Montag, 21. Dezember 2015

Weltcup der Nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein vom 18.12. – 20.12.2015

Weltcup der Nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein vom 18.12. – 20.12.2015
(Ein tolles langes Wochenende mit längerem Anlauf im Vorfeld)

Im letzten Jahr hatte es in der schönen Ramsau einen norwegischen Sieg im Team gegeben. N. ärgerte sich danach ewig, nicht selbst dort gewesen zu sein und nahm sich vor, es dieses Jahr besser zu machen.

Es ist ja eigentlich kein großes Problem, dort hin zu kommen. Eigentlich. Aber was ist dieses Jahr hier unten, so tief im Süden, verkehrstechnisch schon normal. Wochen- und monatelang waren die Zugverbindungen von München nach Salzburg, Kufstein und auch nach Passau sowie in die Gegenrichtung unterbrochen oder gar komplett eingestellt auf Grund des starken Zustroms von Flüchtlingen.

Woche um Woche wurden die Sperren verlängert und die Hoffnung auf den Weihnachtsweltcup wurde immer kleiner.

Wir waren schon so weit, Schonach ins Auge zu fassen und begannen uns zu informieren. Sogar einige Pensionen schrieben wir an, aber die waren ganz offensichtlich wegen Reichtum geschlossen. Man hielt es jedenfalls nicht für nötig, uns zu antworten.

Dann, wie aus heiterem Himmel, kamen Gerüchte auf, die Zugverbindungen könnten bald wieder planmäßig laufen. Man verhandele drüber.

Die Regionalzüge fuhren dann irgendwann wieder und das funktionierte auch wunderbar, wie N. und S. bei einem Besuch in Salzburg am 15.11. 15 feststellen konnten. Auf der Rückfahrt fiel die Entscheidung, es zu wagen.
Es gab da nämlich, so hatte N. bei FB zufällig gelesen, einen Fernzug pro Tag, der von München aus nach Salzburg fahre. Der EC 111 genauer gesagt. Genau zur benötigten Zeit.

Wir machten uns über den Fahrkartenkauf. Für die Hinfahrt war schnell ein 19 €-Ticket der DB ergattert. Fernzug bis Schladming, umsteigen in Bischofshofen. Perfekt.


Für die Rückfahrt hatten wir das „Sparschiene-Ticket“ der ÖBB ins Auge gefasst, doch leider konnten wir dies mangels Kreditkarte nicht von Deutschland aus kaufen. Mussten wir halt mit dem IC von Schladming bis SBG und dann mit dem Meridian weiter nach München. Ein wenig teuer als gedacht, aber Hauptsache die Züge fuhren überhaupt. 


Freitag, 18.12.2015 – auf zum Dachstein

Endlich war es soweit. N. hatte sich ihren Gleittag erarbeitet, die Züge fuhren, die Fahrkarten waren gekauft. Und der Weltcup schneetechnisch gesichert, trotz der europaweiten Schneekrise. Jawoll, Schneekrise. Schneemangel kann man das ja schon nicht mehr nennen heuer!  Koffer war gepackt, ebenso der Rucksack. 

N. stand zur gleichen Zeit auf wie an einem normalen Arbeitstag und machte sich auf zum Münchner Hauptbahnhof. Nach dem Proviantkauf traf dann noch S. ein.
Alles ging glatt. Fast. Der Zug nämlich, der hatte 15 Minuten Verspätung. Am Ende waren es noch mehr, da er noch eine ganze Weile am Bahnhof herumstand. In Salzburg hatten wir den Rückstand dann wieder aufgeholt, da entschloss sich der Zug, gleich wieder länger zu brauchen und die Verspätung wieder einzuheimsen.

Aber ok, mussten wir in Bischofshofen nur etwa fünf Minuten auf den Anschlusszug warten. In Schladming angekommen kauften wir gleich unsere Rückfahrkarte und wollten dann eigentlich zur Bushaltestelle, um dort auf die Weiterfahrt hoch nach Ramsau zu warten. Auf dem Weg dorthin fanden wir dann allerdings ein Taxi und fuhren für 17 € (für zwei Kombifans) hoch ins schöne Ramsau.

Dort hetzten wir mit dem gesamten Gepäck zur Schanze und konnten sogar noch den Rest des PCR sehen. Ab Startnummer 24 genauer gesagt. Und am Ende war die Freude dann zum ersten Mal groß bei uns, hatte doch Haavard Klemetsen den PCR gewonnen.

Wir schleppten unser Gepäck in die Pension. Zimmer war an sich echt schön, aber im Vorraum müffelte es und beim Fernseher ging erst gar nix, dann nur das Bild. Hmpf.

Anschließend gingen wir im „Verweilzeit“ etwas essen. Köstlich! Vegetarisches Restaurant mit außergewöhnlicher Speisekarte. N. aß eine rote Linsensuppe mit Koriander und. Tomatensuppe. Dazu Minztee bzw. Melonensaft. Und es gibt dort W-Lan!

Nach dem Essen gingen wir uns dann noch das Langlauftraining anschauen. Abendliches Plakat malen und Abendessen in der Pizzeria.

S. schaffte es dann auch, beim Fernseher den Ton zum Laufen zu bringen und so konnten wir uns nachts noch die Wiederholung des Springens aus Engelberg ansehen. 

Sogar in der Pension hatte N. W-Lan. Auf dem Fensterbrett sitzend. Nur da.


Samstag, 19.12.2015

Am nächsten Morgen standen wir um 8:30 Uhr auf, frühstückten, packten unseren Kram zusammen und machten uns auf zur Schanze. Probe um 10:30 Uhr, Wettkampfsprung um 11:30, Lauf dann um 15:10 Uhr. Dazu blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Das einzige was fehlte, war der Schnee. 

Fahnen und Plakate an der Absperrung befestigt, Kamera gezückt und auf einen spannenden Wettkampf mit guten Ergebnissen für die geliebten Finnen und Norweger gehofft. Wie sehr sich dieser Wunsch tatsächlich erfüllen sollte, konnten wir zu dieser frühen Stunde noch nicht ahnen.

Für Jörgen Graabak hatten wir ja am Freitagabend noch das Spezialplakat ausgemalt. Genauer gesagt waren es drei einzelne Blätter. Auf dem ersten eine Schnecke, dann eine Schildkröte und zu guter Letzt ein Rennpferd. Und immer ein Pfeil zum nächsten Tier. Die Idee dazu war Jörgens Instagram-Account während seiner Krankheit/Verletzung. Dort hatte er sich selbst erst als Schnecke, dann als Schildkröte bezeichnet bzw. entsprechende Bildchen gepostet. Nachdem er so gut in die Saison gestartet war, malten wir, quasi als Abschluss des Ganzen, noch ein Rennpferd dazu.




Wir hielten ihm im Wettkampfdurchgang zwecks Autogramm auf der Norgefahne den Edding hin um ihn auf das Plakat aufmerksam zu machen und er erkannte es sofort. Ein Blick, dann lachte er.
Sie lachen ja nicht so oft, die Jungs aus dem Hohen Norden, aber wenn, dann kommt es von Herzen, das merkt man.

Wir freuten uns über weite Sprünge, machten Fotos, holten uns Autograme und freuten uns einfach, es doch noch zum Weihnachtsweltcup nach Ramsau geschafft zu haben.

Nur Jan Schmid konnte wieder gar nicht mit der Existenz von Kameras umgehen und lief gesenkten Kopfes vorbei. Ok Jan, wir erlösen Dich und machen künftig keine Bilder mehr von Dir! Versprochen! Und wir sprechen Dich auch nicht mehr an, auch das versprechen wir Dir!

Das Springen gewann dann letzten Endes, wer hätte es gedacht, *gg* Jarl Magnus Riiber, der kleine Superstar aus Norwegen und auch für die meisten seiner Teamkollegen sah es nicht schlecht aus, ebenso wie für Ilkka Herola aus Finnland.
Frohgemut machten wir uns auf den Weg hoch in den Ort, um zum einen den Akku meiner  Kamera in der Pension aufzuladen und zum anderen im Verweilzeit etwas zu essen.

N. aß diesmal Crêpe mit Ziegenkäse, Honig und Walnüssen. Dazu wieder den köstlichen Minztee. S. hatte Nudeln mit Honig-Ingwer-Tee. Wir nutzten auch wieder fleißig das dort kostenlos angebotene W-Lan, um uns bezüglich Fußball, Skispringen und Weltgeschehen aufs Laufende zu bringen.




Nach dem Essen den geladenen Kamera-Akku geholt und ab an die Loipe. Jetzt wollte dann auch endlich mal jemand von uns das Eintrittsgeld in Höhe von 8 € haben. 

Wir suchten uns einen guten Platz und überlegten, ob der Mini-Norge den Vorsprung wohl würde halten können. 37 Sekunden vor Akito Watabe und  50 vor einer Gruppe mit Frenzel, Portyk und Klemetsen. Wenige Sekunden dahinter seine Teamkollegen Schmid und Graabak. 

Dann meldete sich der Stadionsprecher und tat kund, Riiber habe gesagt, er wolle sich das Rennen gut einteilen und die starken Läufer rankommen lassen. Bis zur Hälfte des Rennens sah es gut aus für den kleinen Senkrechtstarter, doch dann hatten Frenzel und Watabe ihn geschluckt. Wir befürchteten schon die Fortsetzung unserer Serie, dass immer wenn wir zur Kombi gehen, Frenzel gewinnt.

N. tat kund, in diesem Fall nicht zur abendlichen Siegerehrung am Ederhof gehen zu wollen.

Doch dann sorgten die Jungs vom „Kombinertlandslaget“ für eine Änderung der Abendgestaltung. Moan und Krog kamen heran. Puls und Blutdruck der Athleten, Betreuer und Fans stiegen in ungesunde Höhen. Alles brüllte die eigenen Lieblinge nach vorne, trommelte auf die Bande oder machte sonst wie Lärm.

Dann gewann Moan vor Krog und Riiber, Jörgen Graabak kam auf Rang sechs. Vier Norweger unter den besten Sechs. Konnte es besser laufen? Und noch dazu hatte Magnus Krog jetzt auch wieder das gelbe Leiberl des Weltcupgesamtführenden erobert. 

N. tat kund, nun doch noch zur Siegerehrung gehen zu wollen. 

Ilkka Herola war auf Rang acht gekommen. Wir waren schwer zufrieden.

Für Jan Schmid und Mikko Kokslien war es nicht ganz so gut gelaufen, aber morgen war ja auch noch ein Tag.

Sachen gepackt und vor zur Flower Ceremony gelaufen um „Ja vi elsker dette landet“ zu hören und noch mehr Fotos zu machen. Fotos wurden dann zwar eher nix, aber das tat der Freude keinen Abbruch.

Nach Hymne und Fotos usw. machten wir uns wieder auf in die Pension um uns etwas auszuruhen und vielleicht eine Zusammenfassung im TV sehen zu können. S. schaffte es gerade rechtzeitig den Fernseher zum Laufen zu bringen als der ORF erst ein Interview mit Magnus Moan und dann noch mit Nick Huber, dem österr. Sprungtrainer der Norweger brachte. Alle im Team schienen wie auf Wolken vor Freude.

Gegen 18:15 Uhr machten N. und S. sich dann auf zum Ederhof, um der abendlichen Siegerehrung beizuwohnen. Kurz vor halb sieben waren wir dort und hörten grad noch, wie der Moderator sagte (so sinngemäß, den genaue Wortlaut weiß ich nicht mehr), man könne sich glücklich schätzen, hier in Mitteleuropa zu leben, leben zu dürfen, in Frieden und Freiheit und Wohlstand und dass man an die denken solle, denen es nicht so gut gehe.

Welch wahre Worte heuer, in diesem Jahr der Flüchtlingsströme, die ja besonders in Österreich und Bayern zu spüren waren.

Es gab am Ederhof einen kleinen Adventmarkt und natürlich die kleine Bühne für die Siegerehrung um 19 Uhr. Hunde und Katzen liefen herum, das Schwein Mogli sahen wir leider nicht. Eine der Katzen suchte dann bei uns Schutz und wollte auf den Arm. Durfte sie natürlich!!




Dann durften wir noch den alten Brauch des Anklöckelns erleben, der extra für den Weltcup noch mal aufgeführt wurde. Normalerweise, so sagte der Sprecher, gebe es das nur an den ersten drei Donnerstagen des Advents.

Der Moderator bat die Anwesenden, doch bitte mal eine Viertelstunde ruhig zu sein und stellte den Glühweinverkauf ein, aber leider hielten sich nicht alle daran. Sehr ärgerlich.
Das Ganze war dann eine wirklich schöne und ruhige Einstimmung auf Weihnachten. Auch wenn N., wie immer in der Steiermark, maximal die Hälfte verstand.

Danach stand dann der eigentliche Höhepunkt an. Siegerehrung mit vier Mal Norwegen. Hach! Wie sich die Jungs aus dem Hohen Norden doch freuen können. Riiber strahlte wie immer und die Fans mit ihm. Gibt wohl kaum jemanden in der Welt der Nordischen Kombination, der ihn nicht toll findet. Mach so weiter Jarl und die Zukunft dieses Sports ist deine.




Zum zweiten Mal an diesem Tag die schöne Hymne des nordischen Königreichs, noch mehr Fotos und noch mehr freuen. Nach dem Ende der Ehrung machten wir uns auf den Weg zurück in den Ort, um in der Pizzeria wieder etwas zu essen. Die Norweger liefen eine ganze Weile in unserer Nähe und wir fragten uns, ob sie den ganzen Weg bis zu ihrem Hotel etwa würden laufen müssen. Das „Annelies“ ist nämlich mindestens eine Stunde Fußmarsch weg. Schließlich fuhren sie aber in einem Auto mit Wiesbadener Kennzeichen an uns vorbei.

Als wir an der Pizzeria ankamen, war dort alles belegt. Hmpf. Eine Runde durch den Ort, wieder geguckt, immer noch alles voll. Aber immerhin ging am Stadion noch das W-Lan und das nutzten wir natürlich erst mal eine Weile aus!

In der „Ramsauer Stub’n“ wollte man uns nichts mehr zu essen verkaufen. Noch mal zur Pizzeria und diesmal einen Platz bekommen.

Pizzabrot gefüllt mit pikantem Nudelsalat. LECKER!




Nach dem Essen zurück in den Pension und noch die letzte Sendung von „Schlag den Raab“ geguckt.
Danach dann schon mal den Koffer gepackt, um am nächsten Tag mehr Zeit zu haben. Ab ins Bad und ab ins Bett, um für den nächsten Tag fit zu sein.


Sonntag, 20.12.2015


Sonntag, 20.12.2015 – Zwei Schwarzseher an Schanze und Loipe und jede Menge Nervenkitzel ab 16:30 Uhr
Am Sonntagmorgen standen wir um acht Uhr auf, stopfen die letzten Sachen in unsere Koffer und Rucksäcke und schritten zum Frühstück. Nach dem Morgenmahl bezahlten wir unser Zimmer und baten darum, unsere beiden Koffer bis zum Nachmittag in der Pension stehen lassen zu dürfen. Wir würden sie gegen 17 Uhr holen, so sagten wir. Ja, kein Problem. Wir sollten sie in den Frühstücksraum stellen. Damit begann bereits am frühen Morgen ein Geschehen, welches uns am Nachmittag noch jede Menge Nervenkitzel bescheren sollte, doch dazu später mehr.

Um 10 Uhr sollte die Quali beginnen, um 11:30 Uhr der Wettkampfdurchgang und der alles entscheidende Langlauf dann schließlich um 15:30 Uhr. Abreise  aus Ramsau unsererseits per Bus um 17:25 Uhr.

Wir machten uns also auf zur Schanze und wie schon am gestrigen Tag wollte auch dort niemand von uns Eintrittsgeld haben. Einen schönen Platz am Auslauf gesucht und wie immer mit Fahnen und Plakaten dekoriert. 

Heute wollte S. von  Jörgen Graabak noch ein Autogramm auf das Schildkrötenbild haben. Edding und Fotoapparat bereit gelegt und auf den Beginn der Quali gewartet.

Am Ende gewann wieder der kleine Himmelsstürmer aus Norwegen und auch Jan Schmid lag sehr gut. Hoffentlich würde Jan das auch im Wettkampf wiederholen können.  

Ein kleiner Wehrmutstropfen war das Ausscheiden von Jim Härtull. 0,3 Punkte fehlten ihm zur Teilnahme am Wettkampf.  Verdammt bitter für einen Athleten, der neben dem Sport noch Vollzeit arbeitet!

Nach der Quali beobachteten wir dann die Athleten beim Fußball spielen. Die meisten der Jungs können nicht nur weit springen und schnell laufen, sondern auch verdammt gut mit dem Ball umgehen.

Als es uns da unten im Schatten langsam etwas frisch wurde, begann der Wettkampfdurchgang.

Auch den Wettkampfdurchgang gewann, wer hätte es erwartet, Jarl Magnus Riiber. Jan Schmid lag auf Rang sieben, mit etwas mehr als einer Minute Rückstand.

N. hoffte auf einen Sieg des schweizerischen Norwegers. Schließlich, so hatte auch der Sprecher im Laufe der Tage so ca. 15 – 20 Mal erwähnt, habe Jan am Dachstein ja bereits einmal gewonnen und auch sonst gute Ergebnisse erzielt. Und dann hatten wir am Abend vorher noch ein Auto mit dem Kennzeichen GB – JAN 1 gesehen. Das musste doch einfach ein Zeichen sein.

Jörgen Graabak hatte die Schildkröte signiert, die Sonne schien und der Tag war einfach perfekt.

Frei nach der Tatsache, wer nicht arbeitet, soll wenigstens essen, wollten wir wieder ins Verweilzeit zum Mittagessen. Leider wollten das aber auch alle anderen anwesenden Fans und wir bekamen keinen Platz. Und damit ebenso keine Möglichkeit, das kostenlose W-Lan zu nutzen. Hmpf.

Schließlich gingen wir in die Ramsauer Stub’n. N. aß scharfes Gemüsecurry, S. Käsenockerl. Nach dem Essen zurück an die Loipe. Noch immer wollte niemand von uns das Eintrittsgeld haben.

Sprecher tat kund, Riiber habe gesagt, er wolle es wieder genauso angehen wie am gestrigen Tage.

Während wir den Athleten beim Warmlaufen zusahen, stellen wir fest, dass das Loipen W-Lan diesmal sogar an unserem Standort funktionierte und das nutzten wir natürlich fleißig aus. Kombi live verfolgen und Springen aus Engelberg per FIS-Ticker. 

Herr Fannemel trug mal wieder zu große Dienstkleidung und wurde folglich aus dem Wettkampf genommen.
Fannis du…!!! (zensiert)

Mit steigender Renndauer stieg an der Loipe nicht nur der Lärmpegel, sondern auch Puls und Blutdruck aller Anwesenden in ungesunde Höhen.

Die erste Ernüchterung unsererseits gab es, als der Sprecher verkündete Jan Schmid habe einen Stockbruch gehabt. Wenig später sahen wir ihn dann auch hinter den anderen her hetzen. Ach Mensch. Die Saison war bisher nicht so direkt seine. So gut es letztes Jahr gelaufen war, so mies ging es ihm heuer.

Am Ende gewann dann Frenzel vor Riiber und Faisst. Jörgen Graabak kam auf Rang vier, Krog auf fünf, Klemetsen auf sieben, Kokslien auf 19, Moan auf 23 und der arme Jan Schmid landete auf 31 und blieb somit auch noch ohne Weltcuppunkte.
Es gibt so Tage, da wäre man besser im Bett geblieben…

Magnus Krog kam einen Platz vor Fabian Riessle ins Ziel und verteidigte damit noch das gelbe Trikot des Gesamtführenden. Hatte also auch dieser Tag etwas Positives für Team Norge gebracht.

Wir packten wieder unser Zeug um der Siegerehrung beizuwohnen. Wir hofften darauf, die Übergabe des gelben Trikots an Magnus verfolgen zu können, doch fand dies leider nicht statt. Nun ja.

Als wir genug gesehen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg rauf in den Ort, um im Verweilzeit noch eine heiße Schokolade oder so zu trinken. Als wir unser Zeug abgeladen hatten, ging N. zur Pension rüber, um die Koffer abzuholen.
Tür zugeschlossen. Keiner da. Keine Klingel. Blutdruck und Puls stiegen in höhere Höhen als jemals beim Rennen. In 1,5 h ging unser Bus runter nach Schladming. Ahhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!! Mamaaaa!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Was tun? Was nur tun? Wir bestellten die heiße Schokolade und überlegten. S. probierte es auch noch mal. Nichts. Daheim angerufen. Von dort auch keine hilfreichen Ideen.

(N. ist auf die Handyrechnung gespannt). 

Schließlich kamen wir auf die Idee, uns mittels W-Lan die Telefonnummer rauszusuchen und dort anzurufen. Evtl. war ja doch jemand zu Hause.

(N. ist auf die Handyrechnung gespannt).

Es war jemand zu Hause, nämlich Sohn und Enkeltochter. Diese machte mir auf und ich kam endlich an die Koffer ran.
Größte Erleichterung des gesamten Wochenendes.

Mit den Koffern zurück ins Lokal und endlich die heiße Schoki entspannt getrunken.

Kurz nach 17 Uhr machten N. und S. sich dann auf zur Bushaltestelle am Ortsrand. 

Dieser kam auch pünktlich und nahm uns für 4,30 € pro Kombifan mit runter nach Schladming.

Dass der Nervenkitzel des Tages mit der Koffergeschichte noch kein Ende haben sollte, konnten wir da freilich noch nicht wissen.

Ankunft Schladming Bahnhof 17:45. Abfahrt des Zuges nach Salzburg sollte um 18:10 Uhr sein. Als wir jedoch im Warteraum ankamen, standen dort schon 10 Minuten Verspätung angeschrieben, die sich schnell auf 15 erhöhten.

Mist! Eine halbe Stunde Zeit zum Umsteigen hatten wir in Salzburg, eine Viertelstunde davon sollte man wegen der Pass- und Grenzkontrollen früher da sein. Jetzt durfte absolut nichts mehr passieren. Als der IC dann kam, war er gesteckt voll. Wir standen an der Tür. Nicht sehr schön.

In Bischofshofen hatte der Zug die Verspätung dann sogar wieder aufgeholt. Allerdings stand er dann wieder so lange dort herum, dass wir mit der gleichen Verspätung den Bahnhof verließen.

Und dann hatten wir keine Ahnung, von welchem Gleis des Salzburger Hauptbahnhofes der Meridian überhaupt fahren würde. Daheim angerufen. Auch dort konnte man nichts im Internet finden.

(N. ist auf die Handyrechnung gespannt).

Auch ein Mitreisender konnte mittels Handy nichts finden.

*schwitz* *schwitz* *schwitz* *schwitz* *schwitz* *schwitz* *schwitz* *schwitz*

Als wir dann endlich endlich am Bahnhof der Mozartstadt angelangt waren, rasten wir ohne Rücksicht auf Verluste runter in die Haupthalle und zur großen Anzeigetafel. Gleis fünf war es also.

Weiter gerast und die Rolltreppe rauf. Die Ausweise hatten wir schon griffbereit in der Jackentasche und kamen dann auch ohne Probleme am Sicherheitsdienst vorbei, der gerade mit anderen Reisenden diskutierte.

Am Ende stellten wir fest, dass bis kurz vor Abfahrt noch Leute in den Zug gelassen wurden. Alle Aufregung wäre also völlig umsonst gewesen, aber das konnten wir ja nicht wissen.

Um 22:15 Uhr waren wir am Münchner Hauptbahnhof. N. machte sich auf den Weg zur U-Bahn, S. musste leider noch ein wenig auf den Zug in die Heimat warten.

Fazit: 

Es war ein fantastisches Wochenende mit tollen Erfolgen für unsere Favoriten aus dem Hohen Norden. Wir haben wahnsinnig lecker gegessen, das Wetter genossen und es uns gut gehen lassen.
Auf den Nervenkitzel am Sonntag hätten wir gern verzichtet und Schnee wäre toll gewesen.

Bis nächstes Jahr, Ramsau, wenns wieder auf geht zum Weihnachtsweltcup unterm Dachstein!

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