Dienstag, 31. Januar 2017

Weltcup der Nordischen Kombination 2017 in Seefeld- Triple die Vierte

Weltcup der Nordischen Kombination 2017 in Seefeld

Untertitel: Sieben (acht) kleine Norwegerlein

Um den Untertitel verständlich zu machen, möchte ich erst mal ein wenig zum letzten Weltcup vor dem Triple zurückblicken.

Wir schreiben Sonntag, den 22.01.2017. N. und S. befinden sich zum Zwecke des Ausfluges im Wildpark Poing, östlich vom München. Es ist ein wunderschöner, eiskalter, strahlend schöner Wintertag.

Nach einer Stunde des Durchwanderns des Parks legen wir zwischen Waschbären und Pfauen  eine Pause mit heißem Tee und Keksen ein. N. prüft via Handy den Stand des Kombi-Weltcups in Chaux-Neuve.
Jörgen Graabak dns steht da zu lesen. Großartig. Echt. Ging das Pech des Norge-Teams heuer denn nie zu Ende?





Weitere Recherchen konnten dann aufgrund niedriger Temperaturen und der akuten Gefahr des Erfrierens von Fingern nicht mehr stattfinden. Ändern konnten wir es eh nicht.

Wir blieben noch eine Stunde im Park und dachten erstmal nicht mehr an die Kombi.

Kurze Zeit später sickerte dann die Meldung durch, dass Herr Graabak sich eine Lebensmittelvergiftung zugezogen hatte, verursacht durch Garnelensalat.

Doch nun zum eigentlichen Bericht.

23.01.2017 – Norwegischer Verband meldet Graabak zum Triple an (sieben kleine Norwegerlein)
Reisegruppe freut sich.

25.01.2017 – Norwegischer Verband meldet Graabak vom Triple ab und Haavard Klemetsen nach (acht/sieben kleine Norwegerlein)

Donnerstag, 25.01.2017 – PCR-Tag in Seefeld

26.01.2017 – Magnus Moan startet weder im Training noch beim PCR. (sechs kleine Norwegerlein)
Freitag, 27.01.2017 – Erster Triple-Tag

N. und S. trafen sich in München-Pasing und fuhren zusammen nach Seefeld. Ganz frohgemut, da N. in einem Facebook-Gewinnspiel zwei Dauerkarten gewonnen hatte. Zuerst gingen wir in die Touristeninformation, um dort unser Gepäck abzustellen und dann schnurstracks Richtung Casino-Arena um uns dort mit Max von „Jump und Reach“ zu treffen und die Karten abzuholen.  



Dieser Max war total nett, wir unterhielten uns noch ein bisschen und er meinte dann, es wären genau die Richtigen, die die Karten gewonnen hätten.

Wir also im Stadion, erfreulicher Weise ging auch das W-lan. Um halb zwei lasen wir die Meldung, dass Magnus Moan auch im Bewerb nicht starten würde (sechs kleine Norwegerlein).

13:30 Uhr: Probedurchgang läuft. Noch alles ok. Auch Jarl Riiber läuft vorbei. Er trägt die Startnummer 31. Wir witzeln noch herum, das sei ja die umgekehrte Nummer 13, die ihm hoffentlich kein Unglück bringen würde.

14:30 Uhr: Wettkampf beginnt mit dem Springen.

Ca. 15:00 Uhr: Der neue Physio der Norweger rast an den Fans vorbei Richtung Schanze. Wir wundern uns und fragen uns, was denn nun wieder kaputt sei.

Wenige Minuten später: Auf der Videowand ist Startnummer 32 zu sehen. Nicht 31. Das wäre Jarl gewesen. N. und S. sind sprachlos.

Da meldet sich auch schon der Sprecher und meint, der nächste Athlet, für den bereits verkürzt worden sei, könne nicht starten. Jarl Riiber habe sich oben am Turm die Schulter ausgekugelt. N. und S. sowie alle anderen im Stadion sind sprachlos.

Fünf kleine Norwegerlein…

Später lasen wir dann in einem norwegischen Zeitungsartikel, dass Jarl vor lauter Schmerzen wieder ganz fürchterlich geweint habe. Mikko Kokslien habe deshalb erst gedacht, Jarl sei wieder dsq worden.
15:45 Uhr: N. und S. stehen an der Loipe und beobachten das Warmlaufen. Hinter uns stehen ein paar Fans aus Norwegen mit Fahnen und Schals, einer mit Jacke vom Granaasen Ski Team. Glühwein trinkend. Versuchend, sich das Rennen schön zu trinken. Zumindest war das in Seefeld deutlich billiger zu bewerkstelligen als daheim im schönen Norwegen.


Nach dem Springen lag Jan Schmid als bester Norweger auf Platz 15 mit 51 Sekunden Rückstand. Der beste Finne war Ilkka Herola auf sieben mit 41 Sekunden Rückstand.

Bedingt durch das erneute Pech der Norweger waren es nur noch 51 Starter und wir überlegten, wer wohl der arme Kerl sein würde, der den Sprung in den zweiten Triple-Tag nicht mehr schaffen würde, konnten uns aber nicht zwischen Leon Sarc und Niyaz Nabeev entscheiden.

Im Rennen waren N. und S. dann gefühlt die einzigen, die für Johannes Rydzek waren. Es war wie immer tierisch spannend, ein wahnsinnger Nervenkitzel. Das muss man erlebt haben!

Nach einiger Zeit sahen wir Jarl Riiber auf dem Balkon des Basisgebäudes stehen. Er sah sich den Lauf an. Im KKH war er also schon mal nicht. Vielleicht doch alles nicht so schlimm und sein Verzicht auf den Start nur eine Vorsichtmaßnahme.

Alles brüllte die eigenen Favoriten nach vorne. Nach den zwei Runden lief wie immer alles zur großen Videowand, um den Zieleinlauf live und in Farbe zu sehen. Und der Noko-Chefdramaturg trieb die Spannung zum Äußersten, es gab ein Fotofinish zwischen Johannes und Eric. Alle hüpfen wie die Flummis auf und ab.

Nach einer gefühlten Ewigkeit unerträglicher Spannung ging das FF zugunsten von Johannes aus.

Auf den dritten Platz kam Samuel Costa, der coole Italiener. Forumsreisegruppe freute sich sehr.

Ilkka Herola war auf Platz acht eingekommen, Jan Schmid auf zehn. Beides sehr schön.

Auf Platz 20,21 und 22 waren Mikko Kokslien, Magnus Krog und Espen Andersen gelandet.

Sämtliche Norweger, Finnen und Amis hatten den „Cut“ am ersten Wettkampftag geschafft.

Die ärmste Socke des Hochplateaus war der Russe Niyaz Nabeev geworden. Rang 51 und damit war sein Triple am ersten Tag bereits vorbei. L


N. und S. blieben noch etwas, schauten sich das Treiben an, die Siegerehrung auf der Videowand und das ganze Drum Rum. 

Interview mit dem tagesbesten Norweger

Nach dem wir genug gesehen und gehört hatten, machten wir uns auf den Weg zur Touristeninfo, um dort unsere Koffer abzuholen. Ab zum Bahnhof und mit nem Taxi zum Hotel Aalto raufgefahren.

Dort die Sachen im Zimmer verteilt und wieder runter in den Orte gelaufen, um im Schwimmbadlokal was zu essen. Danach auf zum Dorfplatz zur Weltcupparty mit DJ Alex.

Wie immer ganz große Klasse. Die Fans von Eric Frenzel aus der Oberpfalz wünschten sich den Böhmischen Traum, die Anhänger von Björn Kircheisen „Ich und mein Holz“ und natürlich durfte in Tirol auch „Dem Land Tirol die Treue“ nicht fehlen.


Duschen, Sachen für den nächsten Tag zampacken und ab ins Bett. 

Samstag, 28.01.2017 – Zweiter Triple-Tag

Startliste zweiter Triple-Tag


Und erneut erwachten N. und S. bei wunderschönem Wetter. Blauer Himmel, keine Wolke zu sehen, leichter Frost, Schnee. Es hätte nicht schöner sein können.

Die Probe sollte erst um 12:15 Uhr sein, man konnte sich also jede Zeit der Welt lassen. Nach dem Frühstück runter ins Dorf, Postkarten kaufen und dann ab in die Casino-Arena.

Und, wie hätte es anders sein können – es ging schon wieder ein Athlet ab. Leon Sarc, der gestern noch den Sprung in den zweiten Tag geschafft hatte, konnte krankheitsbedingt leider nicht starten. Dies war für Niyaz Nabeev besonders unglücklich gelaufen, war er doch am ersten Tag leider ausgeschieden und ganz offenbar war es nicht mehr möglich, den Slowenen rechtzeitig abzumelden und dafür den Russen starten zu lassen. Und auch Taihei Kato ging nicht mehr an den Start.

Ok, dann also nur 48 Starter am zweiten Tag.

N. und S. erfreuten sich an der Sonne und dem Schnee, machten Fotos, holten sich Autogramme und genossen ganz einfach das Leben im Seefelder Paradies. Die Jungs aus Norwegen waren wieder Zucker pur. Haavard Klemetsen sprach sogar Deutsch mit uns. Jan Schmid ist immer so noch so offen und zugänglich wie seit Seefeld 2016. So schön. Bleib so Jan! 


N. holte sich ein Autogramm von Jan für eine Postkarte und ließ Haavard Klemetsen auf der Schmid-Fahne unterschreiben, was dieser erfreut auch gleich tat. 

Nach dem Springen lagen dann Johannes Rydzek, Bernhard Gruber und Samuel Costa zeitgleich an der Spitze.  

Der Chefdramaturg der Kombi ganz wirklich sein allerbestes heuer.

Jan Schmid war der beste Norweger, Ilkka Herola der bestplatzierte Finne.


Startzeit für den Lauf 15:30 Uhr, N. und S. nahmen den neuen Stammplatz links von der Brücke ein, Warmlaufen gucken.
Würde Johannes Rydzek es schaffen, sich Costa und Frenzel vom Leib zu halten und auch den zweiten Tag des Triples gewinnen? N. und S. hofften es so sehr. Wer würde bester Norweger werden? Wer würde alles ausscheiden?

Fragen über Fragen in der strahlenden Tiroler Wintersonne.

Und unsere Nerven würden noch viel mehr strapaziert werden, ganz zum Schluss des Rennens, aber das konnten wir ja noch nicht wissen.

Immer wenn der Führende durchs Stadion und den Schanzenauslauf lief, erklang der Zillertaler Hochzeitsmarsch

Das Rennen war wieder äußerst spannend, es gab erneut einFoto-Finish. Alles hüpfte vor der Videowand auf und ab. N. und S. waren gefühlt die einzigen, die für Johannes waren. Alle mit Deutschlandfahnen fieberten für Eric.

Ist Johannes etwa kein Deutscher???????????????

Bange Sekunden vor der großen Wand, bis das Ergebnis kam. Johannes vor Eric. Dritter wie gestern Samuel Costa, der supercoole Italiener.

Bester Norweger war am Ende Magnus Krog, bester Finne Ilkka Herola. Von den Italienern waren bis auf Costa alle raus, von den Amis hatte es nur Bryan Flechter geschafft, die Norweger hatten (wie sollte es auch anders sein), wieder einen verloren.

Haavard Klemetsen war leider raus. (Vier kleine Norwegerlein…)


N. und S. ließen sich noch ein wenig Kombi-Wind um die Nasen wehen und sahen sich auf der Videowand die Siegerehrung an. Danach wie immer ins Schwimmbadlokal, Essen fassen, W-lan nutzen, ausruhen, erholen, sitzen.

Danach ins „Aalto“, bissl auf dem Bett rumliegen und um 19 Uhr wieder runter, um den angekündigten „Athletenauftritt“ im Rahmen des „Kristallzaubers“ verfolgen zu können. Leider waren die Zeitangaben, wann genau die Jungs kommen, je nach Quelle unterschiedlich, einmal hieß es 19:30 Uhr, einmal 20:00 Uhr.

Da wir ja alles sehen wollten, waren wir um 19 Uhr vor Ort.

Der größte Fehler unseres bisherigen Lebens. 

Es spielte im Kurpark eine sogenannte Musikgruppe aus dem Zillertal. Name Jetlätsch oder so. Genauer muss man das auch nicht wissen. Das war keine Musik, das war ne Zumutung, ne Beleidigung für jede anständige Note und jedes Instrument. Dieser volkstümliche Schrott zog jegliches alpenländische Brauchtum in den Dreck.
„Everybody knows – you are my love in Lederhosn” *würg*

N. und S. waren kurz davor, eine in § 211 StGB näher erläuterte Straftat zu begehen. Wir waren uns sicher, dies würde als Notwehr durchgehen *ansheurigeneujahrsspringendenk* *people*

Wir vertrieben uns die Zeit mit den Handys und dem Seefelder Wlan.

Um 20 Uhr wurden wir endlich erlöst.

Endlich kamen unsere Jungs.

Die Startnummernvergabe war dann ein ebensolcher Witz wie das Konzert vorher. Dauer maximal 10 Minuten, mit einem Typen der null Ahnung und null Interesse an der Kombi hatte. Ilkka hieß bei ihm Herola mit Vornamen und Akito nannte er Watabe.

Das Beste war Samuel Costa, der übrigens perfekt Deutsch spricht. Auf die Frage, was ihm an Seefeld am besten gefiele, meinte er die Skipisten und die hübschen Mädchen.

Früher waren die abendlichen Siegerehrung und Aktionen mit den Jungs das Beste an Seefeld. Leider hat man dieses zugunsten des „Kristallzaubers“ gestrichen…Ferienort der Superreichen halt…

Auf die Geißens, die noch kommen sollten, konnten wir wie im Jahr zuvor auch diesmal dankend verzichten und machten uns stattdessen auf zum Seekirchl, um dort mit einer Plastiktüte rodeln zu gehen.

Man ist nie zu alt, um Spaß zu haben.

Es ging viel zu schnell, vom Bremsen waren wir gepudert mit Schnee und verloren gelegentlich unterwegs die Tüte. Aber egal, selten so viel Spaß gehabt.


Wieder hoch ins Hotel, Siebensachen zusammenpacken (warum gehen die Tage bei der Kombi immer sooo schnell rum?) und auf den nächsten Tag vorbereiten, so seelisch und moralisch. 

Sonntag, 29.01.2017- Dritter Triple-Tag

Startliste dritter Tag

Am nächsten Tag überließen wir dem Hotel bis zum Abend noch unsere Koffer und machten uns mit den restlichen Siebensachen wieder auf zur Casino-Arena.

Wir waren zwar erst 15 Minuten vor Beginn der Probe da, hatten  aber trotzdem jede Menge Platz. Kombi wir lieben Dich!

In der Probe ließen dann sehr viele Athleten aus, wohl um Kraft für den abschließenden 15 km-LL zu sparen und somit dauerte das Ganze nur 15 Minuten. Der Sprecher vermeldete, dass Eero Hirvonen heute nicht starten würde, da er sich nicht 100 % fit fühle. N. ließ den Kopf hängen.

Und das heurige Triple wäre nicht das heurige Triple gewesen, wenn nicht auch den Norwegern wieder einer abhandengekommen wäre.

Diesmal war es Mikko, der nicht startete. Gründe wurden aber keine genannt.

(Drei kleine Norwegerlein)

Somit waren die Jungs aus dem Lande der Wikinger nur noch zu dritt, Espen, Jan und Magnus.  Man musste ja direkt froh sein, dass das Triple sich nur über drei und nicht etwa über sieben Tage erstreckte. Wenn das Ganze nämlich so weitergegangen wäre, wäre ja nach Tag sechs kein Norge mehr am Start gewesen.

Nach einer Weile vernahm N. über die Mikrofone irgendetwas von wegen Moan sei heute Vorspringer. 

Kaum war dies gesagt, stand er auch schon vor uns. Leider ging das alles zu schnell und so kam S. leider nicht rechtzeitig dazu, sich ihr Foto noch unterschreiben zu lassen. Alle anderen Jungs vom Kombinertlandslaget (bis auf Jarl) hatte sie bereits in den letzten beiden Tagen erwischt, nur MM fehlte noch.  Und auch N. brauchte noch dringend ein Autogramm auf die „Schmid-Fahne“.

Wir hofften Magnus würde noch einmal vorbei kommen. Und S. hatte Glück, er kam nochmal. Letztes Foto signiert. Für die Fahne reichte es nicht mehr, aber wir haben ja noch Schonach.

Und noch ein Autogramm konnte S. sich sichern. Tomas Portyk hatte am Tag zuvor Autogrammkarten verteilt, leider jedoch ohne Autogramm. Dies wurde nunmehr nachgeholt. Der junge Mann aus Tschechien freute sich sehr, dass jemand von ihm etwas wollte.

Nach der ersten Runde des Springens lag immer noch Johannes Rydzek vorn, 20 Sekunden vor Eric Frenzel und 24 vor Samuel Costa. Bester Norweger war Jan Schmid auf neun, bester Finne Ilkka Herola auf 13.
Es roch nach wie vor nach jeder Menge Spannung für abschließende LL-Rennen über 15 km.


Nach dem zweiten Durchgang führte Johannes immer noch, 18 Sekunden vor Berni Gruber und 20 vor Mario Seidl. Die heimischen Fans waren hocherfreut und hofften auf einen Stockerlplatz für einen der ihren im Triple.

Eric Frenzel lag in Lauerposition auf Platz vier, lediglich 20 Sekunden dahinter.

Jan war immer noch Neunter, hatte aber schon 2:33 Rückstand.




N. und S. bequemten sich wieder an die Loipe und setzten sich dort ein wenig in die Sonne. Puls beruhigen vor dem Rennen. 90 Minuten Pause waren nun. Essen, trinken, Sonne tanken, Warmlaufen gucken. 

Startliste LL

14:15 sollte das 15 km-Rennen beginnen. N. und S. und vermutlich die Mehrheit der sonst Anwesenden waren sich eigentlich sicher, dass Johannes Rydzek das abschließende Rennen und somit auch das Triple würde nach Hause bringen können.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Diesmal war es nicht Mario Seidl, der etwas nicht überlebte, sondern leider der Johannes.  Immer näher und näher kam der Eric. Johannes konnte einfach nicht mehr und musste seinen Konkurrenten aus dem eigenen Team ziehen lassen. 

N. und S. waren bedient. Viertes Jahr Triple und zum vierten Mal der gleiche Sieger. Unglaublich. 
Wenigstens hatten wir dieses Mal Abwechslung bei den Tagessiegen gehabt.

Wir hätten es Dir so sehr gegönnt Johannes!

Platz drei ging, sehr zur Freude der heimischen Fans, an Berni Gruber. Platz vier belegte Mario Seidl vor Samuel Costa auf fünf.

Als bester Norweger landete Magnus Krog auf fünf, Ilkka Herola kam auf Platz acht. Jan Schmid beendete das Triple auf Platz 12, Tim Hug auf 15 und Espen Andersen auf Platz 18.


N. und S. verfolgten noch die Siegerehrung auf der großen Videowand und machten sich dann zum letzten Mal auf ins Schwimmbadlokal. Es gab Pommes und Bananenmilch.

Danach zum letzten Mal rauf zum Hotel gelaufen, Koffer abgeholt und wieder runter ins Dorf. Jemand vom Hotel hatte den gleichen Weg und nahm uns mit.

Und jetzt alle:  10 kleine Norwegerlein

Und hier noch die Kombi-Version des obigen Liedes:

Acht kleine Norwegerlein wollten beim Triple siegen, doch einer aß Garnelensalat, da waren es nur noch sieben. Sieben kleine Norwegerlein waren optimistisch die Deutschen zu fassen, doch erneut musste einer aufgrund einer Erkältung passen. Sechs kleine Norwegerlein starteten in den prolog, doch einer kugelte sich die Schulter aus was das Ausscheiden mit sich zog. Fünf kleine Norwegerlein schafften es in den 2. Tag, leider lief der Konge zu langsam und somit war der Cut zu hart. Vier kleine Norwegerlein fanden sich unter den 30 besten wieder, doch erneut streckte die Grippewelle einen nieder.

Fotos aus Seefeld


Montag, 2. Januar 2017

Hey Vorspringer - Neujahrsspringen 2017

„Hey Vorspringer!“ – Vierschanzentournee 2017 in Garmisch-Partenkirchen

Wie jedes Jahr hatte N. sich geschworen, niemals nie nicht jemals wieder zum Neujahrsspringen nach Garmisch-Partenkirchen zu fahren. 

Zu viele Leute auf zu engem Raum, zu viele Besoffene und von Silvester Übrig gebliebene, schon morgens in München auf dem Weg zum Hauptbahnhof. 

Keine Stimmung in GAP, zu viele Fans ohne jede Ahnung von der ganzen Geschichte.

   è „Wozu sind die Linien auf dem Hang?
   è „Springen Hannawald und Schmitt heute auch mit?“
   è „Warum ist der jetzt nicht vorne, der war viel weiter!“

Wie jedes Jahr kam im Herbst die Mail, dass es nun Tickets gäbe.

Wie jedes Jahr begann N. hin und her zu überlegen. Ich würde ja nicht allein hinfahren müssen und vor Ort würde sich auch noch die Möglichkeit auf ein kleines Usertreffen ergeben. 

Andererseits hatte ich nach dem Anschlag in Berlin ein wenig Scheu vor solchen Massenveranstaltungen. Aber wenn man nur noch zu Hause bliebe, hätten die Terroristen genau das erreicht was sie wollten.

Und dann war da ja auch noch das blöde KO-Verfahren, das N. sowie so nicht leiden konnte.

Kurzum, kurz vor knapp kaufte N. online eine Karte und fuhr hin.

N. und S. hatten sogar noch überlegt, Silvester im Werdenfelser Land zu verbringen und auch die Quali live zu verfolgen, dies fiel aber aus, da keine Unterkunft mehr zu bekommen war.

Also gut, dann halt morgens am 01.01. hin.

Halb elf waren wir im Stadion, die erste Reihe schon jetzt utopisch. Nach kurzer Suche hatten wir die anderen vom Forum gefunden.

Die Sicht war zwar nicht die allerbeste, aber egal.

Gerade als wir uns mit allem soweit arrangiert hatten, trat „People“, wie wir ihn später insgeheim nannten, auf den Plan. Und ab da war es aus mit der Neujahrsruhe. 

„People“ wog geschätzt so viel wie das halbe norwegische Team. Nein, nicht das halbe Springerteam. Da wäre es das ganze Team gewesen. So geschätzt fünf Mal Tande + drei Mal Stjernen.

So viel wie das halbe Trainer- und Betreuerteam zusammen. Also Stöckl, Brevig und Vilberg. Mindestens.

Er versuchte sich ganz nach vorn zu drängen, doch die Forumsdelegation blieb eisern und wich nicht vom Fleck.

P. erzählte Sachen, die niemand hören wollte und die niemanden interessierten.

Er zeigte mir auf seinem Handy Fotos von der Weihnachtsfeier eines VFB Stuttgart-Fanclubs. Könnte auch die Silvesterfeier gewesen sein, ich habe es verdrängt.

„Da sind wir immer oberkörperfrei!“ (Oh mein Gott, wer will das sehen????????)

„Früher bin ich immer zum Bergisel gefahren!“ (N. und S. begannen zu schwitzen, schließlich wollten wir da am 04.01. auch noch hin…)

„Vor Jahren hatte meine Mutter in Innsbruck einen Herzstillstand!“ (Ok, das tut mir für ihre Mutter sehr leid, aber warum erzählen Sie das wildfremden Menschen?)

Zwischenzeitlich war er mal weg, wir begannen aufzuatmen, aber leider kam er wieder zurück. L

Eine erste Kostprobe seiner Nervigkeit bekamen wir, als die Vorspringer vorbeikamen. People wollte die Startnummern haben („Ich bringe mir immer Souvenirs von den Springen mit!“)

Da er die Jungs aber halt leider überhaupt nicht kannte, rief er immer nur „Hey Vorspringer, kann ich deine Nummer haben!“

Niemand ging auf ihn ein.

Wir erklärten ihm mehrfach, dass die Jungs die Nummern nach dem Bewerb wieder abgeben müssen.

War ihm total egal.

Ergebnis Probe

Als der Bewerb losging, legte auch er erst richtig los.

Startliste 1. Durchgang

Er hatte frankierte Kuverts mit seiner Anschrift dabei, die er den Jungs in die Hand drückte. Sie sollten ihm unterschriebene Autogrammkarten zurückschicken. Severin Freund ignorierte ihn komplett (*gg*), leider war wenig später ein Teamkollege zu unvorsichtig und blieb stehen. Zack, hatte er Sevis Kuvert in der Hand.

Und auch die Jungs aus Österreich und Polen kamen ihm und seinen Briefumschlägen nicht aus. Die Ösis guckten sehr sparsam, was sollten sie auch mit deutschen Briefmarken in ihrer Heimat? People wollte das Problem aber absolut nicht einsehen. Einen Polen hielt er auch an. Zu P.s großem Pech konnte der Jung aber leider kein Deutsch und guckte ihn nur total entgeistert an.

Weil er mit seinen Kuverts usw. so beschäftigt war, bekam er leider vom Springen nicht viel mit. Als Severin sprang, fotografierte er grad in die andere Richtung.

Es war einfach nur schrecklich mit dem Typen.

N., S. und der Rest vom Forum versuchte die Nervensäge zu vergessen und den Bewerb zu genießen. Rein ergebnistechnisch war das Springen vor allem für die Fans der Wikinger eine große Freude. Daniel-André Tande sprang schon in der ersten Runde 138 Meter und führte vor dem allen entscheidenden zweiten Durchgang das Klassement an.

Wir hofften auf gute Nerven für Daniel und dass er das würde halten können. In KT im Dezember hatte es noch knapp nicht gereicht für einen Sieg des Norwegers.

Um nochmal auf die KO-Duelle zurückzukommen - in der ersten Runde sprang Andreas Stjernen ja gegen Dimitri Vassiliev aus Russland. Der Russe zuerst. N. verwechselte dabei den Russen mit dem Norweger und war auf Grund des Sprungs, der lediglich auf 119 Meter ging, entsprechend bedient.

Seit dem nennen wir Herrn Stjernen nur noch Andreas-Dimitri. Passend dazu befand sich im Rucksack Espen-Mikko, der kleine Plüschelch. *gg*





Hier ein Bild von Espen-Mikko am Bergisel

Von N.s Finnen waren alle leider schon in der ersten Runde ausgeschieden, ebenso die Jungs vom Team North America.
Die Norweger hatten immerhin vier Jungs in die nächste Runde gebracht.

Der Beginn der zweiten Runde plätscherte irgendwie so dahin, doch je näher die Entscheidung rückte, umso mehr stieg der Puls.
Vorletzter Springer war Kamil Stoch mit dem weitesten Sprung des Durchgangs. Jetzt saß nur noch Daniel oben. N. und S. drückten sich die Daumen blau und waren vermutlich ebenso nervös wie der Junge aus Kongsberg im Süden Norwegens.

Daniels Sprung ging auf 142 Meter, ein Meter weniger als Kamil. Er bekam ein wenig bessere Noten als Kamil, aber die Abzüge für den Wind waren ein wenig höher. Das ganze norwegische Team war im Auslauf und wartete und bangte mit Tande. Ebenso bangten wir.

Nach einer gefühlten Ewigkeit leuchtete neben Daniels Namen die Eins auf und der Jubel der Norweger kannte keine Grenzen. 3,2 Punkte lag er vor Kamil.

Daniel freute sich, Team freute sich, wir freuten uns.

Endergebnis

Bei der Siegerehrung sangen dann ein paar Fans aus Norwegen die Hymne Ja vi elsker dette landet mit. 

Sehr feierlich. Gänsehautgefühl.


Die Freude nahm aber ein jähes Ende, als unser Freund aus dem Schwabenland wieder auf den Plan trat. 

Er hatte sich nun noch ein Stückchen weiter nach vorn gedrängt und wartete auf Andreas Wellinger. 

Ungefähr im Rhythmus von 30 Sekunden fragte er irgendjemanden, ob „der Wellinger“ schon durch sei. Immer weiter drängte er. N. sah sich schon auf dem Boden liegen, irgendein Körperteil in den Absperrgittern eingeklemmt und unter People liegen.

Wellinger kann dann auch. People sah ihn nicht und N. sagte auch nichts. (hähähä).

People fragte weiter, ob der Welli schon durch sei.

Als alles vorbei war, verließen N. und S. das Stadion und wollten den ersten der Sonderzüge zurück nach München nehmen. Diese Idee hatten aber gefühlt alle anderen 20.000 Menschen auch. Ok, dann also zu Fuß zurück zum Bahnhof Garmisch statt Kainzenbad.

Dabei einen richtig kurzen Weg gefunden. Nicht entlang der Partnach, sondern durch den Ort.

Auch in den nächsten Zug kamen wir nicht rein. Erst um 17:35 Uhr hatten wir Erfolg.

Wie immer, wenn ein Norweger gewinnt. Immer dann haben wir mehr oder weniger Probleme mit dem Zug. Wie etwa im Sommer 2016 beim Sommer Grand Prix der Kombis, als N. zwei Stunden länger als geplant nach Oberwiesenthal brauchte.

Drei Tage später auf der Heimreise von IBK hing dann in Hochzirl eine Weiche fest (Daniel gewann bekanntlich ja auch dort).

Alles in allem war das Neujahrsspringen so wie erwartet. Fans ohne jede Ahnung, nervige Typen, schlechte Sicht, keine Stimmung.




Streik im Öffentlichen Dienst, Winter/ Frühling 2023

Wie bitte? Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken? Die mit den sicheren Arbeitsplätzen, die, die in der Pandemie nicht um ihre Jobs...