Sonntag, 4. März 2018

Continental-Cup in Klingenthal, 23.02. - 25.02.2018 - Finnlandfeeling in Sachsen

Vorwort

Kommt der COC nicht zu uns, kommen wir zum eben zum COC. So lässt sich dieser Trip wohl am besten in einem Satz zusammen fassen.

COC in Seefeld? Geschichte, seit die WM fix ist.

COC in GAP? Geschichte, seit Olympia zum Glück abgewählt wurde.

Ok, man könnte nach Bhofen fahren. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. *gg*Frage aller Fragen vor der Abreise? War die Kombi Skispringen, N. und S. und K E I N Regen möglich?

Diese eine Frage ließ sich schnell klären - JA! Es war endlich endlich kalt in Deutschland geworden. Schnee, Sonne, blauer Himmel und herrlich trockene Kälte. So Finnland-im-März-Wetter. Wir freuten uns. Lieber vier Schichten Klamotten als eine Regenjacke.

Freitag, 23.02.2018 - Auf in den Osten




Da es in KT ja erst am Samstag losgehen sollte, konnten wir uns den Luxus gönnen und am Freitag erst kurz vor elf in München losfahren. Über Hof und Plauen nach Zwota. Die ganze Zeit schien die Sonne von einem unglaublich blauen Himmel. Wir konnten unser Glück kaum fassen.

Am Abend dann noch vorzüglich gegessen, N. hatte gebackenen Karpfen, S. Kartoffeln mit Salat und Dip.

Samstag, 24.02.2018 - Finnland-im-März-Wetter (inklusive Lahti-Wind), norwegischer Sieg Teil 1 und die schlimmste Version der norwegischen Hymne aller Zeiten.

Und  auch am heutigen Tage hatten wir jeeeede Menge Zeit vorm Springen. Nach dem Ausschlafen, dem Frühstück und einem Gang zum örtlichen Lidl zwecks Provianterwerb und Rückmarsch (es windete übrigens immer noch, wir gaben keinen Pfifferling auf den Bewerb) hatten wir immer noch 2,5 h Zeit.

Um 14 Uhr sollte die Probe beginnen, wir machten uns um 13 Uhr auf die Socken zum Bahnhof. Ach ja, es windete. Vier Schichten Klamotten, vom Gesicht nur noch die Nasen zu sehen und dazu Sonnenbrillen.

Am Bahnhof bestiegen wir den Linienbus zur Schanze. Um 14 Uhr standen wir am Stadion. Ach ja, es windete. Wir wollten grad den Eintritt bezahlen, als man uns mitteilten, dass sich der Beginn des Bewerbs (Probe) auf 16 Uhr verschieben würde. Den Grund wird sich jeder denken können.

Ok, saßen wir halt eine Stunde im dem Container am Boden und verpflegten uns mit Schokokeksen und Gummibärchen. Um 15 Uhr konnten wir nicht mehr sitzen und begaben uns in die vogtländische Sonne und den vogtländischen Wind.



Ganz unten in der Vogtlandarena, also direkt am Auslauf, merkte man vom Wind fast nix mehr. Und je weiter es auf 16 Uhr zuging, um so ruhiger wurde es. Mit welchem Wetterdienst man vor Ort auch immer zusammenarbeitete, er hatte Ahnung von seinem Handwerk.

Um 16 Uhr ging tatsächlich mit dem Training los. Den ersten Höhepunkt des Tages gab es kurz vor Schluss, als der junge Norweger Marius Lindvik auf 149,5 Meter flog.

16:47 Uhr war das Training beendet, 17 Uhr begann der Wettkampf. Marius Lindvik machte nahtlos weiter, 146 Meter. Außerdem freuten wir uns, dass es Halvor Granerud und Joakim Aune in die zweite Runde geschafft hatten.




                                             Das ist soo ein lieber Kerl der Joakim Aune!

Doch nicht für alle lief es so gut. Jurij Tepes kam lediglich auf 100 Meter. Plötzlich knallte es in  der Vogtlandarena. N. sah sich um, wer gerade erschossen worden war.

Doch es war kein Schuss, es war Jurij, der seine Skier zusammengedonnert hatte.

Nach der ersten Runde hatte Norwegens Shootingstar sieben Punkte Vorsprung. Wir waren uns schon fast sicher, dass er das gewinnen würde.

Uns froren langsam die Finger ab und stopften uns die bei Decathlon erworbenen Hotpads in die Handschuhe. Göttliche Erfindung. Das Leben kehrte in unsere Hände zurück und wir erwogen, dem Erfinder der Wärmekissen eine Dankeskarte zukommen zu lassen. Neben den Heizkissen gab es noch heißen Tee aus der Thermoskanne ( es lebe der Reisewasserkocher!!!!!!!!)

Um 18:10 begann DG 2. Um 18:48 Uhr würde unser Bus zum Bahnhof von KT gehen. Wir zitterten und rechneten.

Am Ende wurde es nochmal richtig eng, lediglich 0,2 Punkte Vorsprung hatte Marius am Ende auf Philipp Aschenwald.

Es dauerte und dauerte bis zur Siegerehrung. Fürs Taxi waren wir zu geizig, wir wollten den Bus kriegen, aber gleichzeitig auch die Hymne für Marius hören. Hätten wir uns sparen können, selten so ne grausame Hymne gehört. Schrill und schräg, klang wie ne verstopfte Trompete.

Ca. 18:40 Uhr verließen wir das Stadion und rannten zur Haltestelle.

Alles ging gut, wir bekamen den Bus. Vom Bahnhof aus dann noch ca. 30 Minuten zum Hotel gelaufen, dabei wurden wir wieder warm. Im Hotel dann das Wlan ausgenutzt und dabei mit dem Rücken an der Heizung gesessen.

Am Abend dann erneut vorzüglich gegessen, Fischmedaillons Trondheim! Marius' Sieg feiern sozusagen, auch wenn der Junge ja aus Oslo kommt.




Sonntag, 25.02.2018 - Wie stehts beim Hockey, Frühschicht an der Schanze, norwegischer Sieg Teil 2 und eine laaaaaaange Heimreise

Doch nicht nur der COC stand am heutigen Tage auf dem Programm, im fernen Pingpong äh Pyeongchang gingen die Olympischen Spiele in die finale Phase. Am Abend zuvor hatte N. angekündigt, als erstes nach dem Aufwachen nach dem Zwischenstand beim Hockey gucken zu wollen.

Stand ja schließlich ganz Deutschland Kopf. Team Deutschland. Im olympischen Hockey-Finale. Gegen Russland. Irre. Unfassbar. Und gleichzeitig lieferte sich Team D mit Team NOR einen spannenden Kampf um den Gesamtsieg in der Medaillenwertung.

D hatte noch Hockey und Rodeln, NOR den 30 km-LL der Damen.

Irre spannend.

Wir hatten uns den Wecker auf sieben gestellt. N. erwachte und dachte nicht an Hockey. 10 nach 7 wachte S. und erinnerte sich daran. Sofort den TV angeworfen. Es stand, wenn ich mich recht entsinne, zu diesem Zeitpunkt unentschieden.

S. ging ins Bad. Es fielen in dieser Zeit zwei Tore. Jedesmal Kopf aus der Türe gesteckt.

Das Spiel dauerte und dauerte. Wir mussten dringend zum Frühstück.

Handy mitgenommen. Liveticker der Bild angeworfen.

Mit uns am Tisch ein junger Mann mit seiner Frau/Freundin. Blick auf mein Handy - "Eishockey?"

"JA!"

Dauernd aktualisiert.

20 Sekunden vor Schluss der Verlängerung war der Traum von Gold für Deutschland vorbei.
Aber egal, auch Silber war grandios. Wir freuten uns sehr.

Nach dem Frühstück schnell wieder ins Zimmer. Die Wetterapp am Handy meldete gefühlte -17 Grad. Wir zogen vier Schichten Kleidung an, packten alles  Nötige ein und bestellten uns ein Taxi zur Schanze. Draußen wieder strahlender Sonnenschein.

Die Reisetaschen durften wir bis Mittag im Hotel lassen. Wir wollten dort später noch eine Kleinigkeit essen und dann zum Bahnhof Zwota laufen.

Kaum waren wir im Stadion, gab es eine Durchsage, dass für den späteren Vormittag Wind gemeldet sei. Aus diesem Grunde entfalle auch die Probe und der erste DG begänne bereits um 9 Uhr.

Im weiteren Verlauf des Bewerbs entschuldigte man sich mehrfach dafür.

DG 1 begann um 9:00 Uhr, beendet war er um 9:34 Uhr. Der Tag begann, wie der gestrige geendet hatte. Mit der Führung von Marius Lindvik. Wir standen in der Sonne und freuten uns des Lebens. Trotz der dicken Minusgrade war es heute, so ganz ohne Wind, richtig mild.



Wir kamen mit den Leuten neben uns ins Gespräch, eine Mutter mit ihrer Tochter. Aus Aue kamen sie. Die Dame gratulierte Andi Wank nachträglich zum Geburtstag, was er mit den Worten "Danke, ich habs fast schon verdrängt!" kommentierte. *gg*



DG 2 begann um 9:55 Uhr, beendet war das Ganze dann um 10:26 Uhr.

Und es gewann wieder der Marius, diesmal mit deutlichem Vorsprung.


Da gingen die Mundwinkel dann mal ganz leicht nach oben!

Wir freuten uns für die anderen Norweger, die es in DG 2 geschafft hatten. Ganz besonders für Joakim Aune, denn später lasen wir auf Instagram, dass er sich vor dem Springen übergeben musste. Armer Kerl!😢

Wieder das gleiche Spiel wie gestern, Hymne anhören und dann zum Bus rennen. Bis zum Bahnhof gefahren, zum Hotel gelaufen und nen Salat gegessen.


Nach dem Essen die Taschen geholt und zum Bahnhof Zwota gelaufen.



Um 13:21 begann eine sehr lange Heimreise.

Zwischenstopp in Plauen, Stunde warten. Getränk und Keks gekauft.



Zwischenstopp in Hof, Brotzeit kaufen, eine Stunde überbrücken und dabei den tollen Bahnhof bewundern.






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Jetzt freuen wir uns auf Schonach!

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