Dienstag, 25. Dezember 2018

Weihnachtsweltcup in Ramsau am Dachstein, 21.12.-23.12.2018

Buidln

Ramsau kurz zusammengefasst: Aber schau, schau, wia's regnen tuat

Und wenns nicht geregnet hat, dann wars windig.

Zeitweise war es auch regnerisch und windig zur gleichen Zeit.

Aber am Sonntag, beim Lauf, da schien die Sonne!

Vorwort/ Freitag, 21.12.2018

09. Oktober 2017 - der erste Plan für die kommende Saison erscheint.

14. April 2018 - die FIS twittert, die voraussichtlichen Kalender kämen leider erst am 16. April heraus. N. ist sauer.

16. April 2018: Die Kalender sind da, Ramsau hat ein Sternchen. Kein gültiges Schanzenzertifikat. N. ist sauer.

16. Mai 2018 - die Kalender sollten bestätigt werden...es wird der 19. Mai.

18. Mai 2018 - Ramsau ist immer noch unsicher...N. ist sauer.

24. Mai 2018 - der Zeitplan auf der HP der Ramsauer passt zu dem der FIS. N. und S. schöpfen Hoffnung.

22. Juli 2018 - Ramsau hat immer noch ein Sternchen...

06. September 2018 - N. will Klarheit und fragt direkt bei der FIS über FB nach und bekommt die Auskunft, dass der Weltcup auf jeden Fall stattfinden würde.

N. und S. sind erleichtert und machen sich auf die Suche nach einer Unterkunft.

10. Oktober 2018: N. weiß, dass der Zyklus der mündlichen Prüfungen in diesem Halbjahr lange dauern wird, es viele Termine geben wird und sie somit am 21.12.18 noch würde arbeiten müssen.
Diesmal würde es also nichts werden mit dem PCR live vor Ort.

Und auch S. musste noch ein paar Stunden in die Arbeit.

Der Zug in München fuhr um 14:17 Uhr. Die Zahl der Prüflinge an diesem Tag wurde mehr und mehr, Terminverschiebungen aus Krankheitsgründen. N. begann zu schwitzen.

Dann wurde noch die Kollegin krank.

N. schwitzte noch mehr.

Am Tag der Prüfungen meldeten sich zwei Prüflinge erneut krank.

N. atmete auf.

Am Ende ging alles glatt.

Morgens gleich alles mitgenommen, gegen 13:15 Uhr das Amt verlassen und zum Hauptbahnhof geeilt.

Der Zug hatte dann Verspätung.

N. begann erneut zu schwitzen. Wir MUSSTEN  diesen Zug sowie den Anschluss in SBG kriegen, da wir nur so den letzten Bus von Schladming rauf nach Ramsau bekommen könnten.

Am  Ende ging alles gut, das Umsteigen in Salzburg wie auch das in den Bus in Schladming. Ach ja, in Schladming regnete es. Es regnete dann auch in Ramsau.

Der Wirt in der Pension nahm uns dann auch gleich mal die nassen Jacken ab und hängte sie zum Trocknen in den Keller.

Wir zogen uns trockene Hosen an und Regenjacken an und machten uns auf den Weg in die Stammkneipe äh - pizzeria. Man erkannte uns dort gleich wieder...

Samstag, 22.12.2018

Am heutigen Tage sollte es ja erst um 11 Uhr losgehen (oh Luxus) und so konnten wir sogar ausschlafen. und gemütlich frühstücken. N. fing an, sich durch das Müsliangebot zu futtern.

Am Abend vorher hatte der Wetterbericht gemeldet, dass es ab 20 Uhr schneien und nicht mehr regnen sollte.

Es regnete aber den ganzen Abend und die ganze Nacht durch.  Wir fragten uns, ob Schnee in Ö evtl. flüssig war. Ich meine, möglich wäre es ja gewesen  - andere Länder, andere Sitten...

Es schneite dann für ca. 1 Minute...

Es regnete und windete, als wir uns auf den Weg ins Stadion machten. Fahnen aufgehängt, Elch platziert und abgewartet, was der Tag/der Wettkampf so bringen würde.

Die Fahnen und der Elch zogen auch die Aufmerksamkeit des ORF-Kameramanns auf sich und so waren wir die ganze Zeit im Bilde, im wahrsten Sinn des Wortes.

ÄT ORF: Der Elch heißt übrigens Kalle.

48 Springer lang ging es gut, nur noch Eric Frenzel und Jarl Magnus Riiber saßen oben als sich der Wind zu einem Comeback entschloss.

Erst wartete man eine Weile ab, dann wurde eine offizielle fünf minütige Pause eingeschoben. Während dieser Pause wurde es ruhiger, aber springen durften beide nicht.

Gegen 13:30 Uhr wurde verkündet, dass das Springen abgebrochen sei und der PCR zur Anwendung käme.

Dies war für Johannes Rydzek äußerst positiv, da er im abgebrochenen Springen dsq worden war und durch den PCR nun doch wieder im Rennen war und auch für Espen Andersen, der bei seinem Wettkampfsprung eine Böe erwischt hatte und hoffnungslos hinten lag.

Um 14:45 Uhr sollte es mit dem Lauf weiter gehen. N. und S. verkrochen sich erst mal ins warme und trockene Veranstaltungszentrum und prüften im www die Neuigkeiten.

Danach wieder wetterfest verkleidet und ab an die Strecke.

Jarle Riiber hatte nach dem PCR nur neun Sekunden Rückstand auf den Führenden Österreicher Rehrl und unserer Meinung nach genügend Polster nach hinten. Wir hofften sehr auf einen Sieg von ihm, viel zu lange hatten wir keinen norwegischen Sieg mehr live erleben dürfen.

Während dem Warmlaufen kam u.a. Max Laheurte aus Frankreich vorbei. Er sah eine Plastiktüte auf der Loipe liegen, stoppte, hob selbige auf und drückte sie mir in die Hand.

Max, der Umweltschützer! *gg*

Und außerdem freuten wir uns ja schon wieder arg auf die Siegerehrung abends am Ederhof, die bestimmt sehr weihnachtlich und besinnlich werden würde. Die FIS hatte auf Nachfrage ja schon den "weihnachtlichsten Weltcup" aller Zeiten angekündigt. Bis lang war davon aber noch nichts zu sehen gewesen...

Keine Weihnachtslieder, kein internationalen Weihnachtsgrüße, nichts. Da hätte man viel mehr draus machen können, liebe FIS! :(

Am Ende gewann Jarl tatsächlich. Wir freuten uns so sehr für ihn.

Leider wurde dann irgendwann verkündet, dass die abendliche Feier am Ederhof wegen dem Wetter leider ausfallen müsse. N. und S. waren traurig. Und dann standen wir auch noch so doof, dass wir die Siegerehrung nur hören, aber nicht sehen konnten. Also nicht direkt, die Videowand sahen wir.

Als einzige weihnachtliche Einlage gab es nun eine Verlosung von Weihnachtspackerln. Die Verlosung dauerte und dauerte, das Wetter wurde immer schlechter. Auch verzogen uns irgendwann ins "Verweilzeit" zum Essen und danach noch zum Spar zwecks Erwerb von Getränken, Proviant und einer Ansichtskarte.

Zurück in der Pension schafften wir es diesmal MIT den Jacken ins Zimmer.

Alles zum Trocknen gehängt und ein paar Stündchen später wieder in die Pizzeria.

Nach der Rückkehr aus der Pizzeria hängten wir wieder alles zum Trocknen auf...

Sonntag, 23.12.2018 - Driving home for Christmas...

Zusammenfassung des Springens am Sonntag (aus unserer Sicht)

Am Sonntag ging es dann leider schon um 9:30 Uhr los. Wir schälten uns also um 7 Uhr aus den Betten, packten alles Nötige in die Rucksäcke, alles andere in die Koffer.

N. futterte sich weiter durchs Müslibuffet.

Nach dem Frühstück auf zur Schanze. 10 Minuten zu spät vor Ort (korrekte Zeit verbummelt und verbrummt). Trotzdem Platz in der ersten Reihe ergattert. Wieder direkt vor dem ORF-Typen.

Die Quali lief super für unsere Favoriten und wir waren guten Mutes für den eigentlichen Bewerb.
Der ORF-Typ stand dauernd direkt vor uns.

Die gute Laune sollte uns schneller vergehen als wir dachten...zuerst erwischte der arme Jan Schmid eine Böe im Hang, kam nur auf 80 Meter und war hoffnungslos abgeschlagen.

Hier, in seinem Ramsau, wo er seine größten Erfolge im Weltcup gefeiert hatte. Das erste Stockerl 2008, den ersten Sieg 2011, das erste gelbe Leiberl 2017. Sein allerletzter Sprung in Ramsau ging total schief.

Er war bedient.

Und als ob das noch nicht gereicht hätte für Team Norge und auch für uns, ging es gleich mal so weiter.

Es war ca. 11:30 Uhr im schönen Ramsau, da saß Jarl Magnus Riiber am Balken und wollte springen. Man sah auf der Leinwand, wie sich aus der Spur plötzlich Eisbrocken lösten und die Spur runterrutschten. Der arme Jarl war sehr erschrocken und zog die Beine an.

Als nächstes sah man jemanden vom norwegischen Team am Schanzentisch, wütend gestikulierend.

Man kehrte eine Weile herum, schickte zuerst einen Vorspringer runter und dann Jarle. Der arme Kerl kam im Flug total ins Trudeln, arbeitete wild mit dem Armen und kam ebenfalls nur auf 80 Meter.

Wir loggten uns ins Forum ein und lasen dort, dass die Norges einen Protest eingelegt hätten.

Um 11:55 meldete N. ins Forum, dass man an der Schanze bereits alles abgebaut hatte und somit niemand mehr würde springen dürfen. Später kam die Meldung, dass der Protest abgelehnt worden sei.

N. und S. waren sehr, sehr wütend.

Wir fragten uns, ob Jarl und Jan überhaupt noch starten würden. Die Frage klärte sich beim Warmlaufen. Jan ja, Jarl nicht.

Nach dem Springen hatte Jörgen Graabak nur 38 Sekunden Rückstand auf den Führenden Szczepan Kupczak aus Polen. N. meinte, ein Sieg von Jörgen wäre auch mal wieder nett.

Wir postierten uns wieder an der gleichen Stelle wie die letzten Jahre. Fahnen aufgehängt, Elch daneben. Bisschen was gefuttert um uns warm zu halten und gleichzeitig die Nerven zu beruhigen. Während wir also so vor uns hin futterten, kam plötzlich ein Mann in DSV-Kleidung und sprach die Leute neben uns an.

Unsere Laune, die sich zwischenzeitlich leicht verbessert hatte (siehe Essen), ging nun schlagartig wieder in den Keller.  Der Typ meinte in einer unglaublich arroganten Art, der Vorfall sei Jarls eigene Schuld gewesen, das habe er gleich gesehen und die Norges hätten ja nur protestiert, weil das eben der Weltcupführende sei.

Wir waren kurzzeitig sprachlos, entschlossen uns aber, uns nicht mit dem Herren anzulegen. Um so mehr hofften wir nun auf einen Sieg der Norges.

Es war ein enges Rennen zum Ende hin, aber Jörgen Graabak spielte auf der Zielgeraden mal wieder seine hervorragenden Sprintqualitäten aus und gewann mit 0,3 Sekunden Vorsprung vor Johannes Rydzek. N. und S. waren versöhnt.

Unsere Freude war nun grenzenlos.

Tagessieg, gelbes Leiberl behalten im Team, Nationencup verteidigt.

Wir blieben noch lange, beobachteten die Jungs im Zielraum, verfolgten die Siegerehrung und dann wieder das Verlosen der Packerl. Wieder kein Glück gehabt.

Anschließend wieder zum Essen ins "Verweilzeit".

Von der FIS war das Ganze ja als "weihnachtlichster Weltcup" aller Zeiten angekündigt gewesen, es wurde aber in all der Zeit nicht ein einziges Weihnachtslied gespielt, daher habe ich hier mal ein paar internationale Lieder zusammengesucht:

Norwegen:

En stjerne skinner i natt (Ein Stern leuchtet heute Nacht)

Å, jul med din glede - Oh Weihnachten mit deiner Freude

"Hjem te jul, „Nach Hause an Weihnachten“

Freddy Kalas - Hey Ho

Finnland:

Tonttujen jouluyö- die Weihnachtsnacht der Wichtel

Joulupuu on rakennettu - der Weihnachtsbaum ist aufgestellt

Joulupukki matkaan jo käy (engl. Santa Claus Is Coming to Town)

Frankreich:

Les Anges dans nos campagnes - Engel auf den Feldern singen

Petit papa Noël

Italien:

Canzoni Natalizie (Astro del ciel)

O albero, o albero - Oh Tannenbaum

Nach dem Essen im Verweilzeit langsam zur Pension zurückgelaufen, wo wir noch etwa eine Stunde saßen und dann, oh welch Wunder, im Regen zur Bushaltestelle liefen.

Der Bus kam erneut auf die Minute pünktlich und ebenso pünktlich waren wir in Schladming.

Die Heimfahrt ging so weit glatt, nur im Salzburger Bahnhof verliefen wir uns mal wieder.






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