Dienstag, 20. Dezember 2011

Weltcup der Nordischen Kombination in Seefeld 2011, Dezember

Seefeld, Dezember 2011

Vorwort…

3 – sind ja bekanntlich aller guten Dinge. Manchmal.  Für manche Leute.  Jason Lamy-Chappuis zum Beispiel . Oder manche Orte. Seefeld etwa.  
Für andre  Orte und andre Leute nicht.  München, Weilheim , Murnau, Mittenwald und  mich zum Beispiel.

3 Weltcups….

Aber nun von Anfang an. Der Wintersportgott schien es gut zu meinen mit den Kombifans im Süden der Republik.  Bekam das heißgeliebte Seefeld doch gleich 3 Weltcups zugestanden. 2 x Gundersen und 1 x Teamsprint. Letzterer sollte am Freitag, den 16.12 stattfinden.
Endlich mal was Anderes also. Meiner einer freute mich sich monatelang darauf. Beantragte Urlaub. Bekam selbigen auch.  Ein paar Tage vorher nahm auch Kollegin K. für den Freitag Urlaub. Kollegin V. war am Do krank. N. beschloss den Urlaub zu streichen und am Freitag statt nach Seefeld ins Büro zu fahren. Nicht dass selbiges total verwaist wäre.
V. allerdings kam am Freitag wieder. Aber egal. Wir also am Freitag im Büro, dank des Stromausfalls vom DO Arbeit erst ab 9 Uhr möglich. Draußen blies der Orkan und in Seefeld wurde der Pocket Jump gestrichen. Meine Laune stieg wieder. Mehr bekam ich dann vom Weltcup nicht mehr mit.

Der Wind blies und blies. Halb vier ging ich heim um am nächsten Tag gerüstet zu sein. Wegen dem  Sturm fiel dann auch noch mein Internet aus. Ich vertraute den Meldungen im Radio dass auf der anvisierten Zugstrecke alles glatt gehe. SEV nur nach Reutte,  nicht aber nach Scharnitz.

Samstag, 17.12.2011 – 3 Stunden (fast)

Morgens um 6:40 stand ich auf, packte die letzten Siebensachen ein und machte mich auf den Weg. Diesmal würde ich zwar allein nach Seefeld fahren, aber irgendwen zum Quatschen hatte ich noch immer gefunden bislang.

Aus dem Haus um 7:20.

Der Wind hatte sich gelegt, alles schien perfekt. Bis ich zum S-Bahnhof kam. Da stand dass wegen einer vorangegangenen Störung der S-Bahnverkehr gestört sei. Arghs! Hmpf! Grmpf! Natürlich keinerlei Durchsage.  Noch bevor ich allerdings richtig wütend werden konnte kam die S 8 auf die Sekunde pünktlich! Res-pekt!

Am HBF war ich fast wieder gut gelaunt. Bis, ja bis mein Blick auf die große Anzeigetafel fiel. Der Tafel war nämlich in Weiß auf Schwarz zu entnehmen dass der Zug nur bis Weilheim fahren würde und von dort an SEV bestehe. Bus fahren also. Nicht dass ich was gegen Bus fahren hätte, nein ich fahre gerne Bus, aber nicht wenn ich etwas vorhabe und einen engen Zeitplan.

Aber nun gut, ändern konnte ich es eh nicht und so fügte ich mich in mein Schicksal. Zum Zug gelatscht (natürlich mal wieder ganz hinten am Bahnhof) und auf die ausgeleierte Sitzbank gefallen. 8:32 ging es pünktlich los in MUC.

Ankunft in Weilheim um 9:11. Dort standen auch gleich Busse parat. Ich rein (saukalt) und los gings. Fahrt sollte bis Ohlstadt gehen.  Als wir in Ohlstadt waren hieß es dann, nein, zurück in die Busse und nach Murnau. Ankunft Murnau 10:15.

Um 10:45 kam dann der Zug. Nach Mittenwald. Nicht nach Seefeld. Ankunft Mittenwald 11:45 Uhr. Dort wieder warten bis 12:26 Uhr. Draußen natürlich. Wie in Murnau.  Frierend am Bahnhof stehend spricht mich jemand an ob ich auch nach Seefeld wollte. Bejaht. Nächste Frage ob ich auch vom Forum sei. Erneut bejaht. Und so machte ich die Bekanntschaft von S. Wir also nun zusammen gewartet und geflucht.  Ankunft in Seefeld 12:45. Beginn des Springens.  An der Schanze um ca. 13:30. Springen ist vorbei. Wir bekamen nur noch Jasons Sprung mit. Würde er sich seinen zweiten Sieg in Seefeld holen nach dem Teamsprint am Freitag?

6 Stunden von M nach S. Neuer Rekord. L

Fast 3 also. Nämlich Stunden zu spät.  Geplante Ankunft in S wäre 10:45 gewesen.

Wir verließen die Schanze wieder und gingen im Schwimmbadlokal eine heiße Schokolade mit Schlag trinken. Fett und Zucker im Bauch macht ja bekanntlich warm. Dort sahen wir den ersten Durchgang des Springens aus Engelberg live. 1 ganzer Finne schaffte es in den zweiten Durchgang. L die Zweite!

Um 15:00 machten wir uns auf den Weg zum Stadion um wenigstens den Lauf sehen zu können und vorher noch dem Warmlaufen beizuwohnen.

Dank der DB AG hatten wir keine Ahnung wie das Springen ausgegangen war.

Nun stellte sich heraus, Tino vor Haavard und Maxime Laheurte. Janne auf 17, Mikke auf 33 und Eetu auf 36. Jason lag mit 35 sec Rückstand auf Platz 6.

 Wir uns am bewährten Platz rechts unterhalb der Brücke platziert und die ersten Fotos des Tages gemacht.

Als das Rennen dann los ging versuchten wir uns lautstärkentechnisch gegen die Fans der Ösis durchzusetzen  -> „Go Janne go!“ „Forza Ale!“ „Allez Jason!“ „Let’s go Jan!“ was uns nur mittelmäßig gelang auf Grund starker zahlenmäßiger Unterlegenheit.

Als die Läufer das letzte Mal bei uns vorgekommen waren rannte wie üblich alles die paar Meter zur Videowand um den Zieleinlauf verfolgen zu können. Neben uns  jemand vom französischen Team mit der Tricolore in der Hand und wie ein Flummi auf-und-ab-springend „Jez!“ „Jez!“ „Jez!“

Ein paar Sekunden später freuten sich dann besonders die Fans der Franzosen sehr. Wir uns auch. Jason zum Zweiten also. Jason gewann vor Akito Watabe und Alessandro Pittin.

Die Finnen landeten auf 25 (Janne), 41 (Mikke) und 45 (Eetu). Konnte morgen ja nur besser werden.

Wir standen noch ein wenig herum, machten Fotos aber vor allem freuten wir uns es doch noch nach S. geschafft zu haben. Den Glauben daran hatte ich morgens um halb elf in Murnau schon verloren.

17:15 ging der Zug zurück Richtung Deutschland und wir beide hofften morgen auch das Springen sehen zu können.  20:30 Uhr war ich zu Hause. Internet ging auch wieder. Ergebnis nachlesen, Fotos hochladen, schlafen.

To be continued!


Sonntag, 18.12.2011 – Wer nicht aufgibt wird belohnt und Jason zum Dritten?

Sonntag früh stand ich wieder um 6:40 Uhr, verließ das warme Zuhause wieder um 7:20. Auf dem Weg zum Bahnhof wunderte ich mich erst über die helle klare Luft dann fiel mir der typische Föhnwind auf. Nicht gut. Hoffentlich würde der nicht in Seefeld blasen. …

S-Bahn 7:45 Uhr, Zug 8:32.

Als ich im Zug saß schrieb ich S. eine SMS. Rück-SMS, sie steigt in Pasing ein.

8:59 Tutzing. Zug steht. Für 5 Minuten. Nein….ging das etwa schon wieder los…

9:16 Weilheim. Zug steht.  Für 15 Minuten. Leichte Panik macht sich breit…Erster kritischer Punkt des gestrigen Tages und es geht schon wieder los. Währenddessen erzählen wir dem versammelten Männertagsausflug gegenüber unseren Trip von gestern. Die Herren werden blass. *hihihi* Ob sie wohl  schlechtes Omen befürchten ob unserer Anwesenheit im Zug?

Aber dann geht doch tatsächlich ALLES GLATT! Am Ende haben wir nur ca. 10 Minuten Verspätung in Seefeld und es ist Kaiserwetter. Sonne, blauer Himmel und Schnee ohne Ende. Das haben wir uns verdient, so die einhellige Meinung!  JA-WOLL!!

Als wir die Casino Arena betreten kommt uns Mikke Leinonen entgegen, mit Skischuhen in der Hand. Würde er nicht starten heute?

Plötzlich krächzt es aus dem Lautsprecher dass ein Sportler heute nicht starten würde. Ohje Mikke so meine Gedanken. Es war dann auch tatsächlich ein Finne, genauer gesagt ein halber. Mikko Kokslien sei über Nacht erkrankt und könne heute nicht antreten.

Kurz nach elf sind wir an der Schanze und sehen endlich das Springen.  Sogar für den Rest des Probedurchgang reicht es. Diesmal können wir auch endlich Fotos der Athleten machen. Wenn man Fotos machen will ist es übrigens von außerordentlichem Vorteil wenn man jemanden neben sich hat der Autogramme von den Athleten will.

Einmal wandten wir die Methode dann selbst an, nämlich bei Magnus Krog. Der junge Mann aus Norwegen freute sich sichtlich darüber. Hat vermutlich noch nicht soo viele Autogramme geschrieben in seinem noch jungen Leben als Sportler.

Über die Lautsprecher gab es ein Interview mit Jason (hach ich liebe seinen Ami-Slang). Am Ende meinte der Sprecher „Jason we love you!“ Wie Recht er doch hat.

Am Ende gewann Willy Denifl das Springen vor Maxime Laheurte und Francois Braud. Jason Mr. Seefeld Lamy Chappuis war 7. Die Finnen lagen auf Platz 9 (Janne),  21 (Eetu) und 48 (Mikke).
Es muss übrigens lobend erwähnt werden dass der Stadionsprecher in der Lage war Eetus wunderschönen Nachnamen Vähäsöyrinki richtig auszusprechen! *hatoff*

Nach dem Springen same procedure as always – Schwimmbadlokal, Kakao.

Danach zurück an die Schanze, wieder rechts unter der Brücke.

Ich hoffte auf ein Erfolgserlebnis für Team Finnland, für Janne sah es ja ganz gut aus diesmal. Er konnte dann auch lange mithalten doch am Ende verließ ihn die Kraft und er fiel leider auf Platz 23 zurück.

Um den Sieg kämpften dann Jason und Alessandro.  Der Sprecher erwähnte einen Stockbruch bei Ale. *mist* Also nicht dass wir was gegen Jason hätten, nein, wir mögen ihn wirklich aber Ale hatte seinen ersten Sieg verdient. Heuer war ja auch die Saison der Premierensiege, Magnus, Jan usw…

Wie üblich rannte in der letzten Runde alles zur Videowand. Rechts neben uns jemand von Team Italia, links einer von Team Suomi. Wieder hüpften alle wie die Flummis auf und ab. Ok, Team Finnland nicht.

Doch leider reichte es am Ende nicht für den Italiener. Jason holte sich im dritten Bewerb seinen dritten Sieg in Folge. 3,9 Sekunden lag er vor Ale. Dritter wurde, ebenfalls zu unserer großen Freude Jörgen Graabak aus Norwegen. Janne kam auf Platz 23, Eetu auf 41 und Mikke auf 46.

Es war nun 15 Uhr und wir hatten noch über zwei Stunden Zeit bis der Zug Richtung Heimat ging. Schön! Siegerehrung auf der Videowand gucken, Fotos machen, sich über den Schnee freuen. 

Als wir das Stadion verließen liefen erst die drei finnischen Athleten an uns vorbei, im Ort dann die Norweger. Kurz danach kam dann noch Haavard. Handyfonierend.

Wir gingen noch in die Kirche und stifteten eine Kerze für die all die verunglückten Sportler des vergangenen Jahres.

Noch mal den Schnee bewunderte *hach* *seufz*

Danach noch mal vom Marktplatz aus in jede Richtung gelaufen, Fotos gemacht und beschlossen nächstes Jahr dann wirklich wieder über Nacht zu bleiben.

Und dann gewinnt aber wirklich ein Finne!








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