Sonntag, 5. August 2018

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben...

Samstag, 04.08.2018. 

N. und S. wollen sich auf einen kleinen Ausflug begeben, an einen der zahlreichen oberbayerischen Badeseen. So weit, so gut.

Da die Wettervorhersage etwas unsicher schien, sollte erst im Laufe der Bahnfahrt entschieden werden, ob man nun zum Barmsee bei Klais oder zum Eibsee in der Gemeinde Grainau fährt.

München, 08:25 Uhr.

N. verlässt die Wohnung, um mit dem Bus und der U-Bahn zum Münchner Hauptbahnhof zu fahren. Bus um 8:32 Uhr, in der U-Bahn um 8:48 Uhr. Am Bahnhof um 9:06, der Zug sollte um 9:32 gehen. Brotzeit gekauft, Brotzeit verspeist.

Zum Gleis 27 gedackelt und S. gemeldet, dass der Zug aus zwei Teilen bestehe und ich im hinteren säße.

S. meldet zurück, dass sie doch jetzt erst losfahre, warum ich denn schon am Bahnhof sei...

N. also ne Stunde zu früh dran. In Pasing wieder ausgestiegen und 45 Minuten gewartet.

9:37 Uhr. N steigt in Pasing also wieder aus und begibt sich zu Gleis 4, um dort zu warten.

10:15 Uhr. S. sollte ankommen.

10:25 Uhr. S. ist da, um 10:39 sollte es weitergehen. Um die weitere Wartezeit zu verbringen, berichtet N. von den letzten Megastörungen im Münchner Nahverkehr. Kaum fällt das Wort "Oberleitungsstörung", krächzt es aus den Lautsprechern.

"Oberleitungsstörung" am Westkreuz, kein Zugverkehr in Richtung Herrsching, Starnberg und Garmisch.

N. und S. brechen fast zusammen, denn damit wäre der geplante Ausflug bereits in Pasing zu Ende gewesen....wir überlegten fieberhaft was wir nun tun könnten.

S. fällt ein, dass man zurück nach Augsburg fahren könnte und von dort aus mit dem Zug nach Utting am Ammersee. Wir also von Gleis 4 nach Gleis 10 gestürmt.

Dieser Plan wurde dann aber auch wieder verworfen, warum kann ich nicht mehr sagen. Jedenfalls gingen wir zurück zum Gleis 4.

Dort kam urplötzlich, mit nur zehn Minuten Verspätung der Zug Richtung GAP. Wir reingestürmt..."Lineas Sardinas".

Die Oberleitungsstörung, so entnahmen wir einer Durchsage, beziehe sich nur auf die S-Bahn, nicht auf die Fernzüge.

Im Zug prüften wir nochmals die Wettervorhersage und entschieden uns, zum Barmsee zu fahren. Dazu hätten wir jedoch in GAP in den Zug in Richtung IBK umsteigen müssen. Da wir jedoch zehn Minuten Verspätung hatten, war dieser bereits weg. Nächster Zug erst in fast einer Stunde.

Ok, dann also doch zum Eibsee. Wieder rein in den ursprünglichen Zug und ab nach Untergrainau, wo wir um 13:10 Uhr ankamen. Von dort sollte es mit dem Bus rauf zum Eibsee gehen.

Bus in Untergrainau sollte um 13:30 Uhr kommen. Kaum war es 13:48 Uhr, stand er da.

Gegen 14 Uhr standen wir endlich am Eibsee. Bayerische Karibik.

Der Wetterbericht meldete für den Eibsee ab 16 Uhr Gewitter. Es wurde auch zunehmend bewölkter und windig.

N. und S. packten schließlich ihr Graffl zusammen und schritten zum Erwerb eines Eises. Eis gekauft und verzehrt und anschließend noch ein Stückerl um den See gelaufen. 

15:40 Uhr sollte der Bus (Eibsee Express) zurück nach Garmisch-Partenkirchen fahren. Diesmal bekamen wir sogar einen Sitzplatz. Im Bus heiß wie in der Sauna. Nicht nur uns lief der Schweiß in Strömen übers Gesicht. Die Erholung vom See war dahin. 

Kurz vorm Garmischer Marienplatz war die Fahrt zu Ende. Schwerer Verkehrsunfall  wenige Meter vor uns. Krankenwagen, Polizei. Nichts ging mehr. 
Im Bus stand die Luft, wir waren klatschnass geschwitzt.  Mehrfach baten verschieden Fahrgäste den Fahrer, doch die Türen zu öffnen und die Passagiere aussteigen zu lassen. Nichts geschah. 

Erst die zweite Bitte der Mutter eines ganz kleinen Säuglings hatte dann Erfolg. N. und S. stürmten aus dem Bus und liefen quer durchs kochend heiße Garmisch zum Bahnhof und weiter zur Pizzeria in Partenkirchen.:essen:

Auf der Rückfahrt ging dann alles glatt.

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