Montag, 27. Januar 2020

"Nordic Weekend" in Oberstdorf, 24.01.-26.01.2020

Vorwort

Die letzten Jahre hatte das Schicksal es mit den Kombifans hier im tiefen Süden schon gut gemeint, mit der Vor- und der richtigen WM in Seefeld. Und was es in Seefeld gab, gab es auch in Oberstdorf. Eine Probe-WM.

Wir fanden eine schöne Unterkunft und buchten dort ein DZ.

Kleiner Wermutstropfen bei der Sache - der PCR war so früh angesetzt, dass man es mit dem Bayernticket nicht rechtzeitig schaffen würde.



Schon kurz hinter Augsburg war es weiß.


...

Freitag, 24.01.2020 - Skiflugschanze statt PCR

Statt zum PCR gingen wir dann halt zur Flugschanze. Blauer Himmel, Sonnenschein und sogar Schnee. Je weiter wir ins Stillachtal liefen, um so mehr wurde es. Wir waren glücklich.















Immer wieder beeindruckend dieser Monsterbakken.

Nachdem wir uns an der Aussicht satt gesehen hatten, fuhren wir wieder nach unten und besichtigten noch den Erlebnis- bzw. Infopfad zum Skifliegen. Auch sehr empfehlenswert!





Leider nicht mehr Fotos vom Schanzengelände, da Handy-Akku leer.

Nach der Besichtigung liefen wir gemütlich zurück nach Odorf, teilten uns einen Krapfen und genossen den schönen Tag.

Noch kurz zum "Müller" am Bahnhof um Proviant (Getränke) aufzufüllen.

Die Dame vor uns an der Kasse kaufte vegane Slipeinlagen. (First World problems...)

Abendessen im "Trettachstüble" und danach in der Pizzeria gegenüber für den nächsten Abend einen Tisch reserviert.

Am nächsten Morgen war der Einlass in der Audi Arena bereits um 7:30 Uhr....Probe 8 Uhr, Wettkampf 9 Uhr.

Samstag, 25.01.2020

Wir standen um halb sieben auf und gingen nach unten zum Frühstück. Danke für die Semmel auf die Hand.

Frühstück also an der Schanze.




Die Jungs von unserem Lieblingsteam waren wieder einmal super drauf, fröhlich und freundlich.

Jörgen sprach sogar ein paar Worte Deutsch mit den Fans, wir konnten es kaum glauben!

Nach dem Springen führten unsere Norweger bereits mit 1:27 Minuten vor dem nächstbesten Team. Da sollte eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Wir liefen von der Schanze gemütlich zum Oberstdorfhaus, um dort das W-lan auszunutzen. Verpflegung wie immer bei der "Nordsee" geholt.

Traditionen müssen gepflegt werden!

Die Pause zwischen Springen und Laufen war lang, sehr lang. Aber es gab ja an diesem WE nicht nur Kombi, sondern auch Langlauf in Oberstdorf bei der "Probe-WM". Wir machten uns auf den Weg zum Langlaufstadion im Ried. Dort schon alles voll und wir bekamen nicht mehr wirklich einen guten Platz.



Der Zaun im Stadion war viel zu hoch, der Schnee zu wenig oder wir zu klein, jedenfalls mussten wir uns 1 Meter über dem Boden am Zaun festkrallen, sonst hätten wir nichts gesehen.



Die Dame neben uns meinte, die Höhe des Zauns sei aus Sicherheitsgründen nötig.

Komisch nur, dass es in Seefeld bei der WM auch anders gegangen war.

Wir lieben die Kombi ja wirklich sehr und die Norweger dort noch mehr, auf Grund der mehr als ungemütlichen Position am Zaum waren wir sehr froh, als das Rennen zu Ende war.

Und nicht nur der Zaun trieb uns in den Wahnsinn, nein auch der Sprecher trug viel dazu bei. Die Führung der Norweger war so glasklar, geriet niemals auch nur annähernd in Gefahr, aber der Typ am Mikro versuchte die Spannung künstlich hoch zuhalten und merkte leider überhaupt nicht, dass absolut niemand darauf einging.

Von den Deutschen kannte er nur Vinzenz Geiger. Dass der Johannes ebenso aus Odorf kam, schien ihm vollkommen unbekannt zu sein.

Kurz vor Ende des Rennens lief ganz in unserer Nähe Ivar Stuan, der Sportchef der Norweger aufgeregt mit einer kleine Fahne seines Landes hin und her.

Am Ende lief Jarl Magnus Riiber mit ebendieser Fahne ins Ziel und noch etwas später lasen wir, Team Norwegen habe dies getan, um "das Revier zu markieren".

Zwei Wochen vorher schien es noch so, als würden sich Jörgen Graabak, der diese Saison ja auffallend locker drauf und gut gelaunt ist sowie Fabi Rießle langsam annähern, aber so ganz grün waren Team NOR und D sich dann offenbar doch noch nicht.

Den Sieg von Team Norwegen feierte außer uns dann so gut wie niemand.

Die Hyme klang dann grausam.

Als wir genug gefeiert hatten, machten wir uns auf dem Weg zum Pendelbus und fuhren zurück in den Ort.

Vom Oberstdorfhaus zur Pension und erstmal ein bisschen ausgeruht. Auf Kanal 150 des Flachbild-TVs fanden wir dann ES 1 und schauten Skispringen.


                                                                      Wagenrad Pizza.

Nach der Abendessen noch beim Winterfest am Oberstdorfhaus gewesen.

Auch am Abend des zweiten Tages hatten wir uns noch nicht ein einziges Mal verlaufen!

Sonntag, 26.01.2020

Am heutigen Tage ging es erst um 9:45 Uhr los mit der Probe und so konnten wir doch tatsächlich mal in der Pension frühstücken.

Beim Springen ging es dann gleich mal so weiter wie es am vorherigen Tag aufgehört hatte. Norwegen und kein Ende.

Eric Frenzel erwischte seinen Sprung mal wieder gar nicht, was den Herrn neben uns dazu verleitete, persönlich beleidigt zu sein...

Ja nee ist klar, Eric hat das absichtlich gemacht....Herr wirf Hirn vom Himmel...

Jörgen war noch besser drauf als am Vortag und unterschrieb sogar auf Deutschlandfahnen!















Nach dem Ende des Springens wollten wir noch auf Jarl warten, doch dazu kam es leider nicht. Wurden gebeten, das Stadion zu verlassen. *motz* *mecker*

Danach, der geneigte Leser wird es sich denken können, ins Oberstdorfhaus und zur Nordsee und anschließend mit dem Bus ins Ried.

Dort bekamen wir nach einigem Hin und Her auch einen besseren Platz als gestern.


So standen bzw. hingen wir auch am vorigen Tag am Zaun....mein Rucksack da lag auf halber Höhe auf einem kleinen Schneevorsprung.


Wir hatten einen Platz mit einem kleinen Schneepodest ergattert und konnten somit gemütlich stehen und gucken. Erst den Langlaufsprint, dann das Kombirennen.


Die Abstände zwischen den ersten Dreien waren diesmal relativ eng, dass es beim LL dann aber so spannend werden würde, hätten wir niemals gedacht.

FJ (Äf Tschäi) Rehrl kam doch tatsächlich an Jarl und Jens heran und die Drei liefen lange zusammen.

Der Sprecher trieb uns wieder in den Wahnsinn.

Schon Jörgen auf Platz vier hatte fast 45 Sekunden Rückstand, aber der Herr Kommentator wollte den Fans Glauben machen, dass dies 2,5 km vorm Ziel doch noch locker aufzuholen wäre...Herr wirf Hirn...

Man merkte mehr als deutlich, dass Odorf kein Kombi-Weltcuport war.

In der letzten Runde setzte Jarle sich von Jens und Äf Tschäi ab und lief solo ins Ziel.  Der kleine Jens kämpfte tapfer gegen den sieben Jahre älteren Franz Josef und rettete sich mit zwei Sekunden Vorsprung ins Ziel.

Dobbeltseier!

Wir waren glücklich.

Ein Großteil der Fans verließ das Stadion sehr sehr schnell und so bekamen wir einen guten Platz, um die Siegerehrung zu verfolgen.

Hymne wieder grausam.

Mit dem Bus zurück in den Ort, Gepäck abgeholt und zum Bahnhof.

Eine Woche bis Seefeld!



Sonntag, 5. Januar 2020

04.01.2020 - Vierschanzentournee Innsbruck

VST auf den letzten Drücker

Eigentlich hatte N. ja gar nicht mitkommen wollen ins "Herz der Alpen", zur dritten Station der VST.

Zu viel Trubel, zu viele Menschen und dann auch noch das depperte KO-System.

Der Rest der Forums-Delegation (S., R., und J.) hatte sich hingegen eine Übernachtungsmöglichkeit in IBK gesucht bzw. dort zum Abendessen nach dem Qualitag verabredet.

Dann aber fiel N. auf, dass sie noch einen bzw. zwei Flixbusgutscheine hatte, die dringend weg mussten. Und dann kam noch eine Mail mit einem 5 €-Gutschein von Ö-Ticket, gültig bis Anfang Februar.

Am Abend des 03.01.2020 buchte N. eine Fahrt mit dem Flixbus nach IBK sowie die Eintrittskarte.

Besonderes Zuckerl bei der Busfahrt: Es sollte nicht "unten" durchs Inntal, sondern "oben" über GAP, Mittenwald und das heißgeliebte Seefeld gehen. Hach!

In aller Herrgottsfrühe aufgestanden, zum ZOB gefahren und dort erstmal nach der Haltestelle gefahndet. Der Bus war gesteckt voll. Oben in Seefeld lag dann sogar Schnee! Die steile Straße (16% Gefälle) am Zirlerberg schlich der Bus im Schritttempo nach unten.

Mit 15 Minuten Verspätung waren wir in IBK. N. lief zum Bahnhof, traf dort auf S. und gemeinsam wollten wir nun Richtung Isel fahren. Die letzten Jahre hatten wir dazu vom Bahnhofsvorplatz stets die STB, die Stubaitalbahn genommen. Davon war diesmal aber nix zu sehen.

Nach einer Weile erklärte uns jemand dankenswerter Weise, dass wir dazu in die Museumsstraße müssten. Hingedackelt und eingestiegen.

Am Stift Wilten ausgestiegen und zum Stadion raufgeschleppt. Rest der Delegation gleich gefunden und dazu gesellt.

Das Springen in Partenkirchen war für Marius Lindvik ja richtig gut gelaufen mit dem Sieg und so hofften wir auf eine Wiederholung in IBK. Überhaupt wäre Norwegen langsam mal wieder dran mit einem Sieg bei der VST.

Nach den ersten beiden Springen lag Norwegens Shootingstar in der Tourneewertung auf Platz vier, mit 18,9 Punkten Rückstand auf den Vorjahressieger Kobayashi.

Anmerkung: Es regnete anfangs nicht!

Nach dem ersten DG führte Marius hauchdünn vor Dawid Kubacki, nur 1,3 Punkte trennten die beiden. Die Spannung war greifbar. Marius und Dawid hatten in Runde eins die exakt gleiche Weite (133 m), die gleichen Noten (57 Punkte) sowie die gleichen Gatepunkte bekommen. Nur die Windpunkte unterschieden sich minimal.

Auf Platz drei lag Johann André Forfang.

Delegation fragte sich, ob er seine Unbeständigkeit heute mal würde ablegen können um das tolle Ergebnis zu halten.

Ryo Kobayashi war bereits in Runde eins zurückgefallen. Wieder einmal war der Bergisel der Scharfrichter bei der Tournee.

Als erstes verhaute der liebe gute Johann seinen zweiten Sprung.

Dafür steigerte sich Daniel-André Tande.

Und als ob es in Runde eins der Spannung noch nicht genug gewesen wäre, trieb der Skisprunggott es im Finaldurchgang noch weiter auf die Spitze.

Gleiche Weite für Marius und Dawid, gleiche Noten, gleiche Gate- und Windpunkte.

Wieder dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis der Sieger feststand und verkündet wurde.

Die Videowand konnten wir wegen einem davor angebrachten Transparent nicht sehen, den Sprecher wegen parallel laufender lauter Musik kaum hören.

Am Ende gewann Marius mit 1,3 Punkten Vorsprung vor seinem ärgsten Konkurrenten aus Polen, Daniel wurde zu unserer großen Freude Dritter.

In der VST-Wertung führte nunmehr Kubacki mit 9,1 Punkten vor Lindvik und 13,3 vor Geiger. Das würde schwer werden für Marius, da waren wir uns einig.

Anmerkung: Es regnete inzwischen.

Die norwegische Hymne klang dann leider fürchterlich.

Wir wollten noch auf Marius warten, leider wurden wir vorher aus dem Stadion verwiesen bzw. flüchteten wir vor den drängelnden polnischen Fans.

Zum Innsbrucker Bahnhof gelaufen, Proviant gekauft und übers Inntal heimgefahren.

Schön wars!

Grattis Marius!









Für die letzten vier Fotos gebührt R. der Dank!


Streik im Öffentlichen Dienst, Winter/ Frühling 2023

Wie bitte? Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken? Die mit den sicheren Arbeitsplätzen, die, die in der Pandemie nicht um ihre Jobs...