Montag, 18. Dezember 2017

Weltcup der Nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein, 15.12.-17.12.2017


Nachdem wir uns einige Tage vom letzten Weltcup erholt hatten, ging es auch schon auf zum nächsten. Dieser würde aber ruhig und stressfrei werden, ganz entspannt alles.

Freitag, 15.12.2017

Diesmal ging es noch früher los als am letzten Freitag. 6:24 Uhr fuhr unser Zug am Münchner Hbf. Umsteigen in Salzburg und dann weiter mit dem IC nach Schladming und von dort aus mit dem Bus rauf nach Ramsau. Aufstehen also um 4:30 Uhr.

Am Bahnhof mit S. getroffen, Frühstück gekauft und ab gings. Wie immer freuten wir uns sehr über das Wlan im Railjet. Danke ÖBB!

17 Minuten Umsteigezeit hatten wir in Salzburg, aber natürlich gab es auch diesmal wieder ne Störung und der Anschlusszug war eigentlich weg. Wir fluchten. Da waren wir extra so früh losgefahren, um diesmal auch den PCR sehen zu können und nun das.

Aber auf uns unerklärliche Weise holte der Zug die Verspätung fast auf. Wir stellten uns in Freilassing an die Tür.

Zum Glück mussten wir in Salzburg nicht auf einen anderen Bahnsteig. Tür auf, raus und rüber in den IC. Sogar einen Sitzplatz fanden wir.

Da wir nun kein Wlan mehr hatten, holten wir halt etwas Schlaf nach. Draußen wurde es zunehmend winterlich.



N. und S. waren müde, nur Kalle der Kombi-Elch konnte es mal wieder kaum erwarten. Übermütiges Viech!

Es ging im weiteren Verlauf dann auch alles gut. In Schladming mussten wir 20 Minuten auf den Bus warten, der uns für 4,40 €/Nase rauf nach Schladming brachte. Leider hatten wir uns diesmal beim Buchen etwas ungeschickt angestellt und waren deshalb in getrennten Pensionen untergebracht. :(

Koffer in die jeweilige Unterkunft geschleppt und gut 20 Minuten später auf den Weg zur Schanze gemacht. Sogar den Rest vom Training konnten wir noch sehen. 

Am Ende waren wir hochzufrieden. Platz eins, Platz zwei und Platz sieben für unsere Norweger im PCR und als Höhepunkt der Premierensieg von Jörgen Graabak. Noch nie zuvor hatte er im Springen gewonnen im Weltcup. Hoffentlich machten die Jungs das morgen im Springen auch so.

Nach dem PCR wie immer zum Essen ins "Verweilzeit" geschritten und eine Suppe gegessen. Danach noch etwas zum LL-Training und anschließend in der Pension von S. das Weltcupspringen aus Engelberg geschaut.

N. ging danach kurz zu sich ins Zimmer, zog einen Teil der warmen Klamotten aus und traf sich anschließend mit S., um ebenfalls wie jedes Jahr in der Pizzeria am Ortsrand das Abendessen einzunehmen. Bei der Gelegenheit reservierten wir auch gleich noch einen Tisch für den nächsten Abend.

Samstag, 16.12.2017

Am nächsten Tag sollte es um 10:30 Uhr mit dem Probedurchgang losgehen. Kurz nach zehn standen wir neben dem Auslauf. Es war etwas kälter geworden im Vergleich zum vorherigen Tag und schneite auch nur noch leicht. Ein perfekter Wintertag also. Wir freuten uns des Lebens, machten Fotos, holten uns ein paar Autogramme.

Das Springen gewann dann Taihei Kato vor Tomas Portyk und Eric Frenzel. Unsere Euphorie lies etwas nach. Der Sieger des Rennens stand aus unserer Sicht bereits fest. *motz* *brummel*

Und noch jemand war ein wenig, nun ja, sagen wir verstimmt. Ein gewisser kleiner Norweger war nach dem Springen kein Sonnenscheinchen mehr, sondern eher eine große böse Gewitterwolke. Nur auf Platz sieben lag er, der Jarl. Gefiel ihm ganz und gar nicht.


Jan Schmid lag nach dem Springen auf Rang zehn mit nur 26 Sekunden Rückstand. Wir hofften auf einen weiteren Stockerlplatz für ihn.

Da N. und S. beide mit einer Norwegenfahne durch die Gegend liefen, hielten uns alle für Norweger und sprachen uns dementsprechend auf Englisch an. Sogar die Leute, die die ganze Zeit neben uns standen und somit gehört hatten, dass wir untereinander Deutsch sprachen und mit den Norwegern Englisch. Denken ist halt manchmal Glückssache...

Der Lauf war dann tierisch spannend, es gewann zur großen Überraschung aller Anwesenden mal wieder Eric Frenzel. Fabi "Rio" Riessle wurde Zweiter und auf Rand drei kam Jan Schmid. Magnus Moan wurde Sechster, ebenfalls zu unserer großen Freude.

Wieder ins Verweilzeit, Suppe essen. Danach in N.s Pension, Springen aus Engelberg gucken. Wieder mit den Norgefahnen in den Händen. Auto mit Berliner Kennzeichen überholt uns, bremst ab, Fenster geht runter: "Heia Norge!".

Nach dem Springen Richtung Ederhof, Siegerehrung gucken. Für Jan und Magnus freuen. Zur Abwechslung bei der Kombi mal die die deutsche Hymne hören.






Und dieses Auto war auch wieder da. N. hoffte auf morgen und darauf, Jan dieses Foto nun endlich via Twitter nach einem Sieg schicken zu können.

Das es am nächsten Tag sogar noch besser kommen sollte, konnten wir ja noch nicht wissen.

Für 20:30 Uhr hatten wir einen Tisch in der Pizzeria bestellt. Um 19:15 Uhr war die Siegerehrung bereits beendet. Toll. Sehr toll.

Wie im Vorjahr gingen wir also noch spazieren. Um 19:45 Uhr hatten wir genug und schritten ins Lokal. "Unser" Tisch war frei und wir konnten endlich sitzen und was essen.

Grazie!

Nach dem Essen zurück durch den Schnee und die Glückseligkeit. Winter, Schnee, Norweger am Stockerl, Norweger in Gelb. Wir waren glücklich.

Sonntag, 17.12.2017 - jede Menge Konfusion, zu viel Schnee und Wind und eine gelbe Premiere nach 16 Jahren.

Am nächsten Morgen alles nicht mehr benötigte in den Koffer gestopft, alles weitere in den Rucksack. Zum Glück durften wir beide unsere Koffer noch in den Pensionen lassen.

Die Quali für den heutigen Tag war für zehn Uhr angesetzt. Es schneite wieder etwas stärker als am Vortag. Wir hofften, beteten, zitterten. Hatte Magnus Moan doch heute seinen 225. Einzelweltcup und wir ein Plakat dafür. Schon beim 200. Einzelweltcup seinerzeit in Seefeld wollten wir es ihm zeigen, doch da wurde er ja leider dsq.

Dann probierten wir es wieder zum 220. in Schonach, doch da trat er vorher einmal nicht an und es war wieder Essig.

N. drängte daher darauf, Magnus das Ding in der Quali zu zeigen. Es sollte sich als glückliche Fügung erweisen.
Er freute sich total. Schon aus der Ferne sah er es --> "Ha!"

Konnte es kaum glauben -> "Today? Really? Thank you!" und gab uns beiden die Hand, um sich zu bedanken. So ein netter Mensch!


Wieder Fotos gemacht und Autogramme geholt. S. wünschte Jan Schmid viel Glück für den Wettkampf. Er bedankte sich dafür und anschließend machte N. das schönste Foto des Wochenendes. Vor zwei Jahren hatte er sich noch panisch hinter seinen Skiern verschanzt beim bloßen Anblick einer Kamera und nun das. 


Was haben sie mit dir gemacht Jan? Und vor allem wer?

Jarl Riiber sprang in der Quali 100 Meter, gewann und war nun wieder ein freundlicher kleiner Norweger!



Es schneite und schneite und windete immer mehr. Die Quali ging noch gut, der Wettkampf nicht. Um 12:11 wurde abgebrochen. Ein Glück hatten wir Magnus das Plakat vorher gezeigt, zu seinem Wettkampfsprung kam es nämlich nicht mehr.

Wir hatten ja schon befürchtet, Magnus würde die Pressedame der Norges anschleppen, um das Plakat zu fotografieren. Dies blieb uns durch den Abbruch des Springens erspart. *schweiß.von.stirn.wisch* Also nicht, dass wir was gegen die gute Marthe hätten. Nein, wirklich nicht. Aber schon in Schonach hatte sie voll Begeisterung unsere kleinen Plakate fotografiert und die Bilder bei Insta hochgeladen.

Wir waren kurzzeitig ratlos, welcher Sprungdurchgang nun als Grundlage für den noch anstehenden Lauf herangezogen werden würde. Dann fiel uns ein, dass es ja nur einen PCR pro Wettkampfwochenende gab und zwar den vom Freitag. Unsere Laune besserte sich schlagartig, da die Norweger da ja SEHR gut gewesen waren.

Ein Wechselbad der Gefühle war das Ganze auch für Alessandro Pittin. Am heutigen Tage war er in der Quali noch ausgeschieden, im PCR am Freitag hingegen nicht. Wir hofften, er würde diese Chance nutzen und wie ein Pitbull durch die Loipe stürmen.

Bissl im Veranstaltungszentrum ausgeruht und aufgewärmt, dann einen schönen Platz an der Loipe gesucht. Es stürmte und schneite immer mehr. Wir vermummten uns. N. hatte am Ende so viel über den Ohren, dass sie S. Hinweis nicht hörte, dass der nunmehr ehemalige Trainer der Norges und auch Amis wieder neben uns stand.

Dieser feurte die Amis nund Norges lautstark an. Zu unserer Verwunderung bei den Amis aber nur Bryan und Taylor, nicht etwa Adam Loomis. Bei den Norges nur Jan, Jörgen und Magnus. Jarl, Espen B. und Espen A. mussten ohne Nick Hubers Unterstützung auskommen.

Da er diesmal ohne Familie da war, gab er uns ein paar Hinweise und Zwischenstände in Bezug auf das Rennen.

In der letzen Runde stürmten wir wie immer in Richtung Ziel, um dort den Einlauf zu sehen.
Aus den Lautsprechern war die Stimme des Sprechers zu hören, dass Jan Schmid angegriffen hatte. Wir drückten uns die Daumen blau und feuerten ihn lautstark an. Sein letzter Sieg war schon viel zu lange her und Ramsau stets ein gutes Pflaster für ihn gewesen. Erstes Stockerl, erster Sieg.

Am Ende wurde er Vierter. "Ich kann alles bis auf Sprinten!", so hatte er vor Jahren mal in einer Pressekonferenz gesagt.

Es gewann am Ende Fabian Riessle vor Alessandro Pittin und Eero Hirvonen. Wir waren hochzufrieden. Team Italien vor uns feierte das wie den Weltmeistertitel. Mindestens.

Zum Sieg oder zum Stockerl hatte es für den guten Jan nicht gereicht. Doch es sollte viel besser kommen. Wir hatten es im Kopf schon grob überschlagen, als die Anzeigetafel den neuen Gesamtstand anzeigte, hatten wir es gelb auf schwarz.

Jan hatte sein erstes gelbes Trikot, nach 16 Jahren im Weltcup, nach 240 Einzelrennen, nach einem schwierigen und teuren Nationenwechsel zur Saison 2006/2007.  Wir freuten uns so sehr!  Ramsau war wieder ein gutes Pflaster für ihn gewesen, jetzt hatte er dort auch noch sein erstes gelbes Leiberl geholt!

Und jetzt, jetzt war der Zeitpunkt gekommen, Jan das Foto von dem Autokennzeichen zu schicken. Gut Ding will eben manchmal Weile haben. S. machte noch ein paar schöne Fotos von Jan im neuen Kleidungsstück.



Hoffentlich behält er es lange. Am Besten bis zum Ende der Saison!

Als wir uns genug gefreut hatten und die Sportler alle weg waren, schritten wir zum dritten Mal ins Verweilzeit und wärmten uns dort mit Suppe bzw. Sandwich und heißer Schokolade auf. Nach dem Essen kaufte N. noch eine schöne Tafel Schokolade.

N. wollte dann ihren Koffer aus ihrer Pension holen und zu S. Eine Stunde später wollten wir dann mit dem Bus runter nach Schladming fahren. Es schneite und schneite. Aus diesem Grund fuhr der Ehemann der Pensionswirtin mit dem Auto die kurze Strecke zur Pension, in der S. nächtigte. Bzw. nicht ganz, da unten am Berg ein Auto aus Linz festhing.

Aber egal, die paar Meter schaffte N. auch so. *keuch* *schnauf*

In der "Alpenperle" noch das Wlan genutzt und ausgeruht.

Eine gute Stunde später machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle, durch einen irren Schneesturm. Wie am Polarkreis fühlen wir uns.  Der Bus kam auf die Sekunde pünktlich. Er war auch pünktlich unten in Schladming. Für den Zug waren dann 20 Minuten Verspätung angezeigt.

Dabei hatte doch heut gar kein Norweger gewonnen!

Wir waren bekleistert. Damit wäre nämlich unser Anschluss in Salzburg weg gewesen.
Doch erneut holte der Zug die Verspätung auf. In Salzburg durch den Bahnhof gehetzt und in den Railjet gesprungen. Endlich wieder Wlan!

Draußen stand die deutsche BuPol und schaute sich ganz genau an, wer so in den Zug ins gelobte Deutschland stieg.

Wir freuen uns schon jetzt auf den Weltcup 2018 unterm Dachstein!

Hier noch mehr Fotos

Skisprung-Weltcup in Neustadt im Schwarzwald, 08.12. - 10.12.2017

Vorwort

Eigentlich hatten wir nach 2016 ja die Nase voll vom Weltcup in Neustadt.

Also bis auf den Sieg von Johann André Forfang, der war toll. Aber sonst...nervige Moderatoren, nervige Guggenmusik, nervige Musik aus den Lautsprechern. Und natürlich die ewige Hinhalterei am Sonntag und die viel zu späte Absage, die uns zwei Stunden Wartezeit am ungastlichen Bahnhof beschert hatte.

*motz* *brummel*

Aber eine Chance wollten wir dem Schwarzwaldstädtchen noch geben, hatten wir mit Schonach ja auch getan und es war am Ende doch ziemlich gut.

Dann sickerten erste Details des Zeitplans durch. Alles unter Flutlicht, so stand es zu lesen.

*motz* *brummel*

Wie sollte man da am SO noch heimkommen? Nicht alle Fans wohnen in Freiburg! :(

Wir vertrauten auf den Plan und buchten im September eine Zugverbindung, Ankuft in N. um halb 12.

Am nächsten Tag kam der endgültige Zeitplan raus. Quali am Freitag um 12. Wir waren bedient. Wie sollten wir das schaffen, wenn wir vorher noch den Koffer im Quartier abgeben wollten.

*motz* *brummel*

Freitag, 08.12.2017

Es ist 4:50 Uhr, als N.s Wecker klingelt. Erste Amtshandlung: R. im Nachtzug mittels Anruf wecken.



06:46 Uhr ging es in MUC Hbf los, 11:25 waren wir in Neustadt vor Ort.

Auf der Hinfahrt klappte diesmal alles wie im Schnürchen, wir konnten es nicht fassen. Koffer ins Schließfach geworfen und an die Schanze gestürmt. N. kaufte sich ein Ticket für die Quali. Wir stürmten die erste Reihe, R. war auch schnell gefunden.

Drei Forumisten freuten sich.

Acht Springer lang.

Dann brach die Jury ab, angeblich wegen Wind.  Es war aber gar nicht windig. Uns war außerdem aufgefallen, dass die letzten drei Springer keine Weite mehr hatten. Andreas Schuler aus der Schweiz war gar als Vorspringer aus KAZ gelistet und hatte für seinen 69 m-Sprung vier mal die Note 20 und einmal die 15 erhalten, das sahen wir später auf Twitter. Der Wind war ganz offensichtlich nur ein Vorwand, um technische Problem zu verschweigen.

Wir kochten.

Um uns wieder etwas zu beruhigen, suchten wir uns ein Lokal zum Mittagessen. Ein satter Bauch ist nicht mehr ganz so wütend.

Nach dem Essen wollten S. und N. in die Pension. Doch dort war erst ab 16:30 Uhr Einlass und keine halbe Sekunde früher. Nichts zu machen.

Wir fügten uns und gingen in ein Café, um noch etwas Warmes zu trinken. N. bestellte sich einen Pfefferminztee und bekam einen kleinen Kaffee. Aber lassen wir das, egal, Hauptsache heiß.



Im Café noch eine weitere Gruppe Fans, die uns gleich lautstark auf unsere norwegischen Fahnen ansprachen, so von wegen es seien ja die Norges gewesen, die wegen dem Wind nicht hätten springen wollen.

(Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die ... halten!)

Sch**ß Eventis!

Wenn Springer mit rauem Wetter umgehen können, dann jawohl die aus dem hohen Norden.

Um halb fünf durften wir endlich ins Zimmer. Draußen schneite es, drinnen war es gemütlich.



Abendessen im Hotel. S. aß Kässpatzen, N. Wurstsalat mit Brägele (Bratkartoffeln). Neues Wort gelernt.

Vorher gingen wir noch zum Rossmann, kauften Getränke und druckten Fotos aus.

Samstag, 09.12.2017

Am Samstag schön gemütlich gefrühstückt, dann das Nötigste zusammengepackt und ab an die Schanze.

10:30 Uhr standen wir an der Schanze. Quali um 14:30 Uhr, Teamspringen erste Runde 16:00 Uhr. Es würde ein langer Tag werden, doch mit guter Gesellschaft, Verpflegungsmöglichkeiten und vielen Sprüngen sollte sich das aushalten lassen.

Autogramme geholt, Fotos gemacht.



Die nervigen Moderatoren vom 2016 hatte man Gott sei Dank ausgetauscht, die noch nervigere Guggenmusik war noch da. Selbige entgingen am Ende nur knapp einer Gewalttat von unserer Seite, doch dazu später mehr.

N.s Finnen waren alle durch die Quali gekommen. Team North America hatte ein wenig Federn lassen müssen. Für große Freude sorgten die starken Sprünge der Norges. Wir hofften auf einen Sieg im Team.

Pommes erworben und fürs Teamspringen gestärkt.

Alles war gut. Ok, fast alles. Die Guggenmusik trieb uns fast zur Weißglut.

Nach der ersten Runde des Teamspringens führte Polen vor Norwegen. Zu N.s grenzenloser Freude hatte es auch Team Suomi in die nächste Runde geschafft, vermutlich beflügelt durch die große Feier zur hundertjährigen Unabhängigkeit ihres wunderschönen Heimatlandes drei Tage zuvor.

Doch noch bevor wir uns so richtig freuen konnten, griffen unsere Freunde von der Guggenmusik wieder ins Geschehen ein...(zeterundmordio).

Drei der vier Forumisten hofften immer noch auf einen Sieg der Norweger.

Vor dem vierten Springer im zweiten Durchgang hatten die Norweger einen komfortablen Vorsprung. Norges letzter Mann war Johann André Forfang. Wir drückten uns die Daumen blau und  standen auf den Absperrgittern um ein wenig größer zu sein.

129, 5 Meter schaffte Johann. Hmpf. Hätte ein bisserl mehr sein können. Banges Warten. Herzklopfen. Am Ende reichte es mit 0,8 Punkte für Norge zum Sieg. Grenzenloser Jubel unsererseits.

Norwegen hatte damit alle Teamspringen der bisherigen Saison für sich entschieden.

Auf der Videowand gab es nunmehr ein Interview mit Daniel-André Tande, so viel konnten wir sehen. Zu hören was er sagte, blieb uns leider verwehrt. Die Guggenmusik spielte und spielte. R. sagte ihnen ins Gesicht, dass sie nerven würden. Sie spielten weiter.

Die Siegerehrung wurde angekündigt. Sie tröteten und tröteten. Wir drohten ihnen mit den Stöcken unserer Fahnen. Nichts.



Irgendwann waren sie ruhig. Vermutlich mussten sie Luft holen. Ihr großes Glück. Hätten sie nämlich auch noch "Ja vi elsker dette landet" übertrötet, so hätten wir ihnen nämlich leider etwas antun müssen.

Wir warteten noch, bis die Sieger an uns vorbei gelaufen waren und verließen gegen 18:30 Uhr das Areal der Hochfirstschanze. M. und R. wollten noch ins Festzelt, N. und S. suchten sich ein Lokal zum Abendessen.

Im vierten bekamen wir einen Tisch. Pizzeria. Pizza. Endlich sitzen, nach inzwischen neun Stunden auf den Beinen.

Danach ins Hotel, wo N. ihre Sachen packte für die Heimfahrt am nächsten Vormittag. Der Bewerb am Sonntag war einfach zu spät angesetzt, um noch am gleichen Tag heimzukommen. Dieses Vorhaben sollte sich im weiteren Verlauf des Sonntags noch als sehr sehr glücklich erweisen.

Sonntag, 10.12.2017


Am Sonntag frühstückten wir erst in aller Ruhe und verbrachten dann noch eine ganze Weile gemütlich im Zimmer. N. wollte ja erst um 12:30 Uhr die Heimreise antreten, die anderen drei ihre Sachen am Bahnhof in ein Schließfach stopfen und danach an die Schanze. 

Draußen schneite es ohne Unterlass und auch der Wind wurde mehr. 

S., R. und M. fingen an, um den Bewerb zu bangen.

N.s Zug kam dann sogar pünktlich. N. freute sich. 

Eine ganze Weile ging alles gut. Ok, es war kalt im Zug und es zog, so dass alle Reisenden auch im Zug ihre Winterjacken trugen, aber immerhin fuhr der Zug. Lieber kalt und fahrend, als warm und stehend. Man ist ja mit wenig zufrieden, so als deutscher Zugreisender.

15:00 Uhr, kurz vor Rechtenstein. Stimme im Lautsprecher, dass ebendort eine Weiche klemme und der Zug deshalb umgeleitet werden müsse. Aus diesem Grunde würde er auch in den anderen Orten, die eigentlich noch hätten passiert werden sollen, nicht halten. Einigen Passagieren entglitten die Gesichtszüge.

Wenig später stand der Zug dann wieder. Stimme meldete "wegen unötiger Bürokratie".

15:41 Uhr hätten wir in Ulm sein sollen.

15:59 Uhr: Zug steht vor Ulm.

16:23 Uhr: Zug steht vor Ulm.

16:55 Uhr: Zug steht vor Ulm.

17:17 Uhr: N. sitzt im Zug nach München.

18:44 Uhr: Zug ist in Augsburg.

20:30 Uhr: N. trifft zu Hause ein und findet in  der Post zwei Tickets für das Teamspringen am Samstag.  Ja danke, Avia, echt toll, die Tickets so knapp zu verschicken!  Danke fürs Gewinnspiel, ne Woche früher wäre aber wesentlich sinnvoller gewesen!

Jetzt war es echt und endgültig vorbei mit der guten Laune meinerseits! 

Und damit wurde auch eine gute alte Tradition aufrecht erhalten. Immer wenn Norwegen bzw. ein Norweger gewinnt, haben wir Probleme mit dem Zug. S. ging es im weiteren Verlauf des Tages auch nicht besser.

Und diese Tradition hatte auch am nächsten Wochenende Bestand. Diesmal zwar ohne norwegischen Sieg, aber mit einem gelben Trikot. 

Danke an S., R. und M., es waren klasse Tage mit euch. Gerne wieder! Ich freu mich aufs Bergiselspringen!



Streik im Öffentlichen Dienst, Winter/ Frühling 2023

Wie bitte? Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken? Die mit den sicheren Arbeitsplätzen, die, die in der Pandemie nicht um ihre Jobs...