Weltcup der
Nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein vom 18.12. – 20.12.2015
(Ein tolles langes Wochenende mit längerem
Anlauf im Vorfeld)
Im
letzten Jahr hatte es in der schönen Ramsau einen norwegischen Sieg im Team
gegeben. N. ärgerte sich danach ewig, nicht selbst dort gewesen zu sein und
nahm sich vor, es dieses Jahr besser zu machen.
Es
ist ja eigentlich kein großes Problem, dort hin zu kommen. Eigentlich. Aber was
ist dieses Jahr hier unten, so tief im Süden, verkehrstechnisch schon normal.
Wochen- und monatelang waren die Zugverbindungen von München nach Salzburg,
Kufstein und auch nach Passau sowie in die Gegenrichtung unterbrochen oder gar
komplett eingestellt auf Grund des starken Zustroms von Flüchtlingen.
Woche
um Woche wurden die Sperren verlängert und die Hoffnung auf den
Weihnachtsweltcup wurde immer kleiner.
Wir
waren schon so weit, Schonach ins Auge zu fassen und begannen uns zu
informieren. Sogar einige Pensionen schrieben wir an, aber die waren ganz
offensichtlich wegen Reichtum geschlossen. Man hielt es jedenfalls nicht für
nötig, uns zu antworten.
Dann,
wie aus heiterem Himmel, kamen Gerüchte auf, die Zugverbindungen könnten bald
wieder planmäßig laufen. Man verhandele drüber.
Die
Regionalzüge fuhren dann irgendwann wieder und das funktionierte auch
wunderbar, wie N. und S. bei einem Besuch in Salzburg am 15.11. 15 feststellen
konnten. Auf der Rückfahrt fiel die Entscheidung, es zu wagen.
Es
gab da nämlich, so hatte N. bei FB zufällig gelesen, einen Fernzug pro Tag, der
von München aus nach Salzburg fahre. Der EC 111 genauer gesagt. Genau zur
benötigten Zeit.
Wir
machten uns über den Fahrkartenkauf. Für die Hinfahrt war schnell ein 19
€-Ticket der DB ergattert. Fernzug bis Schladming, umsteigen in Bischofshofen.
Perfekt.
Für
die Rückfahrt hatten wir das „Sparschiene-Ticket“ der ÖBB ins Auge gefasst,
doch leider konnten wir dies mangels Kreditkarte nicht von Deutschland aus
kaufen. Mussten wir halt mit dem IC von Schladming bis SBG und dann mit dem
Meridian weiter nach München. Ein wenig teuer als gedacht, aber Hauptsache die
Züge fuhren überhaupt.
Freitag,
18.12.2015 – auf zum Dachstein
Endlich
war es soweit. N. hatte sich ihren Gleittag erarbeitet, die Züge fuhren, die
Fahrkarten waren gekauft. Und der Weltcup schneetechnisch gesichert, trotz der
europaweiten Schneekrise. Jawoll, Schneekrise. Schneemangel kann man das ja
schon nicht mehr nennen heuer! Koffer
war gepackt, ebenso der Rucksack.
N. stand zur gleichen Zeit auf wie an einem
normalen Arbeitstag und machte sich auf zum Münchner Hauptbahnhof. Nach dem
Proviantkauf traf dann noch S. ein.
Alles
ging glatt. Fast. Der Zug nämlich, der hatte 15 Minuten Verspätung. Am Ende
waren es noch mehr, da er noch eine ganze Weile am Bahnhof herumstand. In
Salzburg hatten wir den Rückstand dann wieder aufgeholt, da entschloss sich der
Zug, gleich wieder länger zu brauchen und die Verspätung wieder einzuheimsen.
Aber
ok, mussten wir in Bischofshofen nur etwa fünf Minuten auf den Anschlusszug
warten. In Schladming angekommen kauften wir gleich unsere Rückfahrkarte und
wollten dann eigentlich zur Bushaltestelle, um dort auf die Weiterfahrt hoch
nach Ramsau zu warten. Auf dem Weg dorthin fanden wir dann allerdings ein Taxi
und fuhren für 17 € (für zwei Kombifans) hoch ins schöne Ramsau.
Dort
hetzten wir mit dem gesamten Gepäck zur Schanze und konnten sogar noch den Rest
des PCR sehen. Ab Startnummer 24 genauer gesagt. Und am Ende war die Freude
dann zum ersten Mal groß bei uns, hatte doch Haavard Klemetsen den PCR
gewonnen.
Wir
schleppten unser Gepäck in die Pension. Zimmer war an sich echt schön, aber im
Vorraum müffelte es und beim Fernseher ging erst gar nix, dann nur das Bild. Hmpf.
Anschließend
gingen wir im „Verweilzeit“ etwas essen. Köstlich! Vegetarisches Restaurant mit
außergewöhnlicher Speisekarte. N. aß eine rote Linsensuppe mit Koriander und.
Tomatensuppe. Dazu Minztee bzw. Melonensaft. Und es gibt dort W-Lan!
Nach
dem Essen gingen wir uns dann noch das Langlauftraining anschauen. Abendliches Plakat malen und Abendessen in der Pizzeria.
S.
schaffte es dann auch, beim Fernseher den Ton zum Laufen zu bringen und so
konnten wir uns nachts noch die Wiederholung des Springens aus Engelberg
ansehen.
Sogar in der Pension hatte N. W-Lan. Auf dem Fensterbrett sitzend. Nur
da.
Für Jan Schmid und Mikko Kokslien war es nicht ganz so gut gelaufen, aber morgen war ja auch noch ein Tag.
Samstag,
19.12.2015
Am
nächsten Morgen standen wir um 8:30 Uhr auf, frühstückten, packten unseren Kram
zusammen und machten uns auf zur Schanze. Probe um 10:30 Uhr, Wettkampfsprung
um 11:30, Lauf dann um 15:10 Uhr. Dazu blauer Himmel und strahlender
Sonnenschein. Das einzige was fehlte, war der Schnee.
Fahnen und Plakate an der
Absperrung befestigt, Kamera gezückt und auf einen spannenden Wettkampf mit
guten Ergebnissen für die geliebten Finnen und Norweger gehofft. Wie sehr sich
dieser Wunsch tatsächlich erfüllen sollte, konnten wir zu dieser frühen Stunde
noch nicht ahnen.
Für
Jörgen Graabak hatten wir ja am Freitagabend noch das Spezialplakat ausgemalt.
Genauer gesagt waren es drei einzelne Blätter. Auf dem ersten eine Schnecke,
dann eine Schildkröte und zu guter Letzt ein Rennpferd. Und immer ein Pfeil zum
nächsten Tier. Die Idee dazu war Jörgens Instagram-Account während seiner
Krankheit/Verletzung. Dort hatte er sich selbst erst als Schnecke, dann als
Schildkröte bezeichnet bzw. entsprechende Bildchen gepostet. Nachdem er so gut
in die Saison gestartet war, malten wir, quasi als Abschluss des Ganzen, noch
ein Rennpferd dazu.
Wir
hielten ihm im Wettkampfdurchgang zwecks Autogramm auf der Norgefahne den
Edding hin um ihn auf das Plakat aufmerksam zu machen und er erkannte es
sofort. Ein Blick, dann lachte er.
Sie
lachen ja nicht so oft, die Jungs aus dem Hohen Norden, aber wenn, dann kommt
es von Herzen, das merkt man.
Wir
freuten uns über weite Sprünge, machten Fotos, holten uns Autograme und freuten
uns einfach, es doch noch zum Weihnachtsweltcup nach Ramsau geschafft zu haben.
Nur
Jan Schmid konnte wieder gar nicht mit der Existenz von Kameras umgehen und
lief gesenkten Kopfes vorbei. Ok Jan, wir erlösen Dich und machen künftig keine
Bilder mehr von Dir! Versprochen! Und wir sprechen Dich auch nicht mehr an,
auch das versprechen wir Dir!
Das
Springen gewann dann letzten Endes, wer hätte es gedacht, *gg* Jarl Magnus Riiber,
der kleine Superstar aus Norwegen und auch für die meisten seiner Teamkollegen
sah es nicht schlecht aus, ebenso wie für Ilkka Herola aus Finnland.
Frohgemut
machten wir uns auf den Weg hoch in den Ort, um zum einen den Akku meiner Kamera in der Pension aufzuladen und zum
anderen im Verweilzeit etwas zu essen.
N.
aß diesmal Crêpe mit Ziegenkäse, Honig und Walnüssen. Dazu wieder den
köstlichen Minztee. S. hatte Nudeln mit Honig-Ingwer-Tee. Wir nutzten auch
wieder fleißig das dort kostenlos angebotene W-Lan, um uns bezüglich Fußball,
Skispringen und Weltgeschehen aufs Laufende zu bringen.
Nach
dem Essen den geladenen Kamera-Akku geholt und ab an die Loipe. Jetzt wollte
dann auch endlich mal jemand von uns das Eintrittsgeld in Höhe von 8 €
haben.
Wir
suchten uns einen guten Platz und überlegten, ob der Mini-Norge den Vorsprung
wohl würde halten können. 37 Sekunden vor Akito Watabe und 50 vor einer Gruppe mit Frenzel, Portyk und
Klemetsen. Wenige Sekunden dahinter seine Teamkollegen Schmid und Graabak.
Dann
meldete sich der Stadionsprecher und tat kund, Riiber habe gesagt, er wolle
sich das Rennen gut einteilen und die starken Läufer rankommen lassen. Bis zur
Hälfte des Rennens sah es gut aus für den kleinen Senkrechtstarter, doch dann
hatten Frenzel und Watabe ihn geschluckt. Wir befürchteten schon die
Fortsetzung unserer Serie, dass immer wenn wir zur Kombi gehen, Frenzel
gewinnt.
N. tat kund, in diesem Fall nicht zur abendlichen Siegerehrung am
Ederhof gehen zu wollen.
Doch
dann sorgten die Jungs vom „Kombinertlandslaget“ für eine Änderung der
Abendgestaltung. Moan und Krog kamen heran. Puls und Blutdruck der Athleten,
Betreuer und Fans stiegen in ungesunde Höhen. Alles brüllte die eigenen
Lieblinge nach vorne, trommelte auf die Bande oder machte sonst wie Lärm.
Dann
gewann Moan vor Krog und Riiber, Jörgen Graabak kam auf Rang sechs. Vier
Norweger unter den besten Sechs. Konnte es besser laufen? Und noch dazu hatte Magnus Krog jetzt auch wieder das gelbe Leiberl des Weltcupgesamtführenden erobert.
N. tat kund, nun doch
noch zur Siegerehrung gehen zu wollen.
Ilkka Herola war auf Rang acht gekommen. Wir waren schwer zufrieden.
Ilkka Herola war auf Rang acht gekommen. Wir waren schwer zufrieden.
Für Jan Schmid und Mikko Kokslien war es nicht ganz so gut gelaufen, aber morgen war ja auch noch ein Tag.
Sachen
gepackt und vor zur Flower Ceremony gelaufen um „Ja vi elsker dette landet“ zu
hören und noch mehr Fotos zu machen. Fotos wurden dann zwar eher nix, aber das
tat der Freude keinen Abbruch.
Nach
Hymne und Fotos usw. machten wir uns wieder auf in die Pension um uns etwas
auszuruhen und vielleicht eine Zusammenfassung im TV sehen zu können. S.
schaffte es gerade rechtzeitig den Fernseher zum Laufen zu bringen als der ORF
erst ein Interview mit Magnus Moan und dann noch mit Nick Huber, dem österr.
Sprungtrainer der Norweger brachte. Alle im Team schienen wie auf Wolken vor
Freude.
Gegen
18:15 Uhr machten N. und S. sich dann auf zum Ederhof, um der abendlichen
Siegerehrung beizuwohnen. Kurz vor halb sieben waren wir dort und hörten grad
noch, wie der Moderator sagte (so sinngemäß, den genaue Wortlaut weiß ich nicht
mehr), man könne sich glücklich schätzen, hier in Mitteleuropa zu leben, leben
zu dürfen, in Frieden und Freiheit und Wohlstand und dass man an die denken
solle, denen es nicht so gut gehe.
Welch
wahre Worte heuer, in diesem Jahr der Flüchtlingsströme, die ja besonders in
Österreich und Bayern zu spüren waren.
Es
gab am Ederhof einen kleinen Adventmarkt und natürlich die kleine Bühne für die
Siegerehrung um 19 Uhr. Hunde und Katzen liefen herum, das Schwein Mogli sahen
wir leider nicht. Eine der Katzen suchte dann bei uns Schutz und wollte auf den
Arm. Durfte sie natürlich!!
Dann
durften wir noch den alten Brauch des Anklöckelns erleben, der extra für den Weltcup
noch mal aufgeführt wurde. Normalerweise, so sagte der Sprecher, gebe es das
nur an den ersten drei Donnerstagen des Advents.
Mehr
dazu hier: http://www.brauchwiki.de/Ankl%C3%B6ckeln
Der
Moderator bat die Anwesenden, doch bitte mal eine Viertelstunde ruhig zu sein
und stellte den Glühweinverkauf ein, aber leider hielten sich nicht alle daran.
Sehr ärgerlich.
Das
Ganze war dann eine wirklich schöne und ruhige Einstimmung auf Weihnachten.
Auch wenn N., wie immer in der Steiermark, maximal die Hälfte verstand.
Danach
stand dann der eigentliche Höhepunkt an. Siegerehrung mit vier Mal Norwegen. Hach!
Wie sich die Jungs aus dem Hohen Norden doch freuen können. Riiber strahlte wie
immer und die Fans mit ihm. Gibt wohl kaum jemanden in der Welt der Nordischen
Kombination, der ihn nicht toll findet. Mach so weiter Jarl und die Zukunft
dieses Sports ist deine.
Zum
zweiten Mal an diesem Tag die schöne Hymne des nordischen Königreichs, noch
mehr Fotos und noch mehr freuen. Nach dem Ende der Ehrung machten wir uns auf
den Weg zurück in den Ort, um in der Pizzeria wieder etwas zu essen. Die
Norweger liefen eine ganze Weile in unserer Nähe und wir fragten uns, ob sie
den ganzen Weg bis zu ihrem Hotel etwa würden laufen müssen. Das „Annelies“ ist
nämlich mindestens eine Stunde Fußmarsch weg. Schließlich fuhren sie aber in
einem Auto mit Wiesbadener Kennzeichen an uns vorbei.
Als
wir an der Pizzeria ankamen, war dort alles belegt. Hmpf. Eine Runde durch den
Ort, wieder geguckt, immer noch alles voll. Aber immerhin ging am Stadion noch das W-Lan und das nutzten wir natürlich erst mal eine Weile aus!
In der „Ramsauer Stub’n“ wollte man
uns nichts mehr zu essen verkaufen. Noch mal zur Pizzeria und diesmal einen
Platz bekommen.
Nach
dem Essen zurück in den Pension und noch die letzte Sendung von „Schlag den
Raab“ geguckt.
Danach
dann schon mal den Koffer gepackt, um am nächsten Tag mehr Zeit zu haben. Ab
ins Bad und ab ins Bett, um für den nächsten Tag fit zu sein.
Sonntag,
20.12.2015
Sonntag, 20.12.2015 – Zwei
Schwarzseher an Schanze und Loipe und jede Menge Nervenkitzel ab 16:30 Uhr
Am
Sonntagmorgen standen wir um acht Uhr auf, stopfen die letzten Sachen in unsere
Koffer und Rucksäcke und schritten zum Frühstück. Nach dem Morgenmahl bezahlten
wir unser Zimmer und baten darum, unsere beiden Koffer bis zum Nachmittag in
der Pension stehen lassen zu dürfen. Wir würden sie gegen 17 Uhr holen, so
sagten wir. Ja, kein Problem. Wir sollten sie in den Frühstücksraum stellen.
Damit begann bereits am frühen Morgen ein Geschehen, welches uns am Nachmittag
noch jede Menge Nervenkitzel bescheren sollte, doch dazu später mehr.
Um
10 Uhr sollte die Quali beginnen, um 11:30 Uhr der Wettkampfdurchgang und der
alles entscheidende Langlauf dann schließlich um 15:30 Uhr. Abreise aus Ramsau unsererseits per Bus um 17:25 Uhr.
Wir
machten uns also auf zur Schanze und wie schon am gestrigen Tag wollte auch
dort niemand von uns Eintrittsgeld haben. Einen schönen Platz am Auslauf
gesucht und wie immer mit Fahnen und Plakaten dekoriert.
Heute wollte S. von Jörgen Graabak noch ein Autogramm auf das
Schildkrötenbild haben. Edding und Fotoapparat bereit gelegt und auf den Beginn
der Quali gewartet.
Am
Ende gewann wieder der kleine Himmelsstürmer aus Norwegen und auch Jan Schmid
lag sehr gut. Hoffentlich würde Jan das auch im Wettkampf wiederholen können.
Ein
kleiner Wehrmutstropfen war das Ausscheiden von Jim Härtull. 0,3 Punkte fehlten
ihm zur Teilnahme am Wettkampf. Verdammt
bitter für einen Athleten, der neben dem Sport noch Vollzeit arbeitet!
Nach
der Quali beobachteten wir dann die Athleten beim Fußball spielen. Die meisten
der Jungs können nicht nur weit springen und schnell laufen, sondern auch
verdammt gut mit dem Ball umgehen.
Als
es uns da unten im Schatten langsam etwas frisch wurde, begann der
Wettkampfdurchgang.
Auch
den Wettkampfdurchgang gewann, wer hätte es erwartet, Jarl Magnus Riiber. Jan
Schmid lag auf Rang sieben, mit etwas mehr als einer Minute Rückstand.
N.
hoffte auf einen Sieg des schweizerischen Norwegers. Schließlich, so hatte auch
der Sprecher im Laufe der Tage so ca. 15 – 20 Mal erwähnt, habe Jan am
Dachstein ja bereits einmal gewonnen und auch sonst gute Ergebnisse erzielt.
Und dann hatten wir am Abend vorher noch ein Auto mit dem Kennzeichen GB – JAN
1 gesehen. Das musste doch einfach ein Zeichen sein.
Jörgen
Graabak hatte die Schildkröte signiert, die Sonne schien und der Tag war
einfach perfekt.
Frei
nach der Tatsache, wer nicht arbeitet, soll wenigstens essen, wollten wir
wieder ins Verweilzeit zum Mittagessen. Leider wollten das aber auch alle
anderen anwesenden Fans und wir bekamen keinen Platz. Und damit ebenso keine
Möglichkeit, das kostenlose W-Lan zu nutzen. Hmpf.
Schließlich
gingen wir in die Ramsauer Stub’n. N. aß scharfes Gemüsecurry, S. Käsenockerl.
Nach dem Essen zurück an die Loipe. Noch immer wollte niemand von uns das
Eintrittsgeld haben.
Sprecher
tat kund, Riiber habe gesagt, er wolle es wieder genauso angehen wie am
gestrigen Tage.
Während
wir den Athleten beim Warmlaufen zusahen, stellen wir fest, dass das Loipen
W-Lan diesmal sogar an unserem Standort funktionierte und das nutzten wir
natürlich fleißig aus. Kombi live verfolgen und Springen aus Engelberg per
FIS-Ticker.
Herr Fannemel trug mal wieder zu große Dienstkleidung und wurde folglich
aus dem Wettkampf genommen.
Fannis
du…!!! (zensiert)
Mit
steigender Renndauer stieg an der Loipe nicht nur der Lärmpegel, sondern auch
Puls und Blutdruck aller Anwesenden in ungesunde Höhen.
Die
erste Ernüchterung unsererseits gab es, als der Sprecher verkündete Jan Schmid
habe einen Stockbruch gehabt. Wenig später sahen wir ihn dann auch hinter den
anderen her hetzen. Ach Mensch. Die Saison war bisher nicht so direkt seine. So
gut es letztes Jahr gelaufen war, so mies ging es ihm heuer.
Am
Ende gewann dann Frenzel vor Riiber und Faisst. Jörgen Graabak kam auf Rang
vier, Krog auf fünf, Klemetsen auf sieben, Kokslien auf 19, Moan auf 23 und der
arme Jan Schmid landete auf 31 und blieb somit auch noch ohne Weltcuppunkte.
Es
gibt so Tage, da wäre man besser im Bett geblieben…
Magnus
Krog kam einen Platz vor Fabian Riessle ins Ziel und verteidigte damit noch das
gelbe Trikot des Gesamtführenden. Hatte also auch dieser Tag etwas Positives
für Team Norge gebracht.
Wir
packten wieder unser Zeug um der Siegerehrung beizuwohnen. Wir hofften darauf,
die Übergabe des gelben Trikots an Magnus verfolgen zu können, doch fand dies
leider nicht statt. Nun ja.
Als
wir genug gesehen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg rauf in den Ort,
um im Verweilzeit noch eine heiße Schokolade oder so zu trinken. Als wir unser
Zeug abgeladen hatten, ging N. zur Pension rüber, um die Koffer abzuholen.
Tür
zugeschlossen. Keiner da. Keine Klingel. Blutdruck und Puls stiegen in höhere
Höhen als jemals beim Rennen. In 1,5 h ging unser Bus runter nach Schladming.
Ahhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!! Mamaaaa!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Was
tun? Was nur tun? Wir bestellten die heiße Schokolade und überlegten. S.
probierte es auch noch mal. Nichts. Daheim angerufen. Von dort auch keine hilfreichen Ideen.
(N.
ist auf die Handyrechnung gespannt).
Schließlich
kamen wir auf die Idee, uns mittels W-Lan die Telefonnummer rauszusuchen und
dort anzurufen. Evtl. war ja doch jemand zu Hause.
(N.
ist auf die Handyrechnung gespannt).
Es
war jemand zu Hause, nämlich Sohn und Enkeltochter. Diese machte mir auf und
ich kam endlich an die Koffer ran.
Größte
Erleichterung des gesamten Wochenendes.
Mit
den Koffern zurück ins Lokal und endlich die heiße Schoki entspannt getrunken.
Kurz
nach 17 Uhr machten N. und S. sich dann auf zur Bushaltestelle am Ortsrand.
Dieser kam auch pünktlich und nahm uns für 4,30 € pro Kombifan mit runter nach
Schladming.
Dass
der Nervenkitzel des Tages mit der Koffergeschichte noch kein Ende haben
sollte, konnten wir da freilich noch nicht wissen.
Ankunft
Schladming Bahnhof 17:45. Abfahrt des Zuges nach Salzburg sollte um 18:10 Uhr
sein. Als wir jedoch im Warteraum ankamen, standen dort schon 10 Minuten
Verspätung angeschrieben, die sich schnell auf 15 erhöhten.
Mist!
Eine halbe Stunde Zeit zum Umsteigen hatten wir in Salzburg, eine Viertelstunde
davon sollte man wegen der Pass- und Grenzkontrollen früher da sein. Jetzt
durfte absolut nichts mehr passieren. Als der IC dann kam, war er gesteckt
voll. Wir standen an der Tür. Nicht sehr schön.
In
Bischofshofen hatte der Zug die Verspätung dann sogar wieder aufgeholt.
Allerdings stand er dann wieder so lange dort herum, dass wir mit der gleichen
Verspätung den Bahnhof verließen.
Und
dann hatten wir keine Ahnung, von welchem Gleis des Salzburger Hauptbahnhofes
der Meridian überhaupt fahren würde. Daheim angerufen. Auch dort konnte man
nichts im Internet finden.
(N.
ist auf die Handyrechnung gespannt).
Auch
ein Mitreisender konnte mittels Handy nichts finden.
*schwitz*
*schwitz* *schwitz* *schwitz* *schwitz* *schwitz* *schwitz* *schwitz*
Als
wir dann endlich endlich am Bahnhof der Mozartstadt angelangt waren, rasten wir
ohne Rücksicht auf Verluste runter in die Haupthalle und zur großen
Anzeigetafel. Gleis fünf war es also.
Weiter
gerast und die Rolltreppe rauf. Die Ausweise hatten wir schon griffbereit in
der Jackentasche und kamen dann auch ohne Probleme am Sicherheitsdienst vorbei,
der gerade mit anderen Reisenden diskutierte.
Am
Ende stellten wir fest, dass bis kurz vor Abfahrt noch Leute in den Zug
gelassen wurden. Alle Aufregung wäre also völlig umsonst gewesen, aber das
konnten wir ja nicht wissen.
Um
22:15 Uhr waren wir am Münchner Hauptbahnhof. N. machte sich auf den Weg zur
U-Bahn, S. musste leider noch ein wenig auf den Zug in die Heimat warten.
Fazit:
Es war ein fantastisches Wochenende mit tollen Erfolgen für unsere Favoriten
aus dem Hohen Norden. Wir haben wahnsinnig lecker gegessen, das Wetter genossen
und es uns gut gehen lassen.
Auf
den Nervenkitzel am Sonntag hätten wir gern verzichtet und Schnee wäre toll
gewesen.
Bis
nächstes Jahr, Ramsau, wenns wieder auf geht zum Weihnachtsweltcup unterm
Dachstein!