Montag, 5. März 2018

Weltcup der Nordischen Kombination in Schonach, 23.03.-26.03.2018

Freitag, 23.03.2018 - Vorwort 

Was tut man nicht alles für seinen Lieblingssport und dessen Athleten…man steht um 4:20 Uhr auf, arbeitet von 6 bis 12 und anstatt danach heim zu fahren und das WE  zu genießen, fährt man über Ulm, Immendingen und Triberg nach Schonach, um sich dort das Saisonfinale der Nordischen Kombination anzusehen.

Möge das Wetter mitspielen, die Ergebnisse passen und die Stimmung unter den Fans friedlich sein!
2016, als wir das erste mal dort waren, war das Wetter mittelmäßig, sowie die Unterkunft und die Stimmung echt mies. In zwei von drei Rennen waren die Ergebnisse aus unserer Sicht klasse, wenn auch der Weg bis dorthin von jeder Menge Giftpfeilen aus den verschiedensten Richtungen gepflastert war.

2017 war das Wetter mies, die Ergebnisse weitestgehend auch. Dafür unsere Unterkunft wirklich allererste Sahne und das Abendprogramm super. Die Stimmung auf Grund der Resultate deutlich besser, jedoch nicht aus unserer Sicht.

Wir erwarten gespannt, was 2018 für uns bereit hält. Unterkunft scheint ok zu sein, Wetterbericht inzwischen auch.  Nur die Kräfte unserer Lieblingssportler lassen in den letzten Tagen und Wochen leider spürbar nach…noch zehn Tage und zwei Weltcups Jungs, dann habt ihr endlich Ferien! Gebt nochmal alles!  

Wir freuen uns ganz arg auf euch und werden euch nochmal nach Leibeskräften unterstützen!

Ach ja – und wir würden uns wirklich freuen, euch alle spätestens im August im schönen Erzgebirge zum Sommer Grand Prix wiederzusehen.
Aufgehört wird frühestens nach der WM im schönen Seefeld, also halt am Ende der Saison 2018/19.

Danke, eure treuen Fans.

Freitag, 16.03.2018, 14:00 Uhr. Auf FB erscheint die Meldung, dass der Weltcup gesichert ist. Schwarzwald wir kommen!

Am Freitag arbeitete N. also von 6 bis um 12 Uhr, zerrte ihr viel zu schweres Gepäck zur Mittagsstunde dann vom Büro zur Trambahnhaltestelle. Viel zu langsam, gefühlt in Schrittgeschwindigkeit bewegte sich der Zug zum Bahnhof.

N. wollte schon fast anfangen zu schwitzen, da erzählte die Frau neben ihr, dass Sie noch drei Minuten Zeit habe, bis ihr Zug ginge. Am Bahnhof schnappte sie ihren Koffer, ihr Kind und dessen Kuschelkrokodil und stürmte los.

Meiner einer hatte noch 20 Minuten Zeit. Genug um Brotzeit zu erwerben und sich im IC nach Ulm einen schönen Platz zu suchen. S. via FB-Chat den Stand der Dinge gemeldet.

Der Zug setzte sich dann auch planmäßig in Bewegung. Nächste Sachstandsmeldung an S. in Augsburg. Kurz vor Ulm - Zug steht...

In Ulm und um Ulm und um Ulm herum - irgendwas ist immer. 👀

Koffer durch den Bahnhof zum Zug nach Immendingen gezerrt. Bahnsteig dort rappel voll. N. bekam zuerst nur einen schönen Stehplatz im Türbereich, doch bereits in Blaubeuren leerte sich der Zug deutlich und ich konnte mich hinsetzen.

Auf de Schwäbsche Eisebahne

In Immendingen noch mal umgestiegen und in ner weiteren Dreiviertelstunde nach Triberg gefahren. Dort dann mit dem Bus rauf nach Schonach. So oft ich unterwegs Netz gehabt hatte, hatte ich den PCR der Kombis verfolgt. Ergebnis bis auf wenige Ausnahmen eher mittelmäßig für meine Favoriten, allerdings lagen die Deutschen und die Norweger nahezu gleich schlecht im hinteren Bereich des Feldes.

In Schonach würde es ja nicht nur um den Schwarzwaldpokal und einen weiteren Tagessieg gehen, nein auch im Nationencup war noch alles offen (und sehr eng) und ebenso waren die Plätze zwei und drei im Gesamtweltcup noch heiß umkämpft zwischen Jan Schmid und Fabian Riessle.

Der PCR hätte also eine nahezu gleiche Ausgangsposition bedeutet für NOR und GER, aber ich hoffte dann doch auf gutes Wetter und die Möglichkeit zu springen für beide Tage.

In Schonach aus dem Bus geklettert und den Koffer zur Unterkunft gezerrt.

Zimmer im Gasthof war etwas dunkel aber sonst ok. Bad ganz neu und ziemlich groß, vor allem die Dusche.


S. war ja schon früher nach Schonach gefahren und somit auch beim Training und beim PCR gewesen. Sie vermeldete erneut die Abwesenheit von M.F. Bereits in Seefeld hatten wir  sie am Freitag nicht gesehen. Schnell kam uns dieses Lied in den Sinn. Offenbar arbeitete die Gutste nur Teilzeit. Es sollte übrigens nicht das Letzte sein, über das wir uns an jenem WE im Zusammenhang mit Team Norwegen wunderten...

Nach dem Abendessen (riesige Pizza, wieder einen Teil für den nächsten Tag einpacken lassen) machten wir  es uns im Zimmer gemütlich. Es wurde auch wieder ein Plakat fabriziert, diesmal von N. alleine. Wir hofften, es würde ausnahmsweise mal Glück bringen...





Samstag, 24.03.2018 – Schwarzwaldpokal

Der Gesamtweltcup war ja seit KT entschieden, Akito Watabe nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Aber um Platz zwei und drei ging es noch, ebenso wie um Platz eins im Nationencup.

Stand Gesamtweltcup vor dem heutigen Wettkampftag:

Jan Schmid 1083 Punkte, Platz 2 / Fabian Riessle 991 Punkte, Platz 3. 92 Punkte Vorsprung also für Jan.

Nationencup:

Deutschland 4678 gegen Norwegen 4638. 40 Punkte Vorsprung also für Team D. Wir hofften, Team Norge könnte noch vorbeiziehen.

Es versprach also verdammt spannend zu werden. Zum Nägelkauen war es.

Für 11 Uhr war der Probedurchgang angesetzt, für 12 Uhr das Springen. Auf die Loipe sollte es dann um 14:15 Uhr gehen. Strahlender Sonnenschein über Schonach. Ein bisschen Schnee lag auch noch, es wehte ein leichter Wind. Viel schöner hätte der Tag nicht beginnen können.

Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Langenwaldschanze.

Der Wind wurde während der Probe eher stärker statt schwächer und so dauerte die ganze Sache länger als geplant. Schließlich reagierte die Jury und brach vor den Top Ten ab.
Um 12:01 Uhr begann der Wettkampfdurchgang, auch dieser war vom Wind beeinflusst.

Am  Ende gewann Norwegens kleiner Superflieger Jarl Riiber vor Go Yamamoto und Mario Seidl. Jan Schmid hatte mal wieder riesiges Pech und erwischte seinen Sprung so überhaupt nicht.
87,5 Meter, Platz 41 und viel Rückstand. Wie viel es genau war, konnten wir leider nicht ermitteln, da an der Schanze das Internet nicht ging.

Sorry Jan, vermutlich war das Plakat schuld. :(

Fabian Riessle lag deutlich vor ihm.

Wir waren bedient und fragten uns, ob Jan überhaupt in den Lauf starten würde oder seine Kräfte für morgen und den 15 km-Lauf sparen würde. Aber da war halt auch noch der Kampf um Platz zwei im GWC und den würde er wohl nicht kampflos aufgeben wollen. Und den Nationencup gab es ja auch noch.

Wir machten uns auf den steilen Weg durch den Wald rauf zur Loipe. Wut und Enttäuschung wurden dadurch ein wenig kleiner.

Am Vormittag hatten wir einem anderen User auf dem Forum, der ebenfalls in Schonach war, mittels Forum mitgeteilt, an was man uns erkenne (Fahnen und Klamotten). Am Eingang zum LL-Stadion sprach uns dann jemand an und wir machten die Bekanntschaft von B.

Wir waren nun zu dritt unterwegs und suchten uns einen schönen Platz auf einer der Tribünen. B. hatte hier oben Netz und meinte, die Abstände nach dem Springen seien recht eng, es würde sich für Jan also lohnen, im Lauf anzutreten.

Später sahen wir dann, dass Jan auf Platz 30 nur 26 Sekunden Rückstand hatte und einige schwache Läufer direkt vor ihm lagen.

N. und S. waren vermutlich im großen weiten Stadion mal wieder die einzigen, die für die Jungs des NSF die Daumen hielten. Wir mögen den Fabian ja wirklich gerne, das ist ein ganz cooler Typ, aber die Wikinger mögen wir halt noch ein ganzes Stückerl mehr.

Während wir da so mit den norwegischen und der finnische Fahne in den Händen auf der Tribüne herumstanden, sprach uns ein etwas komischer Typ auf Englisch an und fragte, welche Sprache wir sprechen würden und ob er mit uns ein Selfie machen könne...wir antworteten auf Deutsch. Leider waren wir nicht schlagfertig genug für eine doofe Antwort.

Damit hatte man uns dieser Saison zum dritten Mal nach Ramsau und Oberstdorf für Norweger gehalten...

Die Videowand konnten wir leider nicht sehen und so hörten wir ungeduldig auf die Ansagen des Stadionsprechers beim Start des LLs. Und tatsächlich, der Jan startete.
Wir drückten nunmehr Jarl die Daumen für den Sieg, Jan für eine umfassende Aufholjagd und Norge generell für den Nationencup.

Am Ende gewann dann wieder mal Akito Watabe, der damit auch den Schwarzwaldpokal holte. Auf zwei kam der kleine Jarle ein vor Berni Gruber und Mario Seidl.
Auf den Plätzen fünf, acht, 15 und 19 landeten ebenfalls Norweger. Advantage Norge in Sachen Nationencup. Das tapfere Schneiderlein Jan Schmid hatte sich um 20 Plätze nach vorn gearbeitet und immerhin noch 10 Pünktchen für Platz 21 geholt. Fabi Riessle hatte sich auf Platz sieben klassiert, 36 Punkte.

Stand im Kampf um Platz zwei: Schmid 66 Punkte vor Riessle.

Stand Nationencup: Norwegen 56 Punkte vor Deutschland.

Schonach war nie das beste Pflaster für den Fabi gewesen, aber Jans Glückssträhne ja irgendwie seit Olympia  mehr oder weniger gerissen, er sprang nicht mehr so gut. Und die 15 km waren noch nie sein Ding, weder in Seefeld beim Triple noch letztes Jahr in Schonach.
Wir sahen ihn und Team Norge schon am letzten Tag alles verlieren....

Als wir genug rum geguckt hatten und auch die Siegerehrung vorbei war, liefen wir ganz gemütlich durch den Wald zurück nach Schonach.
Ach ja, M.F. sahen wir auch am heutigen Tag nicht. Hatte sie ihre Saison schon beendet? Keine Lust auf die Party am Sonntag?

Fragen über Fragen in der badischen Sonne...

Unten im Ort verabschiedeten wir uns für erste von B. und verabredeten uns gleichzeitig für 18:30 Uhr im Haus des Gastes zur Siegerehrung.
Um 17:00 Uhr schritten wir in der Pizzeria erneut zum Abendessen. N. diesmal Nudeln (Bandnudeln
mit Lachs und Tomatensauce), S. Pizza. Erneut einen Teil der Pizza für morgen einpacken lassen.

18:30 Uhr waren wir im Haus des Gastes, um die Siegerehrung des heutigen Tages zu erleben.


Herr G. sah aus, als käme er geradewegs von der Arbeit aus der KFZ-Werkstatt...*augenroll* Die Jungs wurden auf der Bühne auch alle interviewt, worüber wir uns erst sehr freuten. Leider standen zwei doofe Nervensägen neben uns, die nichts besseres zu tun hatten, als sich die ganze Zeit lautstark zu unterhalten...von den Interviews hörten wir so gut wie nichts.

Danke für Nichts!

Den Abend verbrachten N. und S. dann wieder damit, ein Plakat zu malen...

Sonntag, 25.03.2018 - Doofe Sommerzeit, eine viel zu kurze Nacht, das spannendeste Rennen der gesamten Saison und ein lange Saisonabschlussparty.

66 Punkte also lag Jan vor dem Fabi. Wenn Fabi den heutigen Bewerb gewinnen würde, müsste Jan mindestens Siebter werden um Platz zwei zu halten. Bei einem zweiten Platz von Fabian würde Jan sogar ein 17. Platz reichen. Sollte Fabi "nur" Dritter werden, wäre der Platz von Jan egal.

Am heutigen Tage ging es bereits um 9 Uhr los. Ganz toll, da ja die Nacht eine Stunde kürzer gewesen war und die nächste sehr kurz werden würde. Um acht Uhr schnell gefrühstückt und anschließend zur Schanze geschleppt.



Zwei Sprungdruchgänge standen am heutigen Tage am Programm und ein 15 km-Lauf. Die Sonne schien immer noch, der Wind war eingeschlafen. Ein Tag wie Samt und Seide war es. Startberechtigt die besten 30 anwesenden Athleten des aktuellen Gesamtweltcups, darunter sieben Deutsche und sechs Norweger. Der siebte anwesende Norweger, Espen Björnstad, war leider knapp an diesem "Cut" gescheitert. Advantage Deutschland, so fürchteten N. und S. Espen B. hatte sich ja nicht schlecht verkauft in den letzten Rennen und bestimmt einige Punkte beitragen können.

Aber zumindest würden ja heute alle Sportler Weltcuppunkte holen, da ja nur noch 30 am Start waren.

Die Probe begann um 9 Uhr und war  nur 13 Minuten später bereits wieder beendet, da nur wenige Athleten antraten,  die anderen wollten wohl ihre Kräfte sparen für den letzten langen Tag.

Um 10 Uhr begann der erste der beiden Sprungdurchgänge. N. und S. hofften auf ein besseres Ergebnis für Team Norwegen als gestern. Runde eins ging dann wie erwartet an Jarl Magnus Riiber vor den beiden Watabe-Brüdern. Fabian Riessle lag auf Platz acht, Jan Schmid auf elf, getrennt nur durch sechs Sekunden.

Damit waren wir zufrieden, hofften nur darauf, dass der kleine Jarl seinen Vorsprung noch würde ausbauen können und vielleicht, vielleicht dieses letzte Rennen der Saison würde gewinnen können...N. und S. hätten gern mal wieder einen norwegischen Sieg live gesehen. Der letzte im Winter, der uns vergönnt gewesen war, war 12/15 in Ramsau, der generell letzte datierte vom Sommer 2016.

Abwarten.

Und dann stand ja heute auch noch der allerletzte Wettkampf von Björn Kircheisen an, der nach 17 Jahren im Weltcup seine großartige Karriere beendete. N. und S. hatten dafür am vorherigen Abend mal wieder was fabriziert.


Wir versuchten es Björn zu zeigen, doch er hatte in Runde eins keine Zeit.

Auch in Runde zwei sah er es leider nicht. N. lud es später bei Instagram hoch.


Jan und sein Kampf mit der Verpackung des Schokoriegels...*drittehandnichtdabei*

Um kurz vor halb zwölf war das letzte Springen der Saison beendet. Jarl führte immer noch, doch leider nur mit neun Sekunden vor Akito. Sein weiter Sprung, der nur einen Meter unter dem aktuellen Schanzenrekord geblieben war und die daraus resultierende schlechte Landung hatten ihm viele Punkte gekostet.

Fabian Riessle lag auf Platz vier, 58 Sekunden hinter Jarl und 49 hinter Akito. Jan Schmid hatte sich auf Platz 16 eingereiht, 2:11 hinter Jarl.
Das versprach ein verdammt spannendes Rennen zu werden, sowohl um den Sieg wie auch um Platz zwei im GWC und den Nationencup.

Wir machten uns auf den Weg von der Schanze zur Loipe. B. empfahl, nicht durch den Wald, sondern quer über die Wiese nach oben zu laufen. Tierisch steil, aber wir waren so wesentlich schneller oben.

Diesmal standen wir auf der Tribüne sogar so, dass wir die Videowand fast sahen und auch den Sprecher besser hörten.



Um 13 Uhr sollte der LL losgehen. Zeit um etwas zu essen und den Blutdruck zu beruhigen (haha).
N. hatte zu Hause die Übersicht der Weltcuppunkte ausgedruckt um im Falle des Falles immer schnell nachrechnen zu können (haha).

*fingernägelabkausmilie*

N. und S. waren im großen weiten Wittenbach-Langlaufstadion vermutlich mal wieder die einzigen, die die Daumen für NOR hielten, aber diesmal war die Stimmung friedlich, nicht so feindselig und aufgeheizt wie zwei Jahre zuvor. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne lachte, unsere sonnenverbrannten Nasen leuchteten mit selbiger um die Wette. Die Jacken hatten wir schon lange ausgezogen.

Jarle lag ja wie bereits erwähnt nur neun Sekunden vor Akito und so hatte ihn dieser auch sehr schnell, wie zu schnell für unseren Geschmack eingeholt. N. und B. hofften nun, dass diese beiden vorne zusammenarbeiten und somit Fabi auf Distanz halten würden. ..Mission "Jans zweiten Platz verteidigen helfen". Und vielleicht, vielleicht würde Jarl ja am Ende im Zielsprint sogar gewinnen können.

Im Schonacher LL-Stadion kann man ja nahezu die gesamte Strecke überblicken. Fluch und Segen gleichzeitig an jenem Tag..


Fabian kam näher und näher...

B. berichtete, er habe am Tag zuvor einen Artikel gelesen, in dem der Trainer des dt. Teams gesagt habe, der weiche tiefe Frühlingsschnee in Schonach käme dem Laufstil seiner Jungs gar nicht entgegen.

Vorne liefen Akito und Jarl, dahinter pflügte Fabian heran. Doch auch Jan machte Plätze gut. Es war irre spannend.

58 Sekunden Rückstand hatte Fabian am Start gehabt. Es waren dann irgendwann 40, dann 29, dann 27. Wir standen irgendwann auf dem unteren Rand der Absperrgitter, um noch etwas besser sehen zu können. Wir fürchteten immer mehr um Jans zweiten Platz im Gesamtweltcup und rechneten in jeder Runde neu im Kopf aus wie es gerade im Gesamtweltcup stand...:blitztabelle: sozusagen...*gg*

Jan arbeitete sich in jeder Runde weiter nach vorne....er verteidigte seinen zweiten Platz mit Zähnen und Klauen, er wollte in der besten Saison seines Lebens nicht am letzten Tag alles verlieren.

Doch irgendwann, ich weiß nicht mehr ob es in der vorletzten oder in der letzten Runde war, kam Fabian plötzlich nicht mehr näher, der tiefe Schnee forderte offenbar seinen Tribut. Es war aber auch verdammt warm an jenem Tag. Der Schnee staubte schon lange nicht mehr unter den Skiern der Jungs, er spritzte weg. Die Athleten taten uns leid...dieser Lauf musste verdammt weh tun.

Jans zweiten Platz sahen wir nunmehr als gesichert an, dafür hofften wir nun auf einen Sieg vom kleinen Riiber, doch leider war der Japaner wieder einmal stärker.  Jarle kam mit fünf Sekunden Rückstand auf Platz zwei. Fabian wurde Dritter mit 48 Sekunden Rückstand. Damit war auch Jans zweiter Platz im GWC gesichert und durch die drei Norweger unter den Top sechs des Tages auch gleichzeitig der Nationencup für Team NOR.

Jörgen Graabak kam auf Platz vier, Jan wurde Sechster.

GWC also an Akito, Nationencup an Norwegen. Björn Kircheisen kam in seinem allerletzten Weltcuprennen auf Rang 22.

Wir waren zufrieden und fuhren Puls und Blutdruck wieder nach unten.

Nun ging es ans Feiern und an die Ehrungen. Tagessieg, Einzelweltcup, Nationencup, bester Springer, bester Läufer, Björns Abschied...

Wir hörten zum wiederholten Male und mehrmals die Hymne Japans für Akito und endlich auch mal wieder Ja vi elsker dette landet.

Wir machten uns zum letzten Mal auf den Weg ins Hotel. Nach dem Abendessen gegen 18:30 Uhr wieder ab ins Haus des Gastes zur Saisonabschlussparty. Wir waren gespannt, wer die Nordic Combined Awards bekommen würde, was sich die Organisatoren generell für die Party hatten einfallen lassen und natürlich ganz besonders darauf, wer sich in diesem Jahr besonders als Partytier hervor tun würde.

Nach dem letzten Jahr waren wir schlauer und setzten uns NICHT auf die Heizung und auch NICHT auf die Treppe. Als dann die Offiziellen der FIS und anschließend die Sportler für die Fotos kamen, pirschten wir uns langsam nach vorne in Richtung Reihe eins.

Die einzelnen Teams waren nicht vollständig, die Stars fehlten zum Teil, worüber wir uns wunderten. Team Norwegen hatte sich besonders herausgeputzt, sie kamen in Anzug und feinem Schuhwerk. Aber es gab ja auch richtig was zu feiern.

Wenig später klärte sich unsere Verwunderung auf. Die besten Zehn des Gesamtweltcups wurden einzeln vorgestellt. Und auch hier glänzten die Norges und ganz besonders Espen Andersen. Er sah aus, als wäre er auf dem Weg ins Nationaltheater.

Uns fiel jedoch auf, dass Magnus Moan, Magnus Krog und auch der Physio fehlten. Wenig später sahen wir auf Instagram Fotos, die sie bei der Heimreise zeigten. Komisch, sehr komisch. Zumindest Krog hatte nämlich auf der Party letztes Jahr jede Menge Spaß gehabt...
Da gab es nach der besten Saison seit langer Zeit richtig Grund zu feiern und ein Teil des Teams war nicht da. Auch die Pressedame des Teams sahen wir erneut nicht.

Nun gingen die letzten Ehrungen der Saison über die Bühne, Tagessieger, Gesamtweltcupsieger, Nationencup.



Nach dem Pflichtteil ging es ans Feiern.

Wieder einmal durften die Jungs zum Sägen antreten.  Ein Duell lautete Hirvonen/Herola gegen Riiber/Andersen. N. verwies auf die großen Tradition des Holzfällens in Finnland und tatsächlich setzten Eero und Ilkka sich klar gegen die Norges durch.





Die Party selbst war dann lang und laut, dieses Jahr sah man aber eher Fans als Sportler auf der Bühne. Gegen Mitternacht ging das Ganze zu Ende und zum Abschluss durfte sich Espen Andersen, der die ganze Zeit beim DJ gestanden war, noch ein Lied wünschen.

Er wünschte sich "Schatzi, schenk mir ein Foto", das Ganze übrigens in akzentfreiem Deutsch! Also Obacht in seiner Nähe, er versteht alles! *gg* Genau so wie der Trainer Hammer übrigens.

Wir machten uns auch langsam auf den Weg in die Unterkunft.

Duschen, Graffl zampacken, schlafen gehen.

Montag, 26.03.2018 – Aus is und gar is und schad is, dass wahr is!

Am nächsten Morgen noch ein letztes Mal frühstücken und leckeren italienischen Apfelkuchen essen. Zeug zampacken, Zimmer bezahlen und auf den Weg zur Bushaltestelle machen.

Als wir da so standen und in den am heutigen Tage grauen Himmel blickten, fuhr der norwegische Wachstruck an uns vorbei. Wir dachten an den langen Weg, den dieser noch vor sich hatte...

Leider hatten wir die Fahnen im Koffer, der Fahrer hätte sich bestimmt über die norwegische gefreut.

Damit war die Saison 2017/18 nun also endgültig vorbei. Für uns als Fans der Norweger war sie bis auf das Pech bei Olympia natürlich mehr als toll und hatte jede Menge Grund zur Freude und zum Jubeln geboten.

Nun hofften wir nur noch darauf, dass Jan Schmid und Magnus Moan noch ein Jahr bis zur WM 2019 in Seefeld weitermachen würden und das tolle erfolgreiche Team noch eine Saison erhalten bleiben würde.

Restliche Fotos


Sonntag, 4. März 2018

Continental-Cup in Klingenthal, 23.02. - 25.02.2018 - Finnlandfeeling in Sachsen

Vorwort

Kommt der COC nicht zu uns, kommen wir zum eben zum COC. So lässt sich dieser Trip wohl am besten in einem Satz zusammen fassen.

COC in Seefeld? Geschichte, seit die WM fix ist.

COC in GAP? Geschichte, seit Olympia zum Glück abgewählt wurde.

Ok, man könnte nach Bhofen fahren. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. *gg*Frage aller Fragen vor der Abreise? War die Kombi Skispringen, N. und S. und K E I N Regen möglich?

Diese eine Frage ließ sich schnell klären - JA! Es war endlich endlich kalt in Deutschland geworden. Schnee, Sonne, blauer Himmel und herrlich trockene Kälte. So Finnland-im-März-Wetter. Wir freuten uns. Lieber vier Schichten Klamotten als eine Regenjacke.

Freitag, 23.02.2018 - Auf in den Osten




Da es in KT ja erst am Samstag losgehen sollte, konnten wir uns den Luxus gönnen und am Freitag erst kurz vor elf in München losfahren. Über Hof und Plauen nach Zwota. Die ganze Zeit schien die Sonne von einem unglaublich blauen Himmel. Wir konnten unser Glück kaum fassen.

Am Abend dann noch vorzüglich gegessen, N. hatte gebackenen Karpfen, S. Kartoffeln mit Salat und Dip.

Samstag, 24.02.2018 - Finnland-im-März-Wetter (inklusive Lahti-Wind), norwegischer Sieg Teil 1 und die schlimmste Version der norwegischen Hymne aller Zeiten.

Und  auch am heutigen Tage hatten wir jeeeede Menge Zeit vorm Springen. Nach dem Ausschlafen, dem Frühstück und einem Gang zum örtlichen Lidl zwecks Provianterwerb und Rückmarsch (es windete übrigens immer noch, wir gaben keinen Pfifferling auf den Bewerb) hatten wir immer noch 2,5 h Zeit.

Um 14 Uhr sollte die Probe beginnen, wir machten uns um 13 Uhr auf die Socken zum Bahnhof. Ach ja, es windete. Vier Schichten Klamotten, vom Gesicht nur noch die Nasen zu sehen und dazu Sonnenbrillen.

Am Bahnhof bestiegen wir den Linienbus zur Schanze. Um 14 Uhr standen wir am Stadion. Ach ja, es windete. Wir wollten grad den Eintritt bezahlen, als man uns mitteilten, dass sich der Beginn des Bewerbs (Probe) auf 16 Uhr verschieben würde. Den Grund wird sich jeder denken können.

Ok, saßen wir halt eine Stunde im dem Container am Boden und verpflegten uns mit Schokokeksen und Gummibärchen. Um 15 Uhr konnten wir nicht mehr sitzen und begaben uns in die vogtländische Sonne und den vogtländischen Wind.



Ganz unten in der Vogtlandarena, also direkt am Auslauf, merkte man vom Wind fast nix mehr. Und je weiter es auf 16 Uhr zuging, um so ruhiger wurde es. Mit welchem Wetterdienst man vor Ort auch immer zusammenarbeitete, er hatte Ahnung von seinem Handwerk.

Um 16 Uhr ging tatsächlich mit dem Training los. Den ersten Höhepunkt des Tages gab es kurz vor Schluss, als der junge Norweger Marius Lindvik auf 149,5 Meter flog.

16:47 Uhr war das Training beendet, 17 Uhr begann der Wettkampf. Marius Lindvik machte nahtlos weiter, 146 Meter. Außerdem freuten wir uns, dass es Halvor Granerud und Joakim Aune in die zweite Runde geschafft hatten.




                                             Das ist soo ein lieber Kerl der Joakim Aune!

Doch nicht für alle lief es so gut. Jurij Tepes kam lediglich auf 100 Meter. Plötzlich knallte es in  der Vogtlandarena. N. sah sich um, wer gerade erschossen worden war.

Doch es war kein Schuss, es war Jurij, der seine Skier zusammengedonnert hatte.

Nach der ersten Runde hatte Norwegens Shootingstar sieben Punkte Vorsprung. Wir waren uns schon fast sicher, dass er das gewinnen würde.

Uns froren langsam die Finger ab und stopften uns die bei Decathlon erworbenen Hotpads in die Handschuhe. Göttliche Erfindung. Das Leben kehrte in unsere Hände zurück und wir erwogen, dem Erfinder der Wärmekissen eine Dankeskarte zukommen zu lassen. Neben den Heizkissen gab es noch heißen Tee aus der Thermoskanne ( es lebe der Reisewasserkocher!!!!!!!!)

Um 18:10 begann DG 2. Um 18:48 Uhr würde unser Bus zum Bahnhof von KT gehen. Wir zitterten und rechneten.

Am Ende wurde es nochmal richtig eng, lediglich 0,2 Punkte Vorsprung hatte Marius am Ende auf Philipp Aschenwald.

Es dauerte und dauerte bis zur Siegerehrung. Fürs Taxi waren wir zu geizig, wir wollten den Bus kriegen, aber gleichzeitig auch die Hymne für Marius hören. Hätten wir uns sparen können, selten so ne grausame Hymne gehört. Schrill und schräg, klang wie ne verstopfte Trompete.

Ca. 18:40 Uhr verließen wir das Stadion und rannten zur Haltestelle.

Alles ging gut, wir bekamen den Bus. Vom Bahnhof aus dann noch ca. 30 Minuten zum Hotel gelaufen, dabei wurden wir wieder warm. Im Hotel dann das Wlan ausgenutzt und dabei mit dem Rücken an der Heizung gesessen.

Am Abend dann erneut vorzüglich gegessen, Fischmedaillons Trondheim! Marius' Sieg feiern sozusagen, auch wenn der Junge ja aus Oslo kommt.




Sonntag, 25.02.2018 - Wie stehts beim Hockey, Frühschicht an der Schanze, norwegischer Sieg Teil 2 und eine laaaaaaange Heimreise

Doch nicht nur der COC stand am heutigen Tage auf dem Programm, im fernen Pingpong äh Pyeongchang gingen die Olympischen Spiele in die finale Phase. Am Abend zuvor hatte N. angekündigt, als erstes nach dem Aufwachen nach dem Zwischenstand beim Hockey gucken zu wollen.

Stand ja schließlich ganz Deutschland Kopf. Team Deutschland. Im olympischen Hockey-Finale. Gegen Russland. Irre. Unfassbar. Und gleichzeitig lieferte sich Team D mit Team NOR einen spannenden Kampf um den Gesamtsieg in der Medaillenwertung.

D hatte noch Hockey und Rodeln, NOR den 30 km-LL der Damen.

Irre spannend.

Wir hatten uns den Wecker auf sieben gestellt. N. erwachte und dachte nicht an Hockey. 10 nach 7 wachte S. und erinnerte sich daran. Sofort den TV angeworfen. Es stand, wenn ich mich recht entsinne, zu diesem Zeitpunkt unentschieden.

S. ging ins Bad. Es fielen in dieser Zeit zwei Tore. Jedesmal Kopf aus der Türe gesteckt.

Das Spiel dauerte und dauerte. Wir mussten dringend zum Frühstück.

Handy mitgenommen. Liveticker der Bild angeworfen.

Mit uns am Tisch ein junger Mann mit seiner Frau/Freundin. Blick auf mein Handy - "Eishockey?"

"JA!"

Dauernd aktualisiert.

20 Sekunden vor Schluss der Verlängerung war der Traum von Gold für Deutschland vorbei.
Aber egal, auch Silber war grandios. Wir freuten uns sehr.

Nach dem Frühstück schnell wieder ins Zimmer. Die Wetterapp am Handy meldete gefühlte -17 Grad. Wir zogen vier Schichten Kleidung an, packten alles  Nötige ein und bestellten uns ein Taxi zur Schanze. Draußen wieder strahlender Sonnenschein.

Die Reisetaschen durften wir bis Mittag im Hotel lassen. Wir wollten dort später noch eine Kleinigkeit essen und dann zum Bahnhof Zwota laufen.

Kaum waren wir im Stadion, gab es eine Durchsage, dass für den späteren Vormittag Wind gemeldet sei. Aus diesem Grunde entfalle auch die Probe und der erste DG begänne bereits um 9 Uhr.

Im weiteren Verlauf des Bewerbs entschuldigte man sich mehrfach dafür.

DG 1 begann um 9:00 Uhr, beendet war er um 9:34 Uhr. Der Tag begann, wie der gestrige geendet hatte. Mit der Führung von Marius Lindvik. Wir standen in der Sonne und freuten uns des Lebens. Trotz der dicken Minusgrade war es heute, so ganz ohne Wind, richtig mild.



Wir kamen mit den Leuten neben uns ins Gespräch, eine Mutter mit ihrer Tochter. Aus Aue kamen sie. Die Dame gratulierte Andi Wank nachträglich zum Geburtstag, was er mit den Worten "Danke, ich habs fast schon verdrängt!" kommentierte. *gg*



DG 2 begann um 9:55 Uhr, beendet war das Ganze dann um 10:26 Uhr.

Und es gewann wieder der Marius, diesmal mit deutlichem Vorsprung.


Da gingen die Mundwinkel dann mal ganz leicht nach oben!

Wir freuten uns für die anderen Norweger, die es in DG 2 geschafft hatten. Ganz besonders für Joakim Aune, denn später lasen wir auf Instagram, dass er sich vor dem Springen übergeben musste. Armer Kerl!😢

Wieder das gleiche Spiel wie gestern, Hymne anhören und dann zum Bus rennen. Bis zum Bahnhof gefahren, zum Hotel gelaufen und nen Salat gegessen.


Nach dem Essen die Taschen geholt und zum Bahnhof Zwota gelaufen.



Um 13:21 begann eine sehr lange Heimreise.

Zwischenstopp in Plauen, Stunde warten. Getränk und Keks gekauft.



Zwischenstopp in Hof, Brotzeit kaufen, eine Stunde überbrücken und dabei den tollen Bahnhof bewundern.






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Jetzt freuen wir uns auf Schonach!

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