen um unsere Norges gemacht und gebangt, dass auch ja alle dabei sein
würden am Sonntag. Nach Plakat malen und Schlager hören hatten wir den
Gesamtweltcup mit der Startliste abgeglichen und versucht herauszukriegen, wer
denn nicht da sei.
Alles umsonst.
Aber egal, umso besser. Eine
Quali also mit allen. Sehr schön.
Diesmal sollte es ja erst um 11
Uhr losgehen und so hatten wir alle Zeit der Welt. Kennt man ja gar nicht, so als
Kombifan. Und damit es nicht untergeht, sei hier auch noch mal das tolle Frühstück
in unserem Hotel erwähnt. Sogar kleine Amerikaner, Rosinenschnecken und
Windbeutel gab es. Tolle Teesorten. Tolle Säfte. Frischen, reichhaltigen Obstsalat.
Und da der Betreiber aus den
Niederlanden kommt, sogar Hagelslag.
Nach dem Frühstück Fahnen,
Plakate, Fotoapparat, Handy, Getränk, Sonnenbrille, Kombi-Elch Kalle und all sonst
Nötige in die Rucksäcke gestopft
Diesmal war auch das Wetter
besser, noch windig aber kein Regen mehr!!!! Das hatten sich alle Beteiligten
auch mehr als verdient.
Nach einigem Hin und Her hatten
wir einen Platz in der Nähe des Exit-Gates gefunden. Zwar sah man von hier aus
die Schanze eher nur mäßig, aber wir hatten ja noch ne Mission zu erfüllen.
Bewerbungs-Schnellhefter mit einigen Klammern am Absperrgitter befestigt,
Schmid-Fahne daneben.
S. nutzte die Gelegenheit und ließ sich von Ben Berend ein Foto unterschreiben. Der junge Mann bedankte sich sogar dafür! Zuerst dachte er, S. wolle sich mit ihm fotografieren lassen " Oh you wanna take a picture with me?" Als Dank für das Autogramm bekam er seinen Schoko-Glückskäfer. Reaktion? "Oh chocolate!" (Mit Süßigkeiten kriegt man sie alle!) *gg*
Zuoberst das Plakat für „Howie“,
wie ihn sogar die FIS nennt und seine 220 Einzelweltcups, da er ja gemäß
Weltcupgesamtstand auch zuerst kam, drunter dann das für Magnus Krog zum
Geburtstag.
Nicht weit von uns, auf der
anderen Seite der Absperrung standen die Betreuer der Teams. Und somit hatte die Betreuerin der Norges auch
schnell das erste unserer kleinen Poster entdeckt. Und fotografiert. Und, wie
wir später feststellten, auch noch bei Instagram hochgeladen. Per
Instagramstory und das für Haavard auch richtig als Foto.
Offenbar hielt sie uns für
Landsleute, denn sie sagte irgendwas auf Norwegisch, was wir aber natürlich
nicht verstanden. Jaa liebe Norges, es gibt auch Leute in Schonach und in
Deutschland die euch mögen.
Als der „Konge“, wie Jörgen
Graabak ihn erfurchtsvoll nennt, an der Reihe war, schnappte S. sich das Plakat
und pirschte sich näher ans Exit-Gate heran um es ihm zu zeigen. Er freute sich
sehr.
Wir tauschten die Zettel aus,
hefteten nunmehr den für Magnus nach oben. Als die Betreuerin es entdeckt
hatte, hielt sie natürlich auch diesen Zettel für die Nachwelt fest. Diesmal
riefen wir beide nach Magnus und er kam dann auch und strahlte bis über beide
Ohren.
Bis jetzt ein ruhiger Vormittag
für die Team Wikinger.
Aber Schonach wäre nicht Schonach
und Team Norge nicht Team Norge in der heurigen Saison, wenn nicht wieder was
schief gegangen wäre. Es war ohnehin bis jetzt alles viel zu gut gegangen.
Verdächtig…
Magnus Moan brach in der
Probe/Quali der Schuh, wie sich später herausstellte.
Ergebnis: Moan durfte im
Wettkampf ganz früh starten, mit den Schuhen von Magnus Krog. Kaum war er
unten, brach Hektik aus bei den Norwegern. So schnell es ging musste Moan die
Schuhe ausziehen und einer der Betreuer rannte mit den Sprungstiefeln den
steilen Berg rauf, um Krog die Stiefel wieder zu bringen.
Aber am Ende ging alles gut, die
Norges hatten die Quali alle geschafft.
Ausgeschieden waren leider zwei
von drei Amis, ein Finne und ein Italiener.
Ergebnis Quali
Startliste Springen
Ergebnis Quali
Startliste Springen
Um 12:15 Uhr begann der
Wettkampfsprung. Am Ende hatte Jan Schmid aus norwegischer Sicht das beste Ende
für sich, er lag auf Platz drei mit lediglich 28 Sekunden Rückstand. N. und S.
hofften auf einen Platz auf dem Stockerl für ihn am Ende des Tages.
Pech hatte Jörgen Graabak gehabt,
sein Sprung wäre von der Weite her richtig toll gewesen, aber leider erwischte
er kurz vor der Landung eine Böe und musste abrudern. Schlechte Noten und weit zurück. Stocksauer war er.
Der Gesamtweltcup war nach dem
gestrigen Tag ja eh so gut wie entschieden, viel Spannung war nicht mehr.
Johannes Rydzek lag nach dem Springen auf Platz zwei, sechs Plätze und 30
Sekunden dahinter hatte sich Eric Frenzel eingereiht.
N. und S. machten sich auf den
Weg, um im gleichen Café wie im Jahr zuvor etwas zu essen und zu trinken und
das Wlan auszunutzen.
Wir entschieden uns wieder mal
für die deftig gefüllten Pfannkuchen, N. trank Kaffee, S. was Kaltes. Und wie
im Vorjahr war das Café gesteckt voll. Man konnte sich kaum bewegen. N.
versuchte trotzdem ihren Platz zu verlassen und pfefferte dabei ihr Kaffeeglas
vom Tisch. Wie durch ein Wunder blieb es ganz.
Schonach 2017 lief weiterhin gut
für uns.
Nach dem Essen machten wir uns
auf den Weg rauf zum Langlaufstadion. Leider waren die Tribünen bereits
gesteckt voll. Keine Chance auf einen Platz dort.
Zogen wir halt weiter an die
Strecke und bekamen dort noch ein Plätzchen, wo zum einen die Trainer vor uns
standen und man zum anderen die Loipe fast komplett überblicken konnte. Sieben
Runden standen auf dem Programm und wir beschlossen, in der letzten davon zur Videowand
zu rennen um Zieleinlauf verfolgen zu können.
Der Gesamtweltcup war so gut wie
entschieden und somit hofften wir noch auf ein spannendes Rennen und
zufriedenstellende Ergebnisse für unsere Favoriten. Jan Schmid lag ja, wie
bereits erwähnt auf Platz drei, nur 28 Sekunden hinter dem Führenden.
Lange hielt er mit und unsere
Hoffnungen auf einen Stockerlplatz wurden größer und größer, doch in der
fünften von sieben Runden war Jan plötzlich weg, weit weg. L
Am Ende landete er nur auf Platz
24. 21 Plätze hatte er im Lauf verloren. Hatte er wohl dem tollen Rennen von
gestern Tribut zollen müssen. Es ist echt nicht seine Saison.
Ein kleiner Trost waren dann
Francois Braud auf Platz zwei, Akito Watabe auf Rang drei, Eero Hirvonen auf
vier und Ilkka Herola auf fünf sowie Espen Andersen auf sieben.
Das Rennen gewann, zur größten
Überraschung aller Beteiligten, Eric Frenzel.
Wir verließen das Langlaufstadion
also leicht frustriert und machten uns auf den Weg ins Hotel. N. war so froh,
diesmal nicht zum Bahnhof hetzen zu
müssen, sondern ganz entspannt noch eine Nacht im schönen Schwarzwald bleiben
zu können.
Wieder ins Hotel, leichte Schuhe
anziehen und zum dritten Mal ab in die Pizzeria.
Nach dem Essen wieder Richtung
Kurhaus. Tür zum Saal dort noch zu. Menschentraube davor. Wir uns auf die
Treppe gesetzt und gewartet. Verdammt warm war es und die Musik so schlecht wie
laut.
Halb sieben oder so ging die Tür
auf und alles stürmte hinein. Wir wie immer den Stammplatz auf der Heizung
angesteuert, die heute zum Glück außer Betrieb war (danke).
Nach einer Weile kam ein Mann und
meinte, wir könnten dort nicht bleiben, da dort eine mobile Wand mit den
FIS-Sponsoren aufgestellt würde, vor der die Athleten dann später fotografiert
würden.
Zuerst waren wir ein wenig verstimmt, doch im weiteren Verlauf des
Abends sollte sich das noch als SEHR glückliche Fügung herausstellen. Später
saßen dort nämlich wieder einige Leute, die noch in eine, nun ja, etwas
unangenehme und peinliche Situation gerieten. Selbiges blieb uns ja durch das Verlassen des Platzes erspart.
Auf der Heizung konnten wir ja
nun nicht mehr sitzen. Gut, dann halt auf die Treppe direkt daneben. Nach einer
Weile kam erneut ein Mann und meinte zu uns und allen anderen, dass wir auch
dort nicht bleiben könnten, da später die Athleten diese Treppe herunter kämen.
So weit, so schlecht. Wir
stellten uns NEBEN die Treppe. Dort durften wir dann übrigens bleiben. N.
liebäugelte sicherheitshalber schon mit einem Platz UNTER der Treppe. Wurde aber
nicht benötigt.
Wir planten stattdessen, uns nach der Ankunft der Sportler
wieder auf die Treppe zu begeben.
Es dauerte länger als gedacht,
aber schließlich kamen die Sportler und die Nationen wurden nach dem englischen
Alphabet nach und nach aufgerufen. Wir machten mehr schlecht als recht Fotos.
Eher schlecht, da zum einen keine Profikamera und zum anderen einfach zu klein
für die hinteren Reihen.
Eine Nation nach der anderen kam
die Treppe runter, mal nur die Sportler, mal mit Trainern und Betreuern.
Auf der Bühne ein Sprecher, oben
auf der Treppe die Verantwortliche der FIS (Silke Tegethof) für Presse und
Medien. Als es auf den Buchstaben „N“ zuging, also Norwegen, winkte diese ab.
Norwegen nicht da. N. und S. sackten innerlich ein wenig zusammen. Wollten die
Norges den Geburtstag von Magnus Krog lieber in Ruhe in ihrem Hotel feiern?
Hatten sie immer noch keine rechte Lust auf Deutschland?
Aber alle Aufregung war umsonst,
schließlich hieß es, Norwegen käme eine halbe Stunde später.
Immer mehr Sportler kamen und die
Tische waren fast alles besetzt. Team Norge verschwand irgendwo im hinteren
Teil des Saals.
N. und S. saßen mittlerweile
wieder auf der Treppe, etwas erhöht, mit bestem Blick in Richtung Bühne.
Plötzlich wurden direkt vor
unsere Nase weitere Tische und Stühle aufgebaut. Wir vermuteten, dies habe
irgendwas mit den Nordic Combined Awards zu tun, die ja im weiteren Verlauf des
Abends noch verliehen werden sollten.
Kaum hatten wir diesen Gedanken
zu Ende gedacht, stellte er sich auch schon als grundlegend falsch heraus.
Nix Awards.
Team Norwegen.
N. und S.
versuchten sich in Luft aufzulösen. Hoffentlich erinnerte sich von denen keiner
mehr an die Plakate vom heutigen Tag.
Und da waren ja noch die Leute
auf der Heizung, ein junger Mann mit seiner Freundin.
Moan, freundlich und nett wie er
ist, bat die zwei mit an den Tisch der Norges.
Die zwei saßen stocksteif auf dem
vordersten Rand ihrer Stühle und sahen aus wie bestellt und nicht abgeholt.
N. und S. dankten ihrem Schöpfer
dafür, nicht mehr auf der Heizung zu sitzen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Als dann alle da waren und auch
einen Platz an einem der Tische gefunden hatten, ging es los und zwar mit der
Verleihung der Nordic Combined Awards. „Rookie of the year“ wurde Eero
Hirvonen, was der Rest seines Teams mit stehenden Ovationen und lauten „Eehi,
Eehi“-Rufen feierte. Diese Gefühlsregungen der sonst so stillen Finnen
beeindruckt alle, sogar Moan guckte amüsiert und beeindruckt in Richtung der
Finnen. Comeback des Jahres – Hannu Manninen. Finnen begeistert.*gg*
Als alle Preise verliehen waren,
wurden alle Preisträger und Nominierten noch mal auf die Bühne gebeten. Dies
war jedoch nur ein Vorwand, wie sich gleich herausstellte. Anlass war der 30. Geburtstag
von Magnus Krog. Er bekam eine große Schwarzwälder Kirschtorte geschenkt und
biss gleich auf der Bühne zwei Mal davon ab. Espen Andersen kostete auf die
gleiche Weise. Publikum im Saal brüllte vor Lachen.
Später hatten die Norges die
Torte bei sich am Tisch. Jan Schmid war kurz weg und kam wenig später mit einem
Stapel Kuchenteller und –gabeln wieder. Da kam wohl sein Schweizer
Perfektionismus durch. *gg*
Anschließend wurde es erst
richtig lustig. Ein Teil der Norweger und Franzosen enterte die Bühne. Im
Requisitenraum fanden sie nacheinander ein Podest für die Siegerehrung, eine
große Leiter und einen fahrbaren Garderobenständer. Ach ja, und eine große
Packung Trinkhalme, ca. einen Meter lang. Einer der Norweger hatte kurz darauf zwei
davon um den Hals gebunden. Nicht zu vergessen auch die zwei großen
Landesfahnen, mit denen die Jungs über die Bühne tanzten.
Für die musikalische Untermalung
des Abends sorgte ein DJ aus Ischgl. Wir dachten ja erst, dass das nicht so das
Wahre für die Jungs sei, aber da hatten wir uns wirklich getäuscht. Deutscher
Schlager und Partymusik waren haargenau das Richtige. Siehe unten verlinkte
Playlist von YT, darauf sind die Lieder, an die wir uns noch erinnern konnten.
Es war nicht nur für die
Athleten, sondern auch für die Fans ein sehr sehr amüsanter Abend.
Playlist des Abends: Sconach-Stemning (der Schreibfehler ist beabsichtigt und gewollt)
Montag, 20.03.2017
Noch ein kleines Lied zum Abschluss - für alle aktiven Teilnehmer der Sause vom Vorabend: I've got a hangover (Kleine Gemeinheit zum Abschluss) *gg*
Ich hoffe ihr habts alle überstanden Jungs. Keine Namen von mir - was in Schonach war, bleibt in Schonach!
Noch ein kleines Lied zum Abschluss - für alle aktiven Teilnehmer der Sause vom Vorabend: I've got a hangover (Kleine Gemeinheit zum Abschluss) *gg*
Ich hoffe ihr habts alle überstanden Jungs. Keine Namen von mir - was in Schonach war, bleibt in Schonach!