Montag, 5. September 2016

Kombi Sommer Grand Prix Oberwiesenthal und Oberstdorf 2016

Kombi Sommer Grand Prix Oberwiesenthal und Oberstdorf 2016


Oberwiesenthal, Freitag 26.08.2016 – Sonntag, 28.08.2016


Freitag, 26.08.2016 – Sänk ju for träwelling wis Deutsche Bahn. Not!!


Dies war der Plan. Mehr zur Realität im Verlaufe des Berichts. 

Wir schreiben Freitag, den 26.08.2016. 

N. hat Urlaub. Da sie aber eine Reise durch ganz halb Deutschland vor sich hat, steht sie noch ein wenig eher auf als an einem normalen Arbeitstag, nämlich um 5:20 Uhr. Haus verlassen um 06:05 Uhr, Bus 06:12 Uhr. Zug ab MUC Hbf um 07:20 Uhr.

Da es eine lange Reise werden sollte durchs schöne Heimatland, hatte N. eine ganze Weile vor der Reise einen Sparpreis bei der DB gebucht und würde somit bis Nürnberg ICE fahren können. N. freute sich. Also über den schönen Zug. Ein bisschen entspannen, bevor es ab NBG stressig werden würde. Sieben Minuten hätte ich dort zum Umsteigen gehabt. Und als ob dies nicht schon knapp genug gewesen wäre, hätte ich auch noch von Gleis sieben auf Gleis 20 gemusst. Fast ein Ding der Unmöglichkeit. Erst recht mit Koffer.

Und in Hof ganze vier Minuten zum Umsteigen. Oh yeah. Che bella la vita…

Bis Greding ging auch alles gut. Dann stand der ICE. Nix ging mehr. Die Verspätung 
wurde größer und größer. Wenigstens war es noch früh am Morgen und somit blieb es angenehm kühl im Zug mit dem kalten Namen.

N. machte Fotos von der in der Sommerhitze ausgedörrten mittelfränkischen Landschaft, las in der Zugzeitung, schrieb SMS an verschiedene Leute, aß Süßigkeiten, trank etwas.  Leider gab es kein Netz um im Internet zu surfen.

Nach einer ganzen Weile kam von Seiten des Zugpersonals die Auskunft, dass der vordere Triebwagen des ICE leider kaputt gegangen sei. Man müsse die Leute aus diesem Zugteil evakuieren, auf einen Ersatzzug warten und dafür natürlich auch die Strecke sperren und dann den defekten Zugteil natürlich auch abschleppen.

N. saß im hinteren Zugteil und war sich nicht sicher, ob sie gerne vorne gewesen wäre. So ne Evakuierung auf freier Strecke wäre bestimmt mal spannend gewesen.

Das mit dem Umsteigen in NBG in den ursprünglich geplanten Zug war schon lange Essig. S. per SMS informiert, die ein paar Tage Urlaub in Sachsen machte. Ursprünglich hätten wir uns um kurz nach zwölf in Flöha treffen wollen und von dort aus zusammen weiter nach OWT fahren wollen.

S. fuhr dann zwei Stunden später als geplant los.

Mit fast zwei Stunden Verspätung kam N. in NGB an. Durch den Bahnhof gefetzt und in den Zug nach Hof. Ca. zwei Stunden nach Hof. Dort ging es zum Glück vom gleichen Bahnsteig weiter (in Hof gibt es nur Bahnsteige mit geraden Nummern), aber knapp war es trotzdem. 

Und schon verdammt heiß.

Noch mal knapp zwei Stunden weiter nach Flöha. Ach ja, auch dieser Zug hatte wieder Verspätung. Wie viel weiß ich jetzt nicht mehr, aber in Flöha war dann eine halbe Stunde Zeit zum Umsteigen.

Es war inzwischen kochend heiß.

In Flöha endlich mit S. getroffen.

Noch mal ne Stunde bis Annaberg-Buchholz. Von da aus ging es nach einer dreiviertel Stunde warten ebenso lang per Bus weiter nach OWT.

An der Haltestelle, die S. noch vom letzten Jahr kannte, fuhr der Bus allerdings nicht mehr ab. Kein Hinweis auf die Ersatzhaltestelle. Warum auch.

Wir fingen an zu schwitzen, aber nicht wegen der Hitze.
Schließlich half uns ein Mann weiter, der zuvor jedoch noch meinte, sich nicht auszukennen. *gg*

Um 17:10 Uhr krabbelten S. und N. in OWT aus dem Bus. N. war zu diesem Zeitpunkt seit fast zwölf Stunden wach und seit elf Stunden unterwegs. Am liebsten wäre ich an Ort und Stelle zusammengebrochen.

Vermutlich hätte ich in der gleichen Zeit nach New York fliegen können…

Hotel gesucht, dabei auch nur einmal verlaufen. Koffer und alles weitere Unnötige im Zimmer abgeladen und zur Schanze geschleppt. 

Als wir endlich oben an der Fichtelbergschanze standen, musste ich erstmal durchschnaufen. Das Ganze erschien mir komplett unrealistisch. 

Am Morgen in Greding hatte ich den Tag schon aufgegeben, hätte niemals gedacht, es noch am gleichen Tag ins Ergebirge zu schaffen.

Erst gab es Trainingssprünge, im Anschluss daran stand der PCR auf dem Plan. Eine Quali gab es im Sommer 2016 nicht. Einige Teilnehmer des Bewerbes hatten deswegen sehr viel Glück (ich nenne an dieser Stelle keine Namen).


                                                                |
                                                               \/




Und nicht nur Training und PCR standen an jenem Sommerabend auf dem Programm, nein auch der Geburtstag von Magnus Moan. Alle Norweger wurden an jenem Tage zur Materialkontrolle gebeten. Als Moan nach seinem Sprung gelandet war, ging eine Frau in den Auslauf und direkt auf ihn zu. N. und S. befürchteten Schlimmstes, sahen dann aber die Blumen, die die Dame hinter dem Rücken trug.

Ständchen für Magnus vom Publikum.

Doch zurück zur Materialkontrolle. 13 Athleten blieben hängen, darunter zwei Norweger, ein Finne und ein US-Boy.

Den PCR gewann am Ende Eric Frenzel. Große Freude im Publikum. 

N. und S. machten sich zum Zwecke des abendlichen Essens auf ins "Kiwis". Sehr lecker. Während wir dort gemütlich und etwas müde auf dem Sofa herumlungerten, ertönte plötzlich draußen die Sirene. Alles saß sofort kerzengerade. 

Am nächsten Tag sahen wir dann in der Nähe unserer Unterkunft ein Haus mit komplett verkohltem Dachstuhl. 




Ab ins Hotel und bei der Hitze mehr schlecht als recht geschlafen.

Samstag, 27.08.2016 – Heiß heißer Erzgebirge

Als N. und S. am nächsten Morgen erwachten, war es schon wieder heiß. Oder immer noch. Wir wussten es nicht. Es war so warm, dass wir zum Frühstück nur kalten Saft tranken. Danach wollten wir auf den Fichtelberg. Wegen der Hitze die Sesselbahn genommen. Oben am Berg war es übrigens auch heiß. 

Eis als zweites Frühstück.

Runter gelaufen.

Heidelbeeren gefunden.

Heidelbeeren gegessen. 

Dann wollten wir zur "Traumweide" und die Alpakas sehen. Gelaufen, gelaufen, gelaufen. Alpakas nur aus der Ferne gesehen. Fast geschmolzen in der Hitze. Zurück zum Hotel geschleppt. Erfrischt und ab zur Schanze um das Springen der Kombis zu sehen. In den Wald gestellt. Kaltes Wasser getrunken.

Deutscher Dreifach-Sieg im Springen von Österreich und Norge I. 

N. und S. hofften, dass Jan und Magnus sich noch aufs Stockerl würden vorarbeiten können im Lauf. 

Wieder ins Hotel geschleppt. Bissl geschlafen. Sonnengeschädigten Kopf und Kreislauf regenerieren.

Um 19 Uhr sollte der Teamsprint beginnen. Endlich etwas kühler draußen. 

Am Ende gewannen Eric Frenzel und Björn Kircheisen, der Erzgebirgs-Express, wie der Sprecher so schön sagte. Wir freuten uns für Björn. Endlich stand er auch mal wieder ganz oben.





Noch mehr freuten wir uns für Jan Schmid und Magnus Moan, die tatsächlich auf Platz zwei vorgelaufen waren. Moan ist und bleibt einfach ein Tier auf der Loipe. 



Danach ne kleine Pizza essen gegangen und dann ab zur kleinen Party auf dem Marktplatz, wo eine Band spielte, unter anderem dieses schöne Lied aus DDR-Zeiten:

Jugendliebe

Später im Hotel noch die Tafel Kinderschokolade "präpariert", die wir im höchstgelegenen Edeka Deutschlands erworben hatten. Wir wollten Jarl Riiber einen kleinen Denkzettel geben. N. hatte ein kleines Nähset dabei, dies wurde mit Hilfe einer Nagelfeile vorsichtig in die Tafel geschoben. N. hatte noch "Just to give you a broad hint" drauf geschrieben.



Jetzt hofften wir nur noch, dass Jarlemann morgen nicht wieder oben an der Schanze würde dsq werden, denn dann wäre auch die Schokoübergabe Essig gewesen. 

Noch per Handy die Verbindung für die Heimfahrt rausgesucht, gepackt und langsam ab ins Bette.




Sonntag, 28.08.2016- Heia Norge und eine auf Kante genähte Heimreise (Sänk ju for träwelling wis Deutsche Bahn) Not!!

Am nächsten Morgen alles in die Koffer gestopft, gefrühstückt und uns ein letztes Mal zur Schanze auf den Fichtelberg geschleppt. Scho wieder verdammt heiß. Oben auch. Trotz der Hitze direkt an den Auslauf gestellt, wir hatten ja mal wieder ne Mission zu erfüllen. Gehofft und gebangt, dass ein gewisser J. nicht wieder oben raus genommen werden würde. Wehe, Jarle, wehe.

Doch es ging alles gut, Herr R. überstand das Springen ohne dsq zu werden, bekam die Tafel Schokolade, freute sich sehr und am Ende gewann er das Springen auch. Etwas über eine Minute Vorsprung hatte er und N. und S. hofften, er würde das später im Lauf verteidigen können. 




Wir machten uns auf dem Weg von der Schanze zum Marktplatz und besorgten uns unterwegs noch ein Stückerl Butterkuchen beim Café König. Selbiges Café sponsorte auch den Preis für den Sieger, eine wunderschöne Sahnetorte. 

Koffer aus dem Hotel geholt und einen einigermaßen schattigen Platz (haha) am Markt gesucht, Kuchen gefuttert und auf den Lauf gewartet. 

Und der kleine Star der Norweger schaffte es am Ende tatsächlich. 2,8 Sekunden vor Mario Seidl. Aber nicht ohne wieder für jede Menge Nervenkitzel zu sorgen. Er war sich seiner Sache ganz offensichtlich ZU sicher, denn kurz vorm Ziel blieb er stehen, um sich feiern zu lassen.

Zu seinem Glück fingen die Zuschauer an zu brüllen und zu gestikulieren, daraufhin drehte er sich um und sah, wie knapp es war.

Jarl. Ach Jarl. 

N. und S. freuten sich sehr über Jarles Triumph. Weniger jedoch über die Tatsache , nunmehr samt Gepäck quer durch OWT rasen zu müssen um den Bus nach Chemnitz zu kriegen.

 Keine Siegerehrung mit Jarl für uns. :( 

Somit konnten wir die Bilder von der Siegerehrung dann nur auf dem Handy sehen, während der zweistündigen Busfahrt nach Chemnitz. Dort war es sehr knapp und wir rasten zum Bahnhof. Von Chemnitz nach Hof, von Hof nach München.

Jarl bekam dann auch die Torte vom Café König. Bløtkake, wie die Norweger sagen.

Wir haben noch lange über dieses Wort gelacht. 

Oberstdorf, Freitag, 02.09.2016 – Sonntag, 04.09.2016

Nach Oberwiesenthal erholten wir uns vier Tage, arbeiteten ein wenig und machten uns dann am Freitag auf Richtung Südwesten. Wir hatten wieder eine Pension mit "Bergbahn inklusive" gebucht und würden somit am Samstag wieder eine schöne Tour in luftige Höhen machen können. 

Nach der Ankunft Gepäck in die Unterkunft gebracht, was zu Essen gekauft und ab ins Stadion. 

Jarl dominierte alles, die Probe, den Wettkampfsprung. 

Es gab wieder nen kleinen Zwischenfall, diesmal war Jarl aber komplett unschuldig. 

Nachdem alle Läufer gestartet waren, räumten die freiwilligen Helfer die roten Holzklötzchen weg, mit denen die drei Reihen am Start gekennzeichnet gewesen waren. Dabei hatten sie eine Schubkarre zu Hilfe genommen. Leider waren sie ein wenig zu langsam, den als erst das Quad und dann Jarl kamen, stand das Teil quer zur Strecke mitten im Weg.

Aufschrei im Publikum...

Doch am Ende ging alles gut und endlich konnten wir ihn nicht nur siegen sehen, sondern auch die Siegerehrung mit ihm verfolgen. 

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, um von dort aus  mit dem Bus zum Fellhorn und mit der Gondelbahn in luftige Höhen zu fahren.

Bisserl am Gipfel rumgelaufen und dann beschlossen, noch rüber zur Kanzelwand zu laufen. Dabei überquerten wir auch gleich noch die Grenze zwischen Bayern und Vorarlberg. Berg Pommes zu Mittag gegessen, noch n bissl mehr rumgelaufen und dann mit der Bahn runter nach Riezlern im Kleinwalsertal gefahren. Bus zurück nach Oberstdorf.

Kurz in die Pension und wieder ab an die Schanze. 

Und die Norwegerfestspiele gingen weiter, Jarl dominierte erneut alles. Er gewann nicht nur das Springen und am Ende auch den gesamten Wettkampf, sondern auch gleich noch den gesamten SGP. Er war damit der erste Norweger überhaupt, dem dies gelang. Wir freuten uns sehr. 

Dummerweise hatte N. die Norgefahne in der Hand. Der Stadionsprecher hatte dies gesehen und schwatzte uns die Fahne ab, um sie Jarl zu geben. 

Leider bekamen wir sie danach nicht wieder.

Wir machten uns auf den Weg zur Siegerehrung. HEUTE war es wirklich wichtig. Um uns rum die Teilnehmer vom Youth Cup (hauptsächlich Jungs aus Finnland), vor uns Jan Schmid. Ein schmales Hemd, dem könnte auch mal jemand ein wenig bløtkake geben. Oder Schweizer Käse. Oder Rivella.

Siegerehrung, Blumen, Pokale, Hymne. Und dann noch Feuerwerk. Neben uns Betreuer vom Team Norge, die das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekamen.

All wir genug gesehen und gehört hatten, machten wir uns dann auch auf den Weg in Richtung Pension, sehr glücklich und zufrieden.

Am nächsten Tag unternahmen wir dann noch eine kleine 16 km-Tour ins Trettachtal und zum Christlessee.

Streik im Öffentlichen Dienst, Winter/ Frühling 2023

Wie bitte? Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken? Die mit den sicheren Arbeitsplätzen, die, die in der Pandemie nicht um ihre Jobs...