Mittwoch, 25. Dezember 2019

Weltcup der Nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein, 20.12.-22.12.2019

Freitag, 20.12.2019

Der Sommer war wie im Flug vergangen. Grad noch am Holmenkollen und in Planica gewesen, so stand plötzlich bereits der "Weihnachtsweltcup" an.

PCR wie immer um 12 Uhr.

Den wollten wir sehen, hatten vor Monaten schon eine günstige Zugverbindung gebucht.

Nachteil bei der Sache? Aufstehen um halb fünf, da der Zug um 6:32 Uhr in MUC Hbf abfuhr. In Salzburg hatten wir eine Viertelstunde Zeit zum Umsteigen.

Es fing an, wie es meist anfing....



Allerdings stimmt uns dies nur zum Teil schlecht, denn Problem bei der An- oder Abreise hatten bisher fast immer Siege und Erfolge der Norweger bedeutet.

Am Ende ging alles gut und wir bekamen sowohl den Zug nach Schladming wie auch den Bus rauf nach Ramsau.

Im Hotel war niemand anzutreffen und so stellten wir unsere Koffer dort ab und hefteten die Buchungsbestätigung von Booking einfach oben drauf.

(Life is better wisout Koffer).

In Ramsau war, wie die Norweger einst in Schonach meinten, "Mallorca-stemning", also vom Wetter her.



Wir fühlten uns wie beim SGP...


Wenigstens an der Schanze lag etwas Schnee...

Mit dem Ergebnis der PCR waren wir dann sehr zufrieden, also in norwegischer Hinsicht. Für Team FIN und Team USA war es eher bescheiden gelaufen...:(

Nach dem Springen machten wir uns auf den Weg zum Stammlokal Nr. 1, um dort eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. 


Nach dem Essen ins Hotel, einchecken und Sachen im Zimmer verteilen. Schlaf nachholen.

Abends ins Stammlokal Nr. 2 zum Abendessen.




Samstag, 21.12.2019 - von Herbst zu Winter in wenigen Minuten

Am Samstag machten wir uns nach einem tollen Frühstück auf zur Schanze. Inzwischen war eher "November-stemning", feucht, irgendwie fast schwül, jedenfalls ziemlich ekelhaft.

Probedurchgang um 10, Springen um 11, Lauf 14:15 Uhr, so das Programm des Tages.

Im Verlauf des Springens, welches Espen B. vor Jarl Riiber gewann, regnete es immer mehr.

Um selbigem zu entgehen, gingen wir im "Verweilzeit" eine Minestrone essen und saßen danach noch im "Zentrum" herum.


Um 13:50 Uhr ging der Regen in Schnee über. Die Wachsler, so vermuteten wir, würden grad tierisch fluchen und schwitzen. Beim Lauf schneite es dann derartig, dass man kaum noch jemanden erkannte.

Auf dem Bild kommt die Stärke des Schneefalls übrigens nicht ansatzweise rüber. 





Das mit dem "Verspätung/Probleme bei der Anreise und norwegischer Sieg" hatte am heutigen Tag ja leider nicht ganz geklappt, aber Platz zwei für Jarl und fünf für Espen waren ja auch schön.

Auf dem Rückweg ins Hotel noch eine kurzer Abstecher in den Supermarkt und Proviant gekauft.

Danach am Handy das Skispringen aus Engelberg geschaut, der TV tat leider nichts. Nach dem ersten DG aus Langeweile ausgemacht.

Gegen 18:15 Uhr dann auf den Weg zur Siegerehrung am Ederhof gemacht. Leider waren 90 % der anwesenden Zeitgenossen dort nur am Glühwein und nicht an der Siegerehrung interessiert.

Ät Österreicher: Bei der Hymne nimmt man die Mütze ab und hält die Klappe, auch wenn der Sieger NICHT aus dem eigenen Land kommt!

Jarl bekam dort auch noch den Preis für seine Wahl zum Nordischen Skisportler des Jahres überreicht und war ziemlich sprachlos.

Wir waren mal wieder beeindruckt, wie perfekt Lasse Ottesen Deutsch und Englisch spricht. Leider konnte das mit den Englischkenntnissen nicht über alle anwesenden Personen gesagt werden.

 Danach zum Abendessen wieder zum Stamm-Italiener.



Sonntag, 22.12.2019 - Snipp og Snapp und ein herrenloser Rucksack

Am nächsten Morgen standen wir um 7:15 Uhr auf und wurden mit einem Sonnenaufgang und einer wunderbaren Winterlandschaft belohnt. Der Schnee knirschte unter den Schuhsohlen und wir waren glücklich.




Aufgrund widersprüchlicher Aussagen am Vortag waren wir uns nicht sicher, ob die Quali am heutigen Tage um 9 oder um 9:30 Uhr beginnen würde und gingen lieber etwas früher los. 

Im Stadion fanden wir dann noch einen schönen Platz und dekorierten den Zaun erstmal mit unseren Fahnen und nachfolgend abgebildetem Plakat. Bei Team Norwegen gibt es ja zwei Athleten mit dem schönen Vornamen Espen und um die beiden auseinander halten zu können, sprechen wir untereinander bereits seit längerem von Espen A. und Espen B. Dies brachte uns irgendwann zu den beiden Comic-Figuren A- und B-Hörnchen und der Idee zu einem entsprechenden kleinen Plakat.

Figuren gegoogelt, ausgedruckt, aufgeklebt und beschriftet. Das große weite Internet verriet uns dann noch, dass man die beiden im schönen Norwegen Snipp og Snapp nennt (zum Glück sind die Jungs nicht aus Schweden, dort heißt es nämlich Piff och Puff).

Und diesmal schafften wir es sogar, das Plakat vor dem Kameramann des ORF zu verbergen und nur den beiden Norges zu zeigen.


Espen A. freute sich, wie man sehen kann, sehr. 


Espen B. auch. So sehr, dass er uns fragte, ob er das Bild haben könne. Aber natürlich. 


Im Springen gab es dann einen norwegischen Dreifachsieg und wir waren glücklich. Kleinigkeit essen gegangen und dann an die Loipe.

Der Lauf war lange Zeit relativ offen und eng, dann konnte sich Jarl etwas von der Verfolgergruppe absetzen, doch am Ende ging es wieder zum Sekunden. Sehr zu N.s Bedauern kam Ilkka Herola a...knapp auf Platz vier. 

Im siebten Rennen der Saison war am Ende die alte Reihenfolge wieder hergestellt, es gewann erneut Jarl Riiber und Jörgen Graabak wurde Zweiter.

Zwei bayerische Kombifans glücklich.

Wir blieben noch lange für die Siegerehrung usw. Samuel Costa verschenkte seine Startnummer an einen Jungen, der neben uns stand.

Ein weiterer Junge wollte wohl auch sowas haben und sprach den Russen Pashaev an. Leider auf Deutsch. Problem bei der Sache: Der Junge konnte kein Russisch, der Russe kein Deutsch. 

N. übersetzte dem Athleten das Anliegen und dieser überreichte sein Leiberl an das Kind. 

Die Unterhaltung erfolgte übrigens auf Englisch, N.s Russisch reichte dafür bei weitem noch nicht aus.

я не говорю по русски - Ich spreche kein Russisch. Jedenfalls nicht ausreichend.

Jeden Tag eine gute Tat!


Als sich die Örtlichkeit langsam leerte, fiel uns ein kleiner Rucksack auf, der auf der anderen Seite des Zaunes stand. 

Wir vermuteten, dieser könnte Team Россия (Russland) gehören. Was aber tun? Russe weg, Rucksack noch da. 

Nach einer Weile lief die Medien-Beauftragte der FIS vorbei. Diese angesprochen. Sie meinte er, sie werde ein Foto machen und dieses "in die Gruppe" schicken. 

Dann besah sie sich den Rucksack genauer und meinte, Swix sähe nach den Norwegern aus. Norweger waren noch da, aber ganz woanders. Das Ding gehörte tatsächlich Team Wikinger. 

Chaoten!

Schließlich verließen auch wir das Stadion und gingen noch einen Glühwein trinken, um den Doppelsieg zu feiern. 


Danach die Koffer aus der Pension geholt, zum Bus gegangen und runter nach Schladming gefahren.

Bis nächstes Jahr, Ramsau!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Streik im Öffentlichen Dienst, Winter/ Frühling 2023

Wie bitte? Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken? Die mit den sicheren Arbeitsplätzen, die, die in der Pandemie nicht um ihre Jobs...