Sonntag, 26. März 2017

Schwarzwaldpokal Schonach, März 2017

Schwarzwaldpokal in Schonach, 17.03. – 20.03.2017
Vorwort

Schonach 2016 war, abgesehen von den Ergebnissen und der wunderschönen Winterlandschaft, eine einzige Katastrophe. Unterkunft Mist, Essen Mist, Buhrufe, Schneebälle auf Athleten, Disqualifikation, Proteste. Wir waren bedient und wollten nie mehr dort hin.

Nach dem es aber im Sommer so toll für unsere geliebten Athleten gelaufen war und uns zwei Weltcups pro Saison nicht reichen, begannen wir zu überlegen. Eine Chance wollten wir dem kleinen Örtchen im schönen Schwarzwald noch geben.

Im Oktober buchte S. via booking.com ein echt tolles Hotel mit vielen Annehmlichkeiten.

Und dann versprachen die Meteorologen einen richtigen Winter. Würde schon noch Schnee liegen im März, dachten wir uns. Stornieren würden wir das Hotel bis eine Woche vor dem Weltcup können, das sollte mit der Schneekontrolle zusammen fallen.

Ende Februar, Anfang März begann es mild zu werden, sehr mild. Wir gaben keinen Blumentopf mehr auf den Weltcup. N. nahm Urlaub, kündigte ihrer Chefin aber gleichzeitig an, dass dieser vermutlich würde storniert werden müssen.

Am Freitag, den 10.03.2017 sollte die Schneekontrolle für Schonach sein. N.  saß nervös im Büro und guckte alle zehn Minuten ins Internet. Nichts. Um 12:30 Uhr Büro verlassen und nach Hause gefahren. Dort wieder ins Internet geschaut und um 13:03 Uhr die erlösende Meldung gelesen. 

Grünes Licht für den Weltcup.

Wochenende gerettet, Weltcup gerettet, Urlaubstage gerettet.

Es würde also stattfinden. Wir konnten uns zwar immer noch nicht vorstellen wie, aber egal. 
Wenn die FIS dran glaubte, dann sollten wir es auch tun.

Die letzten vier Arbeitstage in der nächsten Woche zogen sich wie Kaugummi…

Freitag, 17.03.2017 – Mission Teamsprint-Bärchen

Als endlich der letzte Arbeitstag überstanden war, Koffer und Rucksack gepackt, die Fahrkarte gekauft und alles Nötige noch besorgt war, konnte es also am Freitag endlich endlich losgehen. Mit dem ersten Zug, der mit Nahverkehrsfahrkarten benutzt werden konnte, ging es ab nach Südwesten.

09:35 Uhr ab München Hbf, 10:12 würde S. zusteigen. Dann zusammen weiter nach Ulm. Dort wie immer Fischsemmel bei der Nordsee kaufen und 40 Minuten später bis nach Immendingen. Dort umsteigen und noch mal 45 Minuten weiter nach Triberg. Ankunft dort 15:13 Uhr. Wir hofften dort am Bahnhof gleich ein Taxi zu bekommen um rauf nach Schonach fahren zu können. Schließlich sollte um 16 Uhr der PCR beginnen. Dieser könnte, so vermuteten wir, noch wichtig werden da die Wettervorhersage für Samstag grottenschlecht war. 

Und andererseits hatten wir mal wieder ne Mission zu erfüllen. Unterwegs hatten wir schon per Handy den FIS-Ticker geprüft und somit erfahren, dass sich das Training wegen Windes verzögerte. *schwitz* Ohne vorherige Training wäre kein PCR möglich. Mission in Gefahr. *schwitz*

In Triberg am Bahnhof angelangt kam auch gleich ein Taxi. Wir dachten erst, es käme für jemand anderen, aber auf Nachfrage nahm es uns mit.

Hochgefahren, Koffer ins Hotel gewuchtet, eingecheckt, alles Unnötige aus dem Rucksack geworfen und 10 Minuten später ab an die Langenwaldschanze. 14:00 Uhr hätte das Training beginnen sollen, am Ende war es dann 14:42 Uhr. Sehr passend für uns.


Ca. 15:40 Uhr waren wir vor Ort und bekamen somit noch einiges vom Training mit. Mild war es, die Sonne schien und wir waren glücklich. Die Durchführung der Mission „Gummibärchen für Schildi Joergen Graabak rückte in greifbare Nähe.

Da man ja bei Team Norge nie weiß, ob sie am Ende des Tages noch in der Ergebnisliste aufgeführt sind und auch in Hinsicht auf das Wetter der nächsten Tage einiges unsicher war, nutzten wir die erste Gelegenheit (Trainingsdurchgang), Jörgen die  Team-Sprint-Bärchen und die im Zug geschriebene Karte zu übergeben.




„ Jörgen, we’ve got something for you! “ “Ehm what?” (Er ist wirklich der Verwirrteste im Team). 

Aber er hat sich gefreut und so schön gelächelt. Vermutlich rechnete er nicht damit, ausgerechnet in Schonach, wo es ja letzte Saison so viel Ärger gegeben hatte, etwas von deutschen Fans zu kriegen. Ja lieber Jörgen, nicht alle hier in Deutschland sind böse. Gibt auch Leute, die dich mögen.

Wir waren auch zufrieden. Endlich hatte mal eine Mission in Bezug auf Team Norge funktioniert und endlich hatte auch Jörgen die Bärchen, Espen hatte seine ja schon in Seefeld bekommen.



16:30 Uhr begann der PCR, einige unserer Favoriten hatten Glück, andere nicht. Und es gab auch wieder ne DSQ, aber DIESMAL erwischte es keinen Norweger. Leon Sarc aus Slowenien war der Schuldige. Kurz nach halb sechs war der Pocket Jump in trockenen Tüchern und alle atmeten auf. Sofern die Loipe morgen nicht weggeregnet sein sollte, würden wir einen Wettkampf sehen können.


Wir liefen zurück ins Hotel, zogen die festen Schuhe aus und machten uns auf die Suche nach der Pizzeria, um endlich etwas essen zu kriegen. Das Essen bekamen wir dann auch echt schnell, aber bis wir bezahlen konnten, dauerte es noch mal über eine Stunde.

Zurück im Hotel schauten wir uns dann die Quali aus Vikersund auf dem Handy an und hofften ansonsten, dass das Wetter morgen nicht all zu übel werden würde.

Samstag, 18.03.2017 Ach Schonach oder It’s raining man

Regenlied 1


Regenlied 2

07:00 Uhr. N. wacht auf und prüft sofort das Wetter. à Die Hoffnung des Vorabends war komplett umsonst gewesen. Es windete, es regnete und schneite. Es windete und es regnete waagrecht. Wir gaben keinen Pfifferling auf den heutigen Wettkampf. Weder aufs Springen noch aufs Laufen.

08:00 Uhr:  Probedurchgang abgesagt.

09:00 Uhr: Juryentscheid bezüglich Springen auf 09:45 Uhr verschoben.

10:00 Uhr: Jury hat entschieden, dass das Springen stattfindet. N. und S. werfen sich, so gut es geht, in wetterfeste Klamotten und ziehen los. Todesmutig erwerben wir eine Dauerkarte fürs gesamte Wochenende.


10:15 Uhr: Springen beginnt. Selbst als wir an der Schanze stehen, geben wir keinen Pfifferling auf den Wettkampf. Die Weiten sind dann aber überraschend gut, hätten wir so nie gedacht.

11:07 Uhr: Springen ist vorbei, wieder mit gemischten Ergebnissen für unsere Favoriten. Die besten Chancen rechneten wir Jan Schmid aus, der mit nur 38 Sekunden Rückstand auf Platz 16 lag. Da sollte was gehen am Nachmittag beim Lauf.  Eric Frenzel und Johannes Rydzek waren nur sechs Sekunden auseinander, das versprach jede Menge Spannung für den Langlauf.


Ein „Opfer“ hatte das Wetter dann doch gefordert, Tomas Portyk, die große Hoffnung der Tschechen war leider zu Fall gekommen und lag durch die schlechten Noten schon weit abgeschlagen auf Platz 44. Wir hofften, dass er wenigstens keine größeren Blessuren davon getragen hatte.

13:45 Uhr sollte es mit dem LL weitergehen. N. und S. machten sich so schnell es ging auf den Weg zurück ins Hotel, drehten die Heizung auf fünf und legten die Klamotten zum Trocknen darauf. Dazu heißen Tee mit Zucker dank Wasserkocher im Zimmer, dazu Knabberzeugs, Schokolade und den Rest Pizza von gestern Abend, ebenfalls auf der Heizung angewärmt.



Bevor wir zur Loipe aufbrachen schmissen wir noch mehr unnötige Sachen aus dem Rucksack, verpackten uns wetterfest und machten uns erneut auf den Weg. Oben auf der Bergkuppe konnten wir uns kaum auf den Beinen halten. Der Schirm von S. hauchte sein Leben aus. Es war grausam. Erneut gaben wir keinen Pfifferling auf den Wettkampf.

An Fotos war, wie schon am Morgen an der Schanze, in keinster Weise zu denken. Unsere Fahnen hielten wir so fest es ging in den Händen und hatten Angst, der Wind könnte sie zerfetzen.


Alles brüllte Eric nach vorn. Ok, fast alles. Die Forumsdelegation nicht. Wir waren für Johannes, Jan und den Rest der Norges. Als Willi Denifl seinen Ausreißversuch startete, rückte er in den Fokus. Was wäre er für ein toller Sieger!

Und Schonach wäre nicht Schonach und der Schwarzwaldpokal nicht der Schwarzwaldpokal, wenn es nicht auch heuer wieder kurz vor dem Ziel geknallt hätte. Frenzel und Rydzek kurz vor der Ziellinie gleich auf, Johannes wollte an Eric vorbei und schon lag er im Schnee. Es dauerte einen kleinen Augenblick bis er wieder stand. Da sah er seinen Gesamtweltcupsieg entgleiten.

Am Ende gewann Eric vor Willi und Johannes.

Wir freuten uns für die Jungs auf Platz fünf (Schmid), Platz sieben (Cieslar, wann war zuletzt ein Pole so weit vorn gelandet?), Platz acht (Hirvonen) sowie für unseren Lieblingsschweizer Tim Hug auf Position neun.

Wir hatten einen kompletten Wettkampf gesehen und konnten selbiges immer noch nicht fassen.


N. und S. machten sich so schnell es ging auf den Weg zurück ins Hotel, drehten die Heizung auf fünf und legten die Klamotten zum Trocknen darauf. Dazu heißen Tee mit Zucker dank Wasserkocher im Zimmer sowie Knabberzeugs und Schokolade.

19:00 Uhr sollte die Siegerehrung im Haus des Gastes sein, da wollten wir hin.

Als die Klamotten soweit getrocknet waren, machten wir uns erneut auf den Weg zur Pizzeria. Beide überbackene Nudeln gegessen --> heiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiß!!!!!!!!!!!!!!!!!!!



Diesmal meldeten wir uns nach dem Essen auch gleich bezüglich bezahlen und waren damit auch rechtzeitig im Haus des Gastes. Stammplatz auf der Heizung eingenommen --> heiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiß!!!!!!!!!!!!!!!!!!! (Burning our asses while sitting on the heating at the „Haus des Gastes) *gg*  

Wie schon im Jahr zuvor die Norgefahne im Rucksack bei der Siegerehrung dabei gehabt. Nur im Rucksack. Wenigstens hatte es diesmal nicht zwischen GER und NOR gescheppert auf der Loipe.

Die sechs Sportler, die bei der Ehrung dabei waren, kamen dann ganz feierlich die große Treppe herunter. Sogar einen roten Teppich hatte man ausgerollt!!



Ach ja, könnte mal jemand Herrn S. aus T. in N. sagen, dass Jogginghosen für Siegerehrungen nicht GANZ das Richtige sind? *kopfschüttel*



Diesmal gab es übrigens keine Kuckucksuhren für die Jungs, sondern Weinflaschen und Nudeln.

Als die Ehrungen vorbei waren, machten wir uns auf den Weg zurück in unser schönes Hotel, schauten bzw. eher hörten uns im Fernsehen die Schlagerparade an und schrieben und malten die Plakate für den nächsten Tag, zum einen anlässlich des 30. Geburtstages von Magnus Krog und zum Anderen für 220 Einzelweltcups für Haavard Klemetsen.



Ach ja - -> wir drehten die Heizung auf fünf und legten die Klamotten zum Trocknen darauf. 

Sonntag, 19.03.2017 – Ab geht die Party und die Party geht ab oder warum wir einem Mann im Haus des Gastes zu Schonach bis ans Ende unseres Lebens dankbar sein werden

Am späten Samstagabend hatten wir dann noch im Internet gelesen, dass am heutigen Sonntag nicht wie ursprünglich gedacht, nur die besten 30 anwesenden Athleten des aktuellen Gesamtweltcups würden starten dürfen, sondern alle.

Grund dafür: Der Wettkampf war verkürzt worden, statt zwei Sprüngen und einem 15 km-Lauf gab es einen Sprung und einen 10 km-Lauf auf der lediglich 1,42 km langen Loipe zu Schonach.

Und wir hatten uns all die Tage Sorgen um unsere Norges gemacht und gebangt, dass auch ja alle dabei sein würden am Sonntag. Nach Plakat malen und Schlager hören hatten wir den Gesamtweltcup mit der Startliste abgeglichen und versucht herauszukriegen, wer denn nicht da sei.

Alles umsonst.

Aber egal, umso besser. Eine Quali also mit allen. Sehr schön.

Diesmal sollte es ja erst um 11 Uhr losgehen und so hatten wir alle Zeit der Welt. Kennt man ja gar nicht, so als Kombifan. Und damit es nicht untergeht, sei hier auch noch mal das tolle Frühstück in unserem Hotel erwähnt. Sogar kleine Amerikaner, Rosinenschnecken und Windbeutel gab es. Tolle Teesorten. Tolle Säfte. Frischen, reichhaltigen Obstsalat.



Und da der Betreiber aus den Niederlanden kommt, sogar Hagelslag.

Nach dem Frühstück Fahnen, Plakate, Fotoapparat, Handy, Getränk, Sonnenbrille, Kombi-Elch Kalle und all sonst Nötige in die Rucksäcke gestopft

Diesmal war auch das Wetter besser, noch windig aber kein Regen mehr!!!! Das hatten sich alle Beteiligten auch mehr als verdient.

Nach einigem Hin und Her hatten wir einen Platz in der Nähe des Exit-Gates gefunden. Zwar sah man von hier aus die Schanze eher nur mäßig, aber wir hatten ja noch ne Mission zu erfüllen. Bewerbungs-Schnellhefter mit einigen Klammern am Absperrgitter befestigt, Schmid-Fahne daneben.
S.  nutzte die Gelegenheit und ließ sich von Ben Berend ein Foto unterschreiben. Der junge Mann bedankte sich sogar dafür!  Zuerst dachte er, S. wolle sich mit ihm fotografieren lassen " Oh you wanna take a picture with me?" Als Dank für das Autogramm bekam er seinen Schoko-Glückskäfer. Reaktion? "Oh chocolate!" (Mit Süßigkeiten kriegt man sie alle!) *gg*



Zuoberst das Plakat für „Howie“, wie ihn sogar die FIS nennt und seine 220 Einzelweltcups, da er ja gemäß Weltcupgesamtstand auch zuerst kam, drunter dann das für Magnus Krog zum Geburtstag.






Nicht weit von uns, auf der anderen Seite der Absperrung standen die Betreuer der Teams.  Und somit hatte die Betreuerin der Norges auch schnell das erste unserer kleinen Poster entdeckt. Und fotografiert. Und, wie wir später feststellten, auch noch bei Instagram hochgeladen. Per Instagramstory und das für Haavard auch richtig als Foto.



Offenbar hielt sie uns für Landsleute, denn sie sagte irgendwas auf Norwegisch, was wir aber natürlich nicht verstanden. Jaa liebe Norges, es gibt auch Leute in Schonach und in Deutschland die euch mögen.

Als der „Konge“, wie Jörgen Graabak ihn erfurchtsvoll nennt, an der Reihe war, schnappte S. sich das Plakat und pirschte sich näher ans Exit-Gate heran um es ihm zu zeigen. Er freute sich sehr.



Wir tauschten die Zettel aus, hefteten nunmehr den für Magnus nach oben. Als die Betreuerin es entdeckt hatte, hielt sie natürlich auch diesen Zettel für die Nachwelt fest. Diesmal riefen wir beide nach Magnus und er kam dann auch und strahlte bis über beide Ohren.





Bis jetzt ein ruhiger Vormittag für die Team Wikinger.

Aber Schonach wäre nicht Schonach und Team Norge nicht Team Norge in der heurigen Saison, wenn nicht wieder was schief gegangen wäre. Es war ohnehin bis jetzt alles viel zu gut gegangen. Verdächtig…

Magnus Moan brach in der Probe/Quali der Schuh, wie sich später herausstellte.

Ergebnis: Moan durfte im Wettkampf ganz früh starten, mit den Schuhen von Magnus Krog. Kaum war er unten, brach Hektik aus bei den Norwegern. So schnell es ging musste Moan die Schuhe ausziehen und einer der Betreuer rannte mit den Sprungstiefeln den steilen Berg rauf, um Krog die Stiefel wieder zu bringen.

Aber am Ende ging alles gut, die Norges hatten die Quali alle geschafft.

Ausgeschieden waren leider zwei von drei Amis, ein Finne und ein Italiener.

Ergebnis Quali

Startliste Springen

Um 12:15 Uhr begann der Wettkampfsprung. Am Ende hatte Jan Schmid aus norwegischer Sicht das beste Ende für sich, er lag auf Platz drei mit lediglich 28 Sekunden Rückstand. N. und S. hofften auf einen Platz auf dem Stockerl für ihn am Ende des Tages.

Pech hatte Jörgen Graabak gehabt, sein Sprung wäre von der Weite her richtig toll gewesen, aber leider erwischte er kurz vor der Landung eine Böe und musste abrudern. Schlechte  Noten und weit zurück. Stocksauer war er.

Der Gesamtweltcup war nach dem gestrigen Tag ja eh so gut wie entschieden, viel Spannung war nicht mehr. Johannes Rydzek lag nach dem Springen auf Platz zwei, sechs Plätze und 30 Sekunden dahinter hatte sich Eric Frenzel eingereiht.
N. und S. machten sich auf den Weg, um im gleichen Café wie im Jahr zuvor etwas zu essen und zu trinken und das Wlan auszunutzen. 



Wir entschieden uns wieder mal für die deftig gefüllten Pfannkuchen, N. trank Kaffee, S. was Kaltes. Und wie im Vorjahr war das Café gesteckt voll. Man konnte sich kaum bewegen. N. versuchte trotzdem ihren Platz zu verlassen und pfefferte dabei ihr Kaffeeglas vom Tisch. Wie durch ein Wunder blieb es ganz.

Schonach 2017 lief weiterhin gut für uns.

Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg rauf zum Langlaufstadion. Leider waren die Tribünen bereits gesteckt voll. Keine Chance auf einen Platz dort.

Zogen wir halt weiter an die Strecke und bekamen dort noch ein Plätzchen, wo zum einen die Trainer vor uns standen und man zum anderen die Loipe fast komplett überblicken konnte. Sieben Runden standen auf dem Programm und wir beschlossen, in der letzten davon zur Videowand zu rennen um Zieleinlauf verfolgen zu können.


Der Gesamtweltcup war so gut wie entschieden und somit hofften wir noch auf ein spannendes Rennen und zufriedenstellende Ergebnisse für unsere Favoriten. Jan Schmid lag ja, wie bereits erwähnt auf Platz drei, nur 28 Sekunden hinter dem Führenden.

Lange hielt er mit und unsere Hoffnungen auf einen Stockerlplatz wurden größer und größer, doch in der fünften von sieben Runden war Jan plötzlich weg, weit weg. L

Am Ende landete er nur auf Platz 24. 21 Plätze hatte er im Lauf verloren. Hatte er wohl dem tollen Rennen von gestern Tribut zollen müssen. Es ist echt nicht seine Saison.

Ein kleiner Trost waren dann Francois Braud auf Platz zwei, Akito Watabe auf Rang drei, Eero Hirvonen auf vier und Ilkka Herola auf fünf sowie Espen Andersen auf sieben.

Das Rennen gewann, zur größten Überraschung aller Beteiligten, Eric Frenzel.


Wir verließen das Langlaufstadion also leicht frustriert und machten uns auf den Weg ins Hotel. N. war so froh, diesmal nicht  zum Bahnhof hetzen zu müssen, sondern ganz entspannt noch eine Nacht im schönen Schwarzwald bleiben zu können.

Wieder ins Hotel, leichte Schuhe anziehen und zum dritten Mal ab in die Pizzeria.
Nach dem Essen wieder Richtung Kurhaus. Tür zum Saal dort noch zu. Menschentraube davor. Wir uns auf die Treppe gesetzt und gewartet. Verdammt warm war es und die Musik so schlecht wie laut.
Halb sieben oder so ging die Tür auf und alles stürmte hinein. Wir wie immer den Stammplatz auf der Heizung angesteuert, die heute zum Glück außer Betrieb war (danke).

Nach einer Weile kam ein Mann und meinte, wir könnten dort nicht bleiben, da dort eine mobile Wand mit den FIS-Sponsoren aufgestellt würde, vor der die Athleten dann später fotografiert würden. 
Zuerst waren wir ein wenig verstimmt, doch im weiteren Verlauf des Abends sollte sich das noch als SEHR glückliche Fügung herausstellen. Später saßen dort nämlich wieder einige Leute, die noch in eine, nun ja, etwas unangenehme und peinliche Situation gerieten. Selbiges blieb uns ja durch das Verlassen des Platzes erspart. 

Auf der Heizung konnten wir ja nun nicht mehr sitzen. Gut, dann halt auf die Treppe direkt daneben. Nach einer Weile kam erneut ein Mann und meinte zu uns und allen anderen, dass wir auch dort nicht bleiben könnten, da später die Athleten diese Treppe herunter kämen.

So weit, so schlecht. Wir stellten uns NEBEN die Treppe. Dort durften wir dann übrigens bleiben. N. liebäugelte sicherheitshalber schon mit einem Platz UNTER der Treppe. Wurde aber nicht benötigt. 

Wir planten stattdessen, uns nach der Ankunft der Sportler wieder auf die Treppe zu begeben.

Es dauerte länger als gedacht, aber schließlich kamen die Sportler und die Nationen wurden nach dem englischen Alphabet nach und nach aufgerufen. Wir machten mehr schlecht als recht Fotos. Eher schlecht, da zum einen keine Profikamera und zum anderen einfach zu klein für die hinteren Reihen.

Eine Nation nach der anderen kam die Treppe runter, mal nur die Sportler, mal mit Trainern und Betreuern.

Auf der Bühne ein Sprecher, oben auf der Treppe die Verantwortliche der FIS (Silke Tegethof) für Presse und Medien. Als es auf den Buchstaben „N“ zuging, also Norwegen, winkte diese ab. Norwegen nicht da. N. und S. sackten innerlich ein wenig zusammen. Wollten die Norges den Geburtstag von Magnus Krog lieber in Ruhe in ihrem Hotel feiern? Hatten sie immer noch keine rechte Lust auf Deutschland?

Aber alle Aufregung war umsonst, schließlich hieß es, Norwegen käme eine halbe Stunde später.
Immer mehr Sportler kamen und die Tische waren fast alles besetzt. Team Norge verschwand irgendwo im hinteren Teil des Saals.
N. und S. saßen mittlerweile wieder auf der Treppe, etwas erhöht, mit bestem Blick in Richtung Bühne.

Plötzlich wurden direkt vor unsere Nase weitere Tische und Stühle aufgebaut. Wir vermuteten, dies habe irgendwas mit den Nordic Combined Awards zu tun, die ja im weiteren Verlauf des Abends noch verliehen werden sollten.

Kaum hatten wir diesen Gedanken zu Ende gedacht, stellte er sich auch schon als grundlegend falsch heraus.

Nix Awards.

Team Norwegen. 

N. und S. versuchten sich in Luft aufzulösen. Hoffentlich erinnerte sich von denen keiner mehr an die Plakate vom heutigen Tag.

Und da waren ja noch die Leute auf der Heizung, ein junger Mann mit seiner Freundin.

Moan, freundlich und nett wie er ist, bat die zwei mit an den Tisch der Norges.

Die zwei saßen stocksteif auf dem vordersten Rand ihrer Stühle und sahen aus wie bestellt und nicht abgeholt.

N. und S. dankten ihrem Schöpfer dafür, nicht mehr auf der Heizung zu sitzen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Als dann alle da waren und auch einen Platz an einem der Tische gefunden hatten, ging es los und zwar mit der Verleihung der Nordic Combined Awards. „Rookie of the year“ wurde Eero Hirvonen, was der Rest seines Teams mit stehenden Ovationen und lauten „Eehi, Eehi“-Rufen feierte. Diese Gefühlsregungen der sonst so stillen Finnen beeindruckt alle, sogar Moan guckte amüsiert und beeindruckt in Richtung der Finnen. Comeback des Jahres – Hannu Manninen. Finnen begeistert.*gg*

Als alle Preise verliehen waren, wurden alle Preisträger und Nominierten noch mal auf die Bühne gebeten. Dies war jedoch nur ein Vorwand, wie sich gleich herausstellte. Anlass war der 30. Geburtstag von Magnus Krog. Er bekam eine große Schwarzwälder Kirschtorte geschenkt und biss gleich auf der Bühne zwei Mal davon ab. Espen Andersen kostete auf die gleiche Weise. Publikum im Saal brüllte vor Lachen.

Später hatten die Norges die Torte bei sich am Tisch. Jan Schmid war kurz weg und kam wenig später mit einem Stapel Kuchenteller und –gabeln wieder. Da kam wohl sein Schweizer Perfektionismus durch. *gg*

Anschließend wurde es erst richtig lustig. Ein Teil der Norweger und Franzosen enterte die Bühne. Im Requisitenraum fanden sie nacheinander ein Podest für die Siegerehrung, eine große Leiter und einen fahrbaren Garderobenständer. Ach ja, und eine große Packung Trinkhalme, ca. einen Meter lang. Einer der Norweger hatte kurz darauf zwei davon um den Hals gebunden. Nicht zu vergessen auch die zwei großen Landesfahnen, mit denen die Jungs über die Bühne tanzten.

Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte ein DJ aus Ischgl. Wir dachten ja erst, dass das nicht so das Wahre für die Jungs sei, aber da hatten wir uns wirklich getäuscht. Deutscher Schlager und Partymusik waren haargenau das Richtige. Siehe unten verlinkte Playlist von YT, darauf sind die Lieder, an die wir uns noch erinnern konnten.


Es war nicht nur für die Athleten, sondern auch für die Fans ein sehr sehr amüsanter Abend. 

Playlist des Abends: Sconach-Stemning (der Schreibfehler ist beabsichtigt und gewollt)

Montag, 20.03.2017

Noch ein kleines Lied zum Abschluss - für alle aktiven Teilnehmer der Sause vom Vorabend: I've got a hangover (Kleine Gemeinheit zum Abschluss) *gg*

Ich hoffe ihr habts alle überstanden Jungs. Keine Namen von mir - was in Schonach war, bleibt in Schonach!


Streik im Öffentlichen Dienst, Winter/ Frühling 2023

Wie bitte? Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken? Die mit den sicheren Arbeitsplätzen, die, die in der Pandemie nicht um ihre Jobs...