Seefeld
2015, Triple die Zweite.
Es
heißt ja, der Mensch brauche in seinem Leben Traditionen, sich
wiederholende Ereignisse. Das würde Halt geben.
Und
so machen wir es auch seit Jahren. Seefeld muss sein, da scheuen wir
weder Kosten noch Mühen. Verzichten auf Schlaf und regelmäßige/warme
Mahlzeiten.
So
auch dieses Jahr. Aus dem Triple mussten wir jedoch aus Mangel an
bewilligten Urlaubstagen leider ein Double machen. Nur Sa und So.
Auch recht. Besser als nix.
Natürlich
standen dann am ersten Tag in Seefeld zwei Norweger am Stockerl. Und
wir nicht dort. Glückwunsch an Jan und Jarl, wir haben uns sehr für
euch gefreut.
Am
Freitag Nachmittag reiste B. dann aus NRW an.
Gemütliches
Abendessen, Film gucken (Maria, ihm schmeckts nicht).
Samstag,
17.01.2015
Der
Plan war, um 7:45 Uhr zu frühstücken, um 8:25 Uhr das Haus zu
verlassen und den Bus um 8:32 Uhr in Richtung U-Bahn zu nehmen.
Diese
sollte um 8:44 Uhr fahren, Ankunft HBF München 8:51 Uhr. Abfahrt des
Zuges Richtung Seefeld dann um 9:32 Uhr.
Wie
gesagt, dies war der Plan.
Und
dann musste am Bahnhof ja auch noch die Fahrkarte nach Mittenwald
gekauft werden. Die für die zweite Teilstrecke (Mittenwald –
Seefeld) hatte N. schon einige Tage vorher käuflich erworben (dies
sollte sich noch als Glücksfall herausstellen, doch dazu gleich
mehr).
Nun
weg vom Plan, hin
zu den nackten
Tatsachen:
N. und B. mit Sack und Pack an der Haltestelle. 8:30 Uhr, 8:35 Uhr,
8:40 Uhr – keine Spur vom Bus. N. begann trotz Schneefalls zu
schwitzen. Wir sahen unseren Zug ohne uns wegfahren, in diesem Fall
hätten wir auch das Springen nicht sehen können.
Doch
endlich endlich um 8:47 Uhr kam der Bus. N. plante um, statt U-Bahn
nun mit der S-Bahn ab Joki Bahnhof, diese fuhr um 9:05 Uhr. Am
Bahnhof schnell das Werdenfelsticket gekauft und ab in die Bahn.
Ankunft
München Main Station 9:25 Uhr.
Am
HBF die Beine unter die Arme genommen, hinter zum Gleis 36 gerast
(Münchner wissen, was ich meine). Etwa 10 Sekunden nachdem wir in
die Bahn gesprungen waren, fuhr diese los.
Zwar
mussten wir in GAP dann noch in den vorderen Zugteil umsteigen, der
weiter nach Seefeld fuhr, aber Hauptsache wir waren drin.
Ufffffffffffffz!
In
Seefeld einen Teil des Reisegepäcks ins Schließfach gestopft und zu
den Schanzen gedackelt. Unterwegs sms von S., dass die Probe eine
Viertelstunde später beginnen würde. Perfekt.
Im
Stadion den üblichen Platz direkt am Zaun eingenommen und erst Mal
richtig durchgeschnauft.
Wir
hofften auf ein gutes Ergebnis für die Norges und auch für Team
Finnland. Jan und Klein-Jarl lagen ja aussichtsreich in Position.
Schmidx2-Fahne
am Zaun festgeklammert, die Finnenfahne hatte ich leider zu Hause
vergessen.Während der Probe hielt das Wetter noch, im Wettkampf
begann es dann zu schneien. Immer mehr und mehr und die letzten drei
Athleten hatten dann so richtig Pech.
Vor
dem Sprunglauf hatte Jan Schmid nur eine halbe Sekunde Rückstand und
lag auf Rang zwei. Wir hatten schon auf einen Gesamtsieg von ihm
gehofft.
Nach
dem Springen lag er dann nur noch auf Platz 26 mit 1:56 Rückstand.
Armer
Kerl!
Sieger
des Springens wurde mit einem tollen Satz Tino Edelmann, für ihn
freuten wir uns.
Im
Zuschauerbereich befanden sich mittlerweile keine Fans mehr, sondern
Schneewesen. N., B. und S. beschlossen, dem Lieblingslokal aka
Schwimmbadrestaurant einen Besuch abzustatten und sich dort mittels
der Einnahme eines heißen, süßen und fettigen Lebensmittels =
Kakao von ihnen wieder aufzutauen.
Diese
Idee hatten aber scheinbar alle anderen auch. Sprich, wir bekamen
keinen Platz mehr und gingen zurück ins Stadion.
Nun
gut, vom hin- und herlaufen waren wir auch wieder warm. Und Geld
hatten wir auch noch gespart.
Nun
gut, es war nunmehr 14:45 Uhr und wir platzierten uns taktisch
günstig an der Strecke. Leider wurde die Strecke geändert und man
sieht die Jungs jetzt nur noch zwei Mal pro Runde, aber immerhin.
Statt
Kakao trinken halt eine Stunde Warmlaufen gucken.
Wir
hofften, dass Jan möglichst viele Plätze würde gutmachen können.
Zur
großen Überraschung aller gewann wieder Frenzel....Ilkka wurde 14.,
Jan lag auf 17. Wenigstens ein bisserl hatte er aufholen können.
Auf
die Siegerehrung im Stadion verzichteten wir, sehen kann man da eh
nix. Ab zum Bahnhof, Graffl holen und den Berg raufschleppen.
Eine
Schicht ausziehen und ab zum kurzen Einkauf sowie zum Essen fassen.
Im Supermarkt hatten wir Glück, wir waren die letzten Kunden, die
noch bedient wurden.
In
die Tiroler Weinstube wollten wir, dort war aber kein Tisch mehr
frei. Ok, näxter Versuch Schwimmbad. Dort kaum was los, ein
wunderbar ruhiges Abendessen. Genau das richtige nach dem hektischen
Tag.
Allerdings
hätte eine Pizza fast für zwei gereicht.
Nach
dem Abendessen zurück zum „Schönblick“ und wie bereits letztes
Jahr wieder Snooker auf Eurosport geschaut.
Eigentlich
hätten wir ja am Sonntag dann ausschlafen können. Ja, so dachten
wir. Aber man sollte die Pläne niemals nie nicht ohne die FIS
machen.
Weil
nämlich mal wieder die Alpinskifahrer in Wengen vorgingen, startete
das ganze am Sonntag schon um 8:45 Uhr, nicht erst um 10:15 Uhr.
Ok
ok, wir stehen ja schon auf...
Sonntag,
18.01.2015
Aufstehen um 7 Uhr, Zeug packen,
Tee kochen, runter zum Frühstück.
Dann wieder zum Bahnhof mit dem
Gepäck und rein ins Schließfach. Kurz nach halb zehn waren wir an
der Schanze. Dort S. getroffen, Zaun mit Fahne geschmückt und auf
einen guten Wettkampf gehofft.
Der kleine Super-Norweger Riiber
war am Samstag ja leider als 32. knapp ausgeschieden aus dem Trippel
(wie Magnus Moan es bei twitter ausdrückte). Nun gut, dann alle
Daumen für das Ein-Mann-Team Finnland (auch Ilkka hatte zwei
Kollegen verloren) sowie den Rest der Norges.
Bester Vikinger vor Beginn des
Springens war Mikko auf vier, Haavard dahinter auf sieben. Magnus lag
auf 12, Ilkka auf 14, Jan auf 17.
Sieger des Springens wurde dann
mit zwei super Flügen Haavard. 1:33 Vorsprung hatte er auf Erik. Ob
das wohl reichen würde? Wir zweifelten.
Jan hatte sich auf 10
vorgearbeitet, Ilkka auf 13. Die Welt sah wieder besser aus, auch
wettertechnisch.
Dann auch noch den tollen
Rauhaardackel geknuddelt, der schon letztes Jahr da war. Zum Klauen
der Kerl!
Währenddessen sms von J. und R.
bekommen, sie warteten am Eingang. Zusammen ins Schwimmbad um was zu
trinken und ein wenig zu quatschen. Es ging ja eh erst um 14:15 Uhr
weiter.
Schön, die beiden auch mal
wieder gesehen zu haben!!!
Gegen 13:30 Uhr waren wir wieder
im Stadion und wohnten dem Warmlaufen bei.
Wir mal wieder die einzigen, die
NICHT für GER oder AUT waren. Wurscht. Neben uns ein Fan der Amis
mit ziemlich großem Stars-and-Stripes-Banner. Der war cool drauf.
Sein Englisch hörte sich allerdings an, als habe er eine komplette
Packung chewing gum auf einmal im Mund.
*allgemeinesnixversteh*
Wir schrieen Haavard nach vorne,
doch leider kam Frenzel näher und näher. Nach dem letzten Durchlauf
fetzte wieder alles zu der großen Videowand, um dort den Zieleinlauf
zu verfolgen.
Es gewann wieder Frenzel,
Haavard hatte im Ziel 9.9 Sekunden Rückstand. Jan wurde 5., Ilkka
kam auf 11. Eine tolle Leistung für den gerade mal 19-jährigen.
Recht zufrieden machten wir uns
auf den Weg zum Bahnhof und nahmen dort um 16:04 Uhr den Zug zurück
nach München, aber nicht ohne vorher noch jeden verschneiten Baum
einzeln zu bewundern. Ach ein Traum, Schnee, Sonne, blauer Himmel,
Tiroler Berge.
Seefeld, wir kommen wieder.
(Aber nächstes Jahr dann
wirklich ein Hotel unten im Tal!)