Mittwoch, 21. Januar 2015

Weltcup der Nordischen Kombination 2015 in Seefeld- Triple die Zweite

Seefeld 2015, Triple die Zweite.

Es heißt ja, der Mensch brauche in seinem Leben Traditionen, sich wiederholende Ereignisse. Das würde Halt geben.

Und so machen wir es auch seit Jahren. Seefeld muss sein, da scheuen wir weder Kosten noch Mühen. Verzichten auf Schlaf und regelmäßige/warme Mahlzeiten.

So auch dieses Jahr. Aus dem Triple mussten wir jedoch aus Mangel an bewilligten Urlaubstagen leider ein Double machen. Nur Sa und So. Auch recht. Besser als nix.

Natürlich standen dann am ersten Tag in Seefeld zwei Norweger am Stockerl. Und wir nicht dort. Glückwunsch an Jan und Jarl, wir haben uns sehr für euch gefreut.

Am Freitag Nachmittag reiste B. dann aus NRW an. 

Gemütliches Abendessen, Film gucken (Maria, ihm schmeckts nicht).

Samstag, 17.01.2015

Der Plan war, um 7:45 Uhr zu frühstücken, um 8:25 Uhr das Haus zu verlassen und den Bus um 8:32 Uhr in Richtung U-Bahn zu nehmen.

Diese sollte um 8:44 Uhr fahren, Ankunft HBF München 8:51 Uhr. Abfahrt des Zuges Richtung Seefeld dann um 9:32 Uhr.

Wie gesagt, dies war der Plan.

Und dann musste am Bahnhof ja auch noch die Fahrkarte nach Mittenwald gekauft werden. Die für die zweite Teilstrecke (Mittenwald – Seefeld) hatte N. schon einige Tage vorher käuflich erworben (dies sollte sich noch als Glücksfall herausstellen, doch dazu gleich mehr).

Nun weg vom Plan, hin zu den nackten Tatsachen: N. und B. mit Sack und Pack an der Haltestelle. 8:30 Uhr, 8:35 Uhr, 8:40 Uhr – keine Spur vom Bus. N. begann trotz Schneefalls zu schwitzen. Wir sahen unseren Zug ohne uns wegfahren, in diesem Fall hätten wir auch das Springen nicht sehen können.

Doch endlich endlich um 8:47 Uhr kam der Bus. N. plante um, statt U-Bahn nun mit der S-Bahn ab Joki Bahnhof, diese fuhr um 9:05 Uhr. Am Bahnhof schnell das Werdenfelsticket gekauft und ab in die Bahn.

Ankunft München Main Station 9:25 Uhr.

Am HBF die Beine unter die Arme genommen, hinter zum Gleis 36 gerast (Münchner wissen, was ich meine). Etwa 10 Sekunden nachdem wir in die Bahn gesprungen waren, fuhr diese los.

Zwar mussten wir in GAP dann noch in den vorderen Zugteil umsteigen, der weiter nach Seefeld fuhr, aber Hauptsache wir waren drin.

Ufffffffffffffz!

In Seefeld einen Teil des Reisegepäcks ins Schließfach gestopft und zu den Schanzen gedackelt. Unterwegs sms von S., dass die Probe eine Viertelstunde später beginnen würde. Perfekt.

Im Stadion den üblichen Platz direkt am Zaun eingenommen und erst Mal richtig durchgeschnauft.


Wir hofften auf ein gutes Ergebnis für die Norges und auch für Team Finnland. Jan und Klein-Jarl lagen ja aussichtsreich in Position. 

Schmidx2-Fahne am Zaun festgeklammert, die Finnenfahne hatte ich leider zu Hause vergessen.Während der Probe hielt das Wetter noch, im Wettkampf begann es dann zu schneien. Immer mehr und mehr und die letzten drei Athleten hatten dann so richtig Pech.

Vor dem Sprunglauf hatte Jan Schmid nur eine halbe Sekunde Rückstand und lag auf Rang zwei. Wir hatten schon auf einen Gesamtsieg von ihm gehofft.

Nach dem Springen lag er dann nur noch auf Platz 26 mit 1:56 Rückstand.

Armer Kerl!

Sieger des Springens wurde mit einem tollen Satz Tino Edelmann, für ihn freuten wir uns.

Im Zuschauerbereich befanden sich mittlerweile keine Fans mehr, sondern Schneewesen. N., B. und S. beschlossen, dem Lieblingslokal aka Schwimmbadrestaurant einen Besuch abzustatten und sich dort mittels der Einnahme eines heißen, süßen und fettigen Lebensmittels = Kakao von ihnen wieder aufzutauen.

Diese Idee hatten aber scheinbar alle anderen auch. Sprich, wir bekamen keinen Platz mehr und gingen zurück ins Stadion.

Nun gut, vom hin- und herlaufen waren wir auch wieder warm. Und Geld hatten wir auch noch gespart.

Nun gut, es war nunmehr 14:45 Uhr und wir platzierten uns taktisch günstig an der Strecke. Leider wurde die Strecke geändert und man sieht die Jungs jetzt nur noch zwei Mal pro Runde, aber immerhin.

Statt Kakao trinken halt eine Stunde Warmlaufen gucken.

Wir hofften, dass Jan möglichst viele Plätze würde gutmachen können.

Zur großen Überraschung aller gewann wieder Frenzel....Ilkka wurde 14., Jan lag auf 17. Wenigstens ein bisserl hatte er aufholen können.

Auf die Siegerehrung im Stadion verzichteten wir, sehen kann man da eh nix. Ab zum Bahnhof, Graffl holen und den Berg raufschleppen.

Eine Schicht ausziehen und ab zum kurzen Einkauf sowie zum Essen fassen. Im Supermarkt hatten wir Glück, wir waren die letzten Kunden, die noch bedient wurden.

In die Tiroler Weinstube wollten wir, dort war aber kein Tisch mehr frei. Ok, näxter Versuch Schwimmbad. Dort kaum was los, ein wunderbar ruhiges Abendessen. Genau das richtige nach dem hektischen Tag.

Allerdings hätte eine Pizza fast für zwei gereicht.

Nach dem Abendessen zurück zum „Schönblick“ und wie bereits letztes Jahr wieder Snooker auf Eurosport geschaut.

Eigentlich hätten wir ja am Sonntag dann ausschlafen können. Ja, so dachten wir. Aber man sollte die Pläne niemals nie nicht ohne die FIS machen.

Weil nämlich mal wieder die Alpinskifahrer in Wengen vorgingen, startete das ganze am Sonntag schon um 8:45 Uhr, nicht erst um 10:15 Uhr.

Ok ok, wir stehen ja schon auf...

Sonntag, 18.01.2015

Aufstehen um 7 Uhr, Zeug packen, Tee kochen, runter zum Frühstück.

Dann wieder zum Bahnhof mit dem Gepäck und rein ins Schließfach. Kurz nach halb zehn waren wir an der Schanze. Dort S. getroffen, Zaun mit Fahne geschmückt und auf einen guten Wettkampf gehofft.

Der kleine Super-Norweger Riiber war am Samstag ja leider als 32. knapp ausgeschieden aus dem Trippel (wie Magnus Moan es bei twitter ausdrückte). Nun gut, dann alle Daumen für das Ein-Mann-Team Finnland (auch Ilkka hatte zwei Kollegen verloren) sowie den Rest der Norges.

Bester Vikinger vor Beginn des Springens war Mikko auf vier, Haavard dahinter auf sieben. Magnus lag auf 12, Ilkka auf 14, Jan auf 17.

Sieger des Springens wurde dann mit zwei super Flügen Haavard. 1:33 Vorsprung hatte er auf Erik. Ob das wohl reichen würde? Wir zweifelten.

Jan hatte sich auf 10 vorgearbeitet, Ilkka auf 13. Die Welt sah wieder besser aus, auch wettertechnisch.

Dann auch noch den tollen Rauhaardackel geknuddelt, der schon letztes Jahr da war. Zum Klauen der Kerl!

Währenddessen sms von J. und R. bekommen, sie warteten am Eingang. Zusammen ins Schwimmbad um was zu trinken und ein wenig zu quatschen. Es ging ja eh erst um 14:15 Uhr weiter.

Schön, die beiden auch mal wieder gesehen zu haben!!!

Gegen 13:30 Uhr waren wir wieder im Stadion und wohnten dem Warmlaufen bei.

Wir mal wieder die einzigen, die NICHT für GER oder AUT waren. Wurscht. Neben uns ein Fan der Amis mit ziemlich großem Stars-and-Stripes-Banner. Der war cool drauf. Sein Englisch hörte sich allerdings an, als habe er eine komplette Packung chewing gum auf einmal im Mund.

*allgemeinesnixversteh*

Wir schrieen Haavard nach vorne, doch leider kam Frenzel näher und näher. Nach dem letzten Durchlauf fetzte wieder alles zu der großen Videowand, um dort den Zieleinlauf zu verfolgen.

Es gewann wieder Frenzel, Haavard hatte im Ziel 9.9 Sekunden Rückstand. Jan wurde 5., Ilkka kam auf 11. Eine tolle Leistung für den gerade mal 19-jährigen.

Recht zufrieden machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof und nahmen dort um 16:04 Uhr den Zug zurück nach München, aber nicht ohne vorher noch jeden verschneiten Baum einzeln zu bewundern. Ach ein Traum, Schnee, Sonne, blauer Himmel, Tiroler Berge.

Seefeld, wir kommen wieder.

(Aber nächstes Jahr dann wirklich ein Hotel unten im Tal!)


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