Samstag, 31. Dezember 2016

Winterpläne, neuster Stand

Winterpläne, neuster Stand

Spezialspringen:

02.12.2016 - 04.12.2016 Weltcup Klingenthal

01.01.2017 Vierschanzentournee Garmisch-Partenkirchen

04.01.207 Vierschanzentournee Innsbruck 

14.01.2017 - 15.01.2017 Continentalcup Garmisch-Partenkirchen

Nordische Kombination:

16.12.2016 - 18.12.2016 Weltcup Ramsau

27.01.2017 - 29.01.2017 Weltcup Seefeld

17.03.2017 - 19.03.2017 Weltcup Schonach 

Zimmer sind gebucht, Fahrkarten gedruckt, Urlaubstage genommen. 

Wehe es schneit nicht. 

Und n kleiner Hinweis an die Lieblingsnationen bzw. -athleten: 

Wir verzichten für euch auf Schlaf, Erholung am Wochenende, das heimische Bett und regelmäßige Mahlzeiten. 
Stattdessen geben wir, um euch zu sehen, einiges Geld aus und sitzen uns in diversen Zügen, Bussen und Taxen den Hintern breit und stehen uns vor Ort die Füße platt.

Wir hoffen auf entsprechende Würdigung in Form erfreulicher Ergebnisse von euch.

Danke.


Montag, 19. Dezember 2016

Ramsau 2016 – Bericht vom Weihnachtsweltcup

Ramsau 2016 – Bericht vom Weihnachtsweltcup

Freitag, 16.12.2016 LTD Volume keine Ahnung

Nachdem es bisher in Ramsau immer so schön gewesen war, mussten wir auch dieses Jahr unbedingt zum Weihnachtsweltcup am Dachstein fahren. 

Mittels booking.com fanden wir eine sehr schöne Pension, bei der DB einen tollen Sparpreis. 

Am Freitag früh trafen N. und S. sich am Hauptbahnhof zu München, um 08:18 Uhr sollte es per Railjet (was ein toller Zug das ist) über Bischofshofen nach Schladming gehen, von dort aus per Taxi oder Bus rauf nach Ramsau.



Schon letztes Jahr hatte der Zug nach Bhofen in München bereits Verspätung. „Living the dream“ also, wie wir immer zu sagen pflegen wenn auf Weltcuptour was schiefgeht.

Und LTD blieb uns treu. Irgendwas ist immer!

Weichenstörung bei Grafing, Zug konnte erstmal nicht fahren. Wir begannen zu zittern, hatten wir doch in Bhofen nur ca. 20 Minuten Zeit zum Umsteigen und nur wenn alles gut ginge, würden wir noch die Hälfte des PCR sehen können.
Nach einer ganzen Weile kam eine Durchsage, dass wir statt über Grafing über Holzkirchen nach Rosenheim umgeleitet werden würden.

Respekt dafür an alle Verantwortlichen, so schnell eine Lösung für das Problem gefunden zu haben! Ich ziehe den Hut!

Ein komisches Gefühl war es dann aber schon auf der Strecke zu fahren, auf der sich 10 Monate zuvor das schlimme Zugunglück ereignet hatte. Man war auch besonders vorsichtig, mehrfach blieb der Zug wegen Gegenverkehr stehen!

Dank des im Zug verfügbaren W-lans behielten wir die Verspätung im Auge und waren sehr erfreut zu sehen, dass diese kontinuierlich weniger wurde.
In Österreich wurde dann auch durchgesagt, dass der IC in Bhofen warten würde, man sollte nur zügig umsteigen.

In Schladming angekommen, suchten wir nach einem Taxi zur Weiterfahrt, fanden jedoch leider keins. Also kein PCR für uns, da der Bus erst um 12:40 Uhr fuhr. Als er dann kam, stellte er sich als Schulbus raus. Vor lauter Kindern kamen wir am Ende kaum raus.

Koffer zur Pension rauf gezerrt und dort erneut per W-lan das Ergebnis des PCR geprüft. Bis auf den Sieg von Espen Andersen kein Grund zur Freude… :(

 Ergebnis PCR

Wenigstens laufen wollten wir die Jungs am heutigen Tage noch sehen und machten uns auf zum Langlauftraining. Endlich sahen wir unsere Lieblingssportler wieder live. Hach!


(Slightly addicted to Nordic Combined! 😄 )

Nachdem wir unsere leichte Kombi-Sucht gestillt hatten (hehe) machten wir uns auf den Weg zurück in die Pension, um dort die Sauna zu testen.

Ergebnis: Sauna = kalt. Man hätte es vorher anmelden müssen.

Again what learned….

Auch recht. Dann halt was Essen gehen, in die feine kleine Pizzeria dort.

Nach dem Essen durch die Winternacht und die leicht verschneite Landschaft zurück in die Pension. 

Internet nachlesen, Biathlon gucken, duschen, Süßigkeiten futtern und gegen Mitternacht ins Bett.  


Samstag, 17.12.2016 - Es soll für einige heuer wohl einfach nicht sein...

Am Samstag sollte es dann um 10:30 Uhr mit der Probe losgehen, Wettkampfsprung um 11:30, Lauf um 14:00 Uhr. Wir standen um halb neun auf, frühstückten in aller Ruhe (tolles Buffet in der Pension Alpenperle!!! Top!) und machten uns dann um 10 Uhr auf in Richtung Schanze.

Schönen Platz direkt am Auslauf bekommen, Fahnen am Zaun befestigt, ebenso Kalle den Kombi-Elch und gespannt auf den Beginn des Wettkampfes gewartet.

In der Probe lief es dann für unsere Norges zum Teil schon recht gut und wir begannen für den Bewerb Hoffnung zu schöpfen.

Im Wettkampfsprung dann kam Espen Andersen auf den fünften Platz und Jan Schmid auf 16. Sollte es langsam wieder aufwärts für ihn gehen nach seiner Viruserkrankung? Wir hofften es so sehr. Noch keinen einzigen Weltcuppunkt hatte der arme Kerl bislang geholt.

Jan lag sogar zwischenzeitlich in Führung, doch als er in der Leadersbox Platz nehmen wollte, holte man ihn zur Materialkontrolle. Als er wieder rauskam, war es Essig mit der Führung. Es ist echt nicht Jans Saison bis dato…

Aber immerhin versteckt er sich nicht mehr hinter seinen Skiern wie noch vor einem Jahr. Sogar auf „seine ganz persönliche Fahne“ warf er heuer einen Blick. Und er schreibt sogar Autogramme mittlerweile. Vermutlich so deprimiert und hoffnungslos inzwischen, dass er ein wenig Zuspruch sucht.

Die anderen Norweger wie Mikko, Jörgen oder Truls lagen nach dem Sprunglauf leider schon weit zurück. Für Mikko sollte es das am heutigen Tage mit dem Pech noch nicht gewesen sein, doch dazu später mehr.
Nach dem Springen knurrten unsere Fanmägen und wir beschlossen im „Zentrum“ etwas essen zu gehen. Gleich bei Schanze und Loipe gelegen trifft sich dort stets der komplette Zirkus und wir hatten schon des Öfteren namhafte Tischnachbarn.

Wir bestellten uns heiße Schokolade und Pommes. 

Wenig später nahmen ein Mensch in DSV-Jacke und einer vom ÖSV an unserem Tisch Platz und begannen, sich über alles Mögliche zu unterhalten. Der DSV-ler meinte dann irgendwann, in Oberstdorf wolle man gar keine Kombi mehr, das wäre zu teuer. Sowas ginge nur in Verbindung mit Springen oder Langlauf als Zugpferd. Unsere Gesichter wurden innerlich länger und länger und wir hoffen seitdem, dass sich das nur auf Winterweltcups und nicht etwa auch auf den SGP bezogen hat.

Gegen 13 Uhr standen wir wieder an der Loipe und verfolgten das Aufwärmen, verbunden mit der Hoffnung auf gute Ergebnisse für die Jungs aus Norwegen, Finnland und den USA und natürlich für den tapferen Einzelkämpfer Tim Hug aus der schönen Schweiz.

Am Ende wurde es ein deutscher Vierfachsieg...*brummel* *grummel* Rydzek vor Riessle, Frenzel und Geiger. Zu unserer großen Freude kam Espen Andersen auf Platz fünf und Joergen Graabak auf acht.

N. freute sich über den 12. Platz von Ilkka Herola und den 28. von Arttu Mäkiaho. Beide Finnen in den Punkten.

Für den armen Jan Schmid hielt das Pech an, er wurde 35., nur drei Sekunden hinter Platz 30. Es sollte wohl einfach nicht sein für ihn.:(

Truls Soenstehagen Johansen war auf Platz 45 gelandet und hing als Häufchen Elend in den Armen seiner Mutter (das nahmen wir jedenfalls an).

Mikko Kokslien war auf Platz 24 gelandet. Später lasen wir dann ein Posting von ihm bei Instagram, dass ihm ein Trainer auf den Stock getreten sei und er somit chancenlos gewesen wäre. Dort war auch zu lesen, dass Mikko vor lauter Wut zu Fuß zurück ins Hotel der Norweger gelaufen war. Und glaubt mir, das ist ein ordentliches Stück von der Schanze weg.

Ach Norwegen, was ist nur los??????

Ergebnis Samstag

Wir schauten uns noch die Flower Ceremony (deutsche Hymne sehr schön gespielt!) und machten uns dann auf den Weg zurück in die Pension, Springen gucken und saunieren. Eine echte Wohltat, ich will ne Sauna daheim haben.

Nach all dem um 18:30 Uhr auf zur Siegerehrung am Ederhof, die letztes Jahr so schön gewesen war. Leider gab es diesmal nicht so viel steirisches Brauchtum wie im Jahr zuvor und auch die Bläsergruppe auf dem Balkon ging irgendwie unter. Die meisten Anwesenden waren eher am Glühweinausschank interessiert.

Wir kamen mit einigen Damen ins Gespräch, die unsere Norgefahne gesehen hatten und dann wissen wollten, was mit Moan und Riiber los sei.

Anmerkung der Verfasserin: Die Damen sind jetzt auf dem neusten Stand, was Team Norwegen betrifft. Also komplett. *gg*

Dann sprach uns noch ein Herr an und meinte, er sei von Viessmann und die würden ja die deutschen Sportler sponsern. Er habe aber keine Ahnung, wer die eigentlich wären. Wir erklärten ihm dann, dass auch die Jungs vom DSV total nett seien.

Wiederum eine sehr schöne deutsche Hymne. Team Norwegen war, wie schon im letzten Jahr, komplett anwesend und so konnte ich sehen, dass auch Joergen Graabak während der Hymne seine Mütze abgenommen hat. *lob*

Deutschland ist gar nicht so schlecht Joergen, echt nicht. Wir können hier auch wirklich lieb sein.

Nach der Ehrung machten wir uns wieder auf zur Pizzeria und widmeten uns dort dem Abendessen.

Danach wieder zurück und selbiges Abendprogramm wie am Tag zuvor.

Sonntag, 18.12.2016 Mikko Mikko Mikko oder auch Espen-Mikko

Viel zu schnell ging die schöne Zeit mal wieder rum, doch der Kombi-Gott hatte das Beste für uns bis zum Schluss aufgehoben. 

Davon ahnten wir jedoch am Sonntag morgen noch nichts. Deshalb soll die Sprache darauf auch erst etwas später im Text kommen.

Wie am gestrigen Tage wieder um halb neun aufgestanden, ausgiebiges Frühstück. Probe war wieder um halb elf, Springen um halb zwölf, der Lauf jedoch erst um 15:10 Uhr. Auch recht. Dann halt ne längere Mittagspause. Dass wir diese ganz gut würden brauchen können, wussten wir so früh am Tag jedoch noch nicht.

Waren wir letztes Jahr nach dem Bewerb noch mit dem Bus runter nach Schladming zum Bahnhof gefahren, mussten wir uns heuer ne andere Lösung suchen. Leider hatte man den Fahrplan geändert und der letzte Bus fuhr kurz vor vier. *motz* *mecker*

Wir disponierten um und baten in der Pension zum einen darum, die Koffer bis nach dem Bewerb dort lassen zu dürfen und zum anderen um die Bestellung eines Taxis.

Beides bekamen wir. Taxi wurde auf 17:35 Uhr bestellt.

Zimmer bezahlt, Handgepäck gepackt und ab zur Schanze marschiert. Fahnen am Zaun befestigt und auf den Beginn des Wettkampfes gewartet. N. hatte auch ein paar Karten geschrieben und diese von einem Athleten unterschreiben lassen, S. ebenso. 

Eine Karte war noch unsigniert. Ilkka Herola war leider immer vorbeigeprescht.

Allerdings hatte N. gemerkt, dass der liebe gute Jan neuerdings Autogramme schrieb. Auch recht. Wenn Ilu nicht wollte, dann halt jemand anderes.

Vor der Abreise nach Ramsau hatte N. in der Startliste gelesen, dass Fabian Riessle am Sonntag seinen 26. Geburtstag würde. Wir waren gespannt, ob dies an der Schanze erwähnt werden würde.

Ergebnis: NEIN. Nicht in der Probe bzw. Quali und ebenso wenig im Wettkampf.
Frechheit. *daumenrunter*

Wir hofften und bangten mit Lukas Runggaldier, dass er heute endlich mal die Quali schaffen würde.
Es war ja ohnehin ein Witz, bei nur 52 Startern überhaupt ne Quali durchzuführen. *daumenrunter*

Und er schaffte es! Wurde nicht mal Letzter!

Die Ergebnisliste lief dann leider sehr schnell durch, wir konnten nur sehen, dass zwei Jungs leider dsq wurden, aber nicht wer. W-lan geht in Ramsau an der Schanze und Loipe nämlich leider nicht.

Wir beschlossen, ihm im Wettkampf etwas Süßes zur Stärkung zu schenken. Ebenso dem armen „Rio“. Komplett ignoriert wurde er an seinem Ehrentag, das ging ja mal gar nicht.
Beides erfolgreich durchgeführt.

Und Jan schrieb das Autogramm! Danke Jan! Tusen takk! Wir wollten auch ihm ein paar Schoko-Bons schenken, doch leider kam er mit einem Betreuer des Teams vorbei und so war uns das Ganze zu peinlich.

Luki und Fabian was Süßes geschenkt, Autogramm von Jan. Damit konnten auch endlich alle Karten in den Briefkasten wandern.

Nach dem Wettkampf warteten wir eine ganze Weile auf Fabian Riessle um ihm zu gratulieren. Er strahlte bis über beide Ohren.

Das Springen gewann zur großen Freude der heimischen Fans Mario Seidl. Espen Andersen war auf Platz sechs gelandet, Tim Hug auf neun und Joergen Graabak auf zehn.

Jan war leider nur auf Platz 25 gekommen, da würde es wieder sehr schwer werden, endlich Weltcuppunkte zu holen, aber zumindest konnte er heut mal eine Weile die Ehre der Leaders‘ Box genießen (und vielleicht in Abwesenheit eines gewissen Jarls auch ein paar Kekse verzehren. Schaden würde es ihm nicht, so arg dünn wie er ist).

Wir machten uns wieder auf zum „Verweilzeit“ und  aßen dort beide eine Süßkartoffelsuppe, dazu einen heißen Tee.

Wir wollten die Veranstalter auf Fabis Geburtstag hinweisen, doch leider ging auch hier das W-lan nicht. S. kam auf die Idee, zurück zur Pension zu laufen und dort zu probieren, ob das dortige Wifi auch außerhalb des Hauses ging.

Ok, auf zur Alpenperle. Vorher noch ne schicke Heumilch-Schoki, gefüllt mit Rosen und Marc de Champagne, für Mama gekauft, Karten eingeworfen und ab. Wifi ging dort, Mitteilung gemacht. Was waren wir mit uns selbst zufrieden in dem Moment. *gg*

Gegen 14 Uhr zurück an der Loipe, warmlaufen beobachten.
Und nun wurde auch Fabis Geburtstag erwähnt. Wir klopften uns innerlich auf die Schulter. JAWOLLJA!!

Nach einer Weile änderten wir auf Anraten von S. unseren Standort und dies sollte die beste Entscheidung sein, seit wir zusammen (das ist genau seit dem 17.12.2011 der Fall, Anmerkung der Redaktion) auf Tour gehen! Ohja!

Nach einer Weile kam eine größere Gruppe Fans, darunter ein kleiner Junge, mit Norge-Fahnen, mit Norge-Teammützen, aber von der Sprache her eindeutig Österreicher.

N. und S. dämmerte es, dass man diesen Jungen schon mal auf einem Foto gesehen hatte. N. fragte S. ganz leise, ob das nicht Familie Huber sei, die Angehörigen des neuen Sprungtrainers der Amerikaner.

S. war auch der Meinung. N. machte dann auf Bitten der Hubers zwei Fotos mit dem Handy.

Wenig später kam die Sprache auf die Schmidfahne und wir erklärten, wie es dazu gekommen sei. „Ja, Jan ist Schweizer“, meinten die Hubers.

Der Kleine drängte sich so weit nach vorne, dass N. befürchtete, er könnte samt Zaun, eingewickelt in Jans Fahne, auf die Loipe stürzen. *gg*

Huber Junior kannte nur ein Thema. Mikko. Na ok, und seinen Papa. Er fragte halbminütlich, wo dieser bliebe. Er wurde immer wieder vertröstet. Schließlich kam dieser und unsere Vermutungen bestätigten sich.

Und es sollte das beste Rennen aller Zeiten für uns werden. Nik Huber kommentierte das Rennen für seine Leute und so kamen auch wir in den Genuss. Schon kurz nach dem Start meinte er, ich zitierte: „Des überlebt da Mario eh ned!“ Und er sollte Recht behalten.

Sein Sohn fragte nunmehr halbminütlich nach Mikko. Als dann Espen Andersen vor uns vorbeilief, war der Kleine (ca. sechs Jahre alt) glücklich. Aber nur so lange, bis ihm alle erklärten, dass das nicht Mikko sei. Vielmehr hätten die zwei nur fast die gleiche Frisur.

Eine Übersicht hatte dieser Nik. Wusste genau, wie groß welche Gruppe war, wer wo lag, wer noch Chancen hatte und wer nicht. Beeindruckend. Es drehte uns zwischenzeitlich fast. 

Der Kleine glaubte immer noch, dass Espen Mikko sei. An den Amis war er überhaupt nicht interessiert, ebenso wenig wie an den anderen Norwegern. Ok, lag vielleicht auch daran, dass er sich außer mit Jan und Mikko mit keinem der Jungs hatte je unterhalten können.

Die Amis lagen gut im Rennen, Nik freute sich und ebenso S.

Wer nicht gut im Rennen lag, war Jan. Ein Häuferl Elend kämpfte sich da über die 10 km. Plötzlich war er ganz allein und es sah für uns so aus, als würde Jan aufgeben. Der arme Junge tat uns so unfassbar leid.
Doch er blieb ein Kämpfer und lief durch, jedoch landete er am Ende fast ganz hinten.
Nik Huber meinte auch, der sei fertig, da ginge gar nichts…L

Am Ende gab es, zur erneut großen Überraschung aller Beteiligten, einen deutschen Dreifachsieg. Mario Seidl wurde Vierter, das Heimpublikum war traurig.

Joergen Graabak landete als bester Norweger auf Platz sieben, direkt dahinter kam Espen Andersen auf Platz acht ein. Wir waren ein wenig enttäuscht, hatten wir doch gehofft, Joergen würde aus der guten Ausgangsposition nach dem Springen etwas mehr machen können…es ist einfach nicht die Saison der Wikinger…

Ilkka Herola kam auf Platz 11, Arttu Mäkiaho klassierte sich als 19. Damit Weltcuppunkte und Preisgeld für beide Finnen.

Der arme Jan landete am Ende auf Rang 41.

Die größte Überraschung und eine irre Aufholjagd hatte jedoch Truls Soenstehagen Johansen hingelegt und sich von Position 42 nach dem Springen auf Rang 16 nach dem Laufen vorgekämpft. Total irre. Wir zogen innerlich den Hut. Diesmal also kein Häufchen Elend in Mamas Armen.

Wir machten uns auf zum Ziel, um die Flower-Ceremony zu verfolgen.

Als wir genug gesehen und gehört hatten, machten wir uns wieder auf zum Verweilzeit, um dort noch einen heiße Schoki zu trinken, das Wifi zu testen (Ergebnis Springen Engelberg). Diesmal ging es auch, zur großen Freude der Mitglieder der kleinen Kombi-Reisegruppe.

Schließlich machten wir uns auf den Weg zur Pension, Koffer abholen und aufs Taxi warten. Wir durften dort sogar noch drinnen im Warmen sitzen und das kostenlose Wifi nutzen.

Taxi kam pünktlich, auf dem Weg runter nach Schladming noch mal am Hotel der Norges vorbeigekommen und ihnen in Gedanken bessere Zeiten gewünscht. Ab Lahti haben sie nur noch sechs Startplätze, das wird eine harte Sache für einige Athleten…

Der Zug kam dann auch pünktlich und war, genau wie 2015, brechend voll. Wir standen wieder. Der Zugbegleiter, der unsere Fahrkarten kontrollierte, meinte dann, wir könnten ja auch schon in Bischofshofen umsteigen in den Railjet.
Das taten wir dann auch und konnte nicht nur endlich wieder sitzen, sondern auch kostenlos im Internet surfen. Wir Süchtlinge, wir…*gg*

In Salzburg, so dachten wir, würde der Zug brechend voll werden. Das einzige, was dann aber kam, waren zwei von der BuPol, die sich die paar Hanserl im Zug genauer anschauten.
Wir lagen mehr als das wir saßen in unseren Sitzen, lasen das Internet nach und aßen Spekulatius.

Viel zu schnell waren wir wieder in München. N. machte sich auf den Weg zur U-Bahn, S. musste nur noch kurze Zeit auf ihren Zug nach Hause warten.

Ja, das war er, der Weihnachtsweltcup unterm Dachstein im Jahre 2016. Auch wenn uns die Ergebnisse heuer weit weniger gefallen haben als im Jahr zuvor, so war es doch wieder wunderschön.

Ramsau ist ruhig und still. Keine Party, keine laute Musik, eine perfekte Einstimmung auf Weihnachten.

Ich könnte direkt wieder fahren.


Gut ein Monat bis Seefeld.

Montag, 5. Dezember 2016

Weltcup Klingenthal 2016

Klingenthal 2016

Niemals nie nicht wollte N. nach KT fahren. Viel zu sauer war ich all die Jahre über all die Bewerbe, die nun dort und nicht mehr hier bei uns, in Bayern waren. Unser Kombiweltcup in Ruhpolding, der erste Wettkampf bei dem ich jemals live vor Ort gewesen war.

Für den der Skiclub extra einen Lift gebaut hatte. Den man immer gestemmt hatte, ob es nun keinen Schnee oder Schnee bis zum Dach gegeben hatte.

Nicht mal im TV wollte ich die Bewerbe von dort sehen.

Im Herbst 2016 fuhr S. dann zum COC und zum SGP der Springer nach KT. N. wollte nicht mit, da die Veranstaltungen in die Zeit fielen, da hier in MUC die Intersuff das Oktoberfest stattfand. Und während dieser Zeit nachts um 23 Uhr am HBF anzukommen – nein danke.

S. traf sich in KT noch mit einigen anderen Usern des Forums und per SMS, Twitter, WhatsApp kamen nur positive Berichte aus dem Vogtland.

N. begann zu überlegen. Schließlich überwog die Lust, ein Springen zu sehen. Evtl. war in der Vogtlandarena ja auch die Stimmung besser als in GAP und weniger Partyvolk vor Ort.

Zuerst wollten außer S. und N. noch weitere Mitglieder des Forums anreisen, doch leider zerschlugen sich diese Pläne ganz kurzfristig.

Nächstes Problem – Unterkunft.

R. empfahl uns die Jugendherberge auf dem Aschberg. Da nichts anderes mehr frei war, buchten N. und S. dort ein Zweierzimmer und wurden auch Mitglieder im DJH.




Dann stand im Internet zu lesen, man dürfe keine großen Taschen ins Stadion mitnehmen. Was tun? Am BHF KT gab es keine Schließfächer und am Sonntag würden wir noch vor dem Ende des Bewerbs den Bus zum Bahnhof nehmen müssen, um überhaupt noch heim zu kommen.

Also nur das maximal Nötige in den Wanderrucksack gestopft.

Erkenntnis? Man kommt mit verdammt wenig aus, wenn man es muss!

Freitag, 02.12.2016


Äußerst knapp waren mal wieder die Umsteigezeiten bemessen, neun Minuten in NGB und dort musste man von Gleis sechs auf Gleis 20 rennen und ganze vier Minuten in Hof.

N. und S. begannen zu schwitzen. Ähnliches hatte N. im Sommer gehabt und damals war der ICE schon auf der Strecke von München nach Nürnberg kollabiert.




Aber diesmal ging alles gut. Naja fast. Bis Plauen. Es war nicht unsere Schuld. Deswegen wird auch nichts Weiteres verraten. Zwei Stunden in der warmen Bahnhofhalle zu Plauen Oberer Bahnhof zu warten war jedenfalls angenehmer, als zwei Stunden auf den Einlass in KT. 


Gegen 14:40 Uhr waren wir am Bahnhof in Klingenthal, kurz darauf kam auch der zur Schanze fahrende Bus. Wir stiegen ein, den Geldbeutel in der Hand und fragten den Fahrer, was es denn bis zur Schanze kosten würde.

Als Antwort motzte dieser uns furchtbar an, es würde doch nach Vorzeigen der Eintrittskarte nichts kosten. Ok, diese hatten wir natürlich nicht in der Hand. Wieso denn auch, war uns diese Regelung komplett unbekannt, da im Vorfeld nirgends kommuniziert. Nach einigem Wühlen im Gepäck schließlich gefunden und vorgewiesen.

An der Einlasskontrolle wurde S. dann gleich mal eine leere!! Plastikflasche abgenommen.  Später sahen wir andere Fans mit Schnapsflaschen und Thermoskannen. Toll echt…

Ergebnis Training    


Domen Prevc, Foto von S.

Startliste Qualifikation

Um 15:30 Uhr begann das Training mit zwei Runden, um 18 Uhr die Qualifikation. N. und S. hatten einen tollen Platz in der ersten Reihe, fast direkt am Exitgate.



Gabriel Karlen




Jarkko Määttä

Einer derjenigen, die die Quali leider nicht schaffte, war Anders Fannemel, der Weltrekordler aus Norwegen…er hatte einen so unendlich traurigen und leeren Gesichtsausdruck, als er nach seinem Sprung an uns vorbeilief, wir hätten ihn am liebsten einmal ganz fest gedrückt.
Nach dem Ende des Bewerbs wollten N. und S. dann mal langsam in die Jugendherberge. Zum Laufen viel zu weit. Bus? Fuhr nicht bis nach oben. Also Taxi. Per Internet Nummer rausgesucht und Taxi bestellt. Das kam dann auch nach ner Weile und fuhr uns nach oben auf den Aschberg. Der Geschwindigkeit nach muss der Fahrer früher Rallyepilot gewesen sein.

Die JH war dann überraschend modern und schick. Und hier oben am Berg lag sogar Schnee! Zimmer bezogen, Betten bezogen, Krimskrams verteilt.

Dann wieder runter zur Rezeption um nach dem Pizzadienst zu fragen, den R. uns im Vorfeld noch empfohlen hatte.
Ich zitierte wörtlich: „Unsere Freunde haben uns gesagt, es gäbe hier einen Pizzalieferdienst!“
Antwort JH-Angestellte: „Was haben Sie denn für Freunde?“

Wir bekamen dann aber einen Flyer mit der Nummer und nach einigem Suchen hatten wir dann auch etwas gefunden, dass den Mindestbestellwert fast erreichte. Wir versprachen, den fehlenden Betrag mit Trinkgeld auszugleichen.

Nach einer ganzen Weile kam dann auch ein Auto des Lieferdienstes und wir hatten endlich etwas Warmes zu essen. Pizzabrot, mit den Fingern gegessen, auf wackligen Plastikhockern sitzend. Es tat so gut.

Danke fürs Bringen und Hochfahren!!!!

Samstag, 03.12.2016 – Teamspringen? Welches Teamspringen? oder Schon wieder ein Premierensieg live!

Nach einer sehr guten Nachtruhe im sehr bequemen Betten schritten N. und S. zum Frühstück in der Herberge der Jugend. Im Frühstücksraum waren wir dann fast die Jüngsten. Am Buffet gab es wirklich alles Mögliche, Semmeln, Brot, Kuchen, Kekse, Marmeladen, Wurst, Käse, Eier, Obst, Gemüse, Saft, Tee, Kaffee, Kakao, Milch, Nutella usw. usf. Besser und reichhaltiger als in vielen Hotels. Frisch und sehr lecker alles.

Da wir bis zum Beginn des Springens noch jede Menge Zeit hatten, nutzten wir diese zu einem kleinen Winterspaziergang oben am Aschberg. Die JH liegt wirklich direkt an der tschechischen Grenze. Strahlender Sonnenschein, Schnee und Frost – es hätte nicht schöner sein können.








Die Probe begann erst um 15 Uhr. Da leider die Pendelbusse aus unserer Sicht zu spät fuhren und die Linienbusse nur im Zwei-Stunden-Takt, machten wir uns so gegen 12 Uhr auf den Weg den Aschberg hinunter zu dem Gasthaus, an dem der Bus hielt. Teilweise eine ziemliche Rutschpartie, da der Schnee in der Sonne tagsüber taute und nachts dann wieder gefror.

Diesmal wussten wir ja auch von der Regelung mit den Eintrittskarten im Bus und konnten erneut kostenlos fahren.

Wenn ich mich recht entsinne, waren wir gegen 13 Uhr im Stadion. Viel zu früh, aber anders nicht möglich.

Es sollte ja am heutigen Tage ein Teamspringen stattfinden. Jeder wusste das. Ok, FAST jeder.

Die Jungs und Mädels beim Hiihtoliitto, zu Deutsch Skiverband (Finnland), die wussten es ganz offensichtlich nicht. Schon als das Aufgebot im Vorfeld bekannt gegeben wurde, wunderten sich die Fans, warum FIN keine VIER Springer schickte. Auf Grund des Teambewerbs hätte Suomi ja auch im Einzel VIER Springer an den Start schicken dürfen.

Die via FB beim Verband nachfragenden Fans bekamen die Antwort, man sei der Meinung, es fände kein Teambewerb statt…


Schließlich schickten Fans Kopien des offiziellen Zeitplans nach Helsinki.




Der Verband, seinen Fehler nun offensichtlich zwar einsehend, aber nicht zugeben wollend, behauptete die anderen Springer trainierten zu Hause für den anstehenden COC. Dummerweise stand aber kein COC an.

Voi ei SHL….



Es war ja nun nicht so, dass N. gerne in ihrem ersten Teamspringen, das sie jemals live erlebte, gern eins ihrer Lieblingsteams gesehen hätte.

Tolle Werbung auch für Land und Verband so kurz vor der Heim-WM.

Es waren dann nur neun Teams im Bewerb am Start. In der Probe taten sich besonders die Mannschaften aus Deutschland und Österreich hervor. N. und S. überlegten, welches Team es wohl nicht in die nächste Runde schaffen würde.

Wie bereits erwähnt, befanden wir uns direkt an der Grenze zur Tschechischen Republik und so begrüßte der Schanzensprecher jeden Athleten aus dem Nachbarland mit „dobrý večer“ – Guten Abend. 

Eine sehr schöne Geste wie wir beide fanden.
Um halb vier war die Probe zu Ende, um kurz nach vier begann die erste Runde. Langsam kroch die Kälte in die Zehen und Finger und so besorgte S. Zitronentee.

Ergebnis 1. Durchgang

Kurz vor fünf war die erste Runde beendet, Polen lag vorn, mit einem kleinen Punktepolster. Dahinter belauerten sich Österreich und Deutschland. Unsere Norweger hatten sich auf Platz vier eingereiht. Ausgeschieden waren die Russen. Nur einen halben Punkt lag man hinter der Schweiz. Bitter, sehr bitter.

Nun schritt N. zum Erwerb von Pommes. Der Hinweg ging noch gut, doch auf dem Rückweg rächte es sich, dass die Spikes an den Winterstiefeln nicht eingeklappt waren. Schöner Flug die Stufen hinunter. Schmerzen an den Knien, den Schienbeinen, Händen, Armen. Fast überall. Aber immerhin hatte ich im Flug nicht allzu viele Pommes verloren.
17:14 Uhr begann die zweite Runde. Am Ende gewannen die Polen vor Deutschland und Österreich. N. und S. freuten sich sehr. Unsere Norges waren auf Platz vier gelandet, mit viel mehr hatten wir auch nicht gerechnet.  Später erfuhren wir, dass das der erste Sieg für Polen in einem Teamspringen überhaupt gewesen sei. Wir konnten es kaum glauben.
Für N. war es das dritte Mal, dass sie einen Premierensieg live erleben durfte (soweit ich mich erinnern kann). Harri Olli beim Fliegen in Oberstdorf, Johann André Forfang in Neustadt und nun die Polen im Team hier in KT. Sehr schön!

Für die Norges war Daniel-André Tande am besten gesprungen und wir hofften auf einen Sieg für ihn im morgigen Einzelspringen.

N. und S. verließen die Vogtlandarena, um mit dem Linienbus wieder auf den Aschberg zu fahren. Dort leider im Dunkeln die Haltestelle übersehen und so mussten wir ein ganzes Stückchen zurücklaufen.

R. hatte uns im Vorfeld die „Aschbergschänke“ und das Gasthaus „Schöne Aussicht“ empfohlen. Zuerst wollten wir in die Schänke, doch dort war nichts mehr frei. Geschlossene Veranstaltung. Fanclub von Wismut Erzgebirge Aue. Einer der Fans verließ mit uns die Stube. War schon sichtlich angetrunken.

Dauerte ne Weile, den Typen wieder loszuwerden. Wir wünschten ihm noch viel Erfolg (Glück Auf!) fürs Spiel am nächsten Tag und machten uns schnell auf den Weg zur nächsten Wirtschaft.

Dort war dann Platz und wir aßen gefüllte Kartoffeltaschen und Salat.




Nach dem Essen schleppten wir uns den restlichen Berg hoch. Kalt war es und sternenklar. Eine wunderschöne Winternacht. Noch nie zuvor hatte ich so viele Sterne gesehen!

In der JH besorgten wir uns am Automaten noch was zu trinken, dann wurde auf den Betten gefaulenzt. So schön die ganze JH war, so hellhörig war sie auch. Man hörte alles. Mac Boyd-Clowes schrieb auf Twitter dann auch etwas von einer sehr hellhörigen Unterkunft. Wir waren versucht ihn zu fragen, ob er auch in der Herberge untergebracht sei. *gg*

N. legte ihre geschundenen Beine hoch. Nebenbei packten wir unsere Siebensachen ein und bereiteten uns auf den nächsten Tag vor. Dieser würde nicht nur sehr sehr lang werden, sondern war vom Zeitplan her auch sehr eng gestrickt. 

Große Verzögerungen dürfte es beim Springen nicht geben. Schon bei normalem Verlauf würden wir das Ende des Finaldurchgangs nicht mehr im Stadion verfolgen können.
16:47 Uhr fuhr der Bus zum Bahnhof, 17:15 Uhr der Zug am Bahnhof KT.

Von daher: Nachtruhe. 

Sonntag, 04.12.2016 


Am nächsten Tag morgens das letzte Graffl zamgepackt und zum Frühstück geschlurft. Wieder schwer beeindruckt vom riesigen Angebot. Dies, das und jenes probiert.

Danach die Betten abgezogen, den letzten Müll entsorgt und das Zimmer bezahlt. 

Mit dem Gepäck den Aschberg runtergerutscht gelaufen. Dabei immer wieder auf die Uhr geschaut. 10:32 Uhr sollte der Bus an der Haltestelle Aschberg Wende fahren. Eigentlich wieder viel zu früh, aber die Pendelbusse würden erst ab 13 Uhr oder so gehen, viel zu spät für einen guten Platz. 

Der nächste Linienbus käme erst wieder in zwei Stunden. Zwei Stunden an der Haltestelle rumstehen wollten wir dann auch nicht, auch nicht im schönsten Sonnenschein, der an diesem Tage wieder herrschte.




Es war am Ende knapp, aber wir schafften es.

Kurz vor elf waren wir im Stadion und bekamen sogar noch einen Platz in der ersten Reihe.

Nun hieß es leider wieder warten, begann die Probe doch leider erst um halb zwei.




Lars Haugvard, der Physio der Norges. 

Leider trug die in der Arena gespielte Musik nicht gerade zur Unterhaltung bei. Eher matt war das Angebot.

Playing the waiting game again….Zeitvertreib mit Pommes, Zitronentee, Kakao und Süßigkeiten. Das Leben des Fans ist meist kein Gesundes…



Will Rhoads. Foto von S.

Den Probedurchgang gewann dann Domen Prevc vor Markus Eisenbichler.
Ob das schon ein Fingerzeig auf den Ausgang des Bewerbs war?

Ergebnis Probe

Die erste Runde begann erst um 15 Uhr. Warten, warten, warten. Vom linken Fuß auf den rechten. Vom rechten auf den linken. Und unser Tag war noch lang…sehr lang. Wir wünschten uns, wir könnten uns nach dem Springen einfach heim beamen…
Kurz vor vier war der erste DG vorbei.

Maciej Kot führte vor Kamil Stoch und Stefan Kraft. Sollte es ein komplett polnisches Wochenende geben im schönen Vogtland?
Domen Prevc war Vierter, direkt dahinter lag Daniel-André Tande auf Platz fünf.
Mackenzie Boyd-Clowes lag auf Platz sechs, S. war hochzufrieden.
Team Finnland war komplett ausgeschieden. Ein höchst erfolgreiches WE also für Team Suomi.
Um 16:13 Uhr begann der Finaldurchgang. Großer Jubel im weiten Rund des Stadions, als Vojtech Stursa oben am Balken saß. Dieser war in der ersten Runde bös gestürzt und lange liegengeblieben. Wir hatten nicht mehr damit gerechnet, ihn nochmals springen zu sehen.

Je weiter die Uhrzeit und das Springen voranschritten, fingen S. und N. an zu rechnen.  

16:47 Uhr würde der Bus gehen, 17:16 Uhr der Zug am Bahnhof. Der letzte, mit dem wir noch heimkommen würden.

Drei bzw. vier Mal würden wir noch umsteigen müssen, in Plauen, in Hof, in Regensburg und in München.

16:30 Uhr: N. und S. verlassen den Platz am Auslauf und laufen nach oben.

Oben kurz mit dem Sicherheitsdienst angelegt, der nicht wollte, dass wir auf der Treppe stehen. Situation erklärt. Sicherheitsdienst: *brummel*

Dann mit einem Ordner unterhalten und ihm erzählt, wo wir herkommen und dass es uns sehr gut gefallen würde. Das ging dem Mann offenbar runter wie Honig. Er war sehr erstaunt, dass zwei Leute aus Bayern für ein Springen nach Sachsen fuhren.

Immer wieder der Blick auf die Schanze, auf die Uhr.

16:35 Uhr: Richie Freitag springt, doch er schafft es nicht wirklich weiter nach vorne. Noch 12 Minuten bis der Bus kommt.

16:39 Uhr: Kofler springt, Top ten. Noch acht Minuten bis zum Bus.

16:41 Uhr: Eisenbichler. Toller Sprung. Noch sechs Minuten. N. und S. verlassen das Stadion. 

16:43 Uhr: Mac springt und fällt ein wenig zurück.  Am Ende wird es Platz 12. Noch vier Minuten.

16:45 Uhr:  Nervös und zitternd an der Haltestelle. Noch zwei Minuten. Vor Spannung wegen dem Springen, vor Nervosität wegen dem Bus und dem Zug, ein wenig vor Kälte. Durch den Zaun das Ende des Springens verfolgt. Am Ende gewinnt Domen Prevc vor Daniel-André Tande und Stefan Kraft. 0,2 Punkte fehlen dem Norweger zum Sieg. N. ist enttäuscht.

Endergebnis

16:47 Uhr: Bus ist noch nicht da. N. wird wird nervös.

Ca. 16:50 Uhr: Bus kommt. N. atmet auf. Eine weitere Hürde des Tages geschafft.

Viel zu früh sind wir am Bahnhof. Kalt ist es.

17:16 Uhr: Zug kommt. Endlich. Endlich wieder sitzen.

Leider haben wir nichts mehr zu trinken und so kramen wir unser letztes Kleingeld zusammen, um beim nächsten Umsteigen in Plauen an den Automaten noch was für die lange Heimfahrt zu erwerben.

Uns gegenüber sitzen zwei ältere Leute mit ihrem Enkelkind. Die Frau meint dann irgendwann zu uns, der Zug dürfe bitte keine Verspätung haben, sie müssten heut schließlich noch nach Zwickau. Als wir ihr dann erzählen, dass wir heut noch bis nach Südbayern müssten, sagt sie nichts mehr.

In Plauen sind wir dann am zweiten Getränkeautomaten erfolgreich. 

Mit dem nächsten Zug nach Hof. Hier gibt es nun auch Steckdosen und wir laden die Handys auf.

Um 20:32 sind wir in Hof, um 20:40 geht es weiter nach Regensburg.

Dort kommen wir um halb zehn an, um 21:41 Uhr sollte es weitergehen nach München. Ja genau, sollte es.

Erst stimmte das Gleis nicht, dann hatte der Zug Verspätung. 

Wann er genau kam, kann ich nicht mehr sagen. Um 22:30 waren wir aber erst kurz nach Regensburg. 
Im Abteil war es stockdunkel und tierisch heiß. Mit uns zwei weitere Leute. Im Nachbarabteil schrie jemand tierisch laut herum.

S. und N. waren sehr froh, nicht allein im Abteil zu sitzen.

N. war um 00:30 Uhr daheim und um 01:30 Uhr im Bett.

Völlig fertig noch am nächsten Tag.


Aber KT war toll, keine Besoffenen im Stadion, keine Party-Atmosphäre im Stadion. Gerne wieder.

Streik im Öffentlichen Dienst, Winter/ Frühling 2023

Wie bitte? Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken? Die mit den sicheren Arbeitsplätzen, die, die in der Pandemie nicht um ihre Jobs...