Mittwoch, 5. Februar 2020

Continental Cup Brotterode, 07.02.-09.02.2020

Freitag, 07.02.2020 - lange, lange Anreise, Bratwurst gegen den Hunger, ein Abend an der Schanze und wir laufen nie wieder irgendwelchen Italienern hinterher!

Anreise N: München-Ingolstadt-Nürnberg-Coburg-Sonneberg-Wernshausen-Brotterode.

N. verließ die Wohnung um 8 Uhr. Zug bestiegen am Münchner Hbf um 9:02 Uhr.


Im IC von Ingolstadt nach Nürnberg.

Kaum war es 15 Uhr schon stand ich in Wernshausen und traf dort auf R. 15:12 Uhr ging der Bus nach Brotterode. Glücklicherweise waren unsere Züge pünktlich, denn sonst hätten wir entweder vier Stunden auf den nächsten Bus warten oder ein Taxi nehmen müssen.

In Brotterode angekommen, zerrten wir unsere Koffer zur Pension und verteilten unsere Siebensachen im Zimmer. Danach schnell zum Edeka, Proviant holen und dann ab an die Schanze.

Dort holte sich N. erstmal eine richtig schöne Thüringer Rostbratwurst! Huuunger! Genauso köstlich wie im Jahr zuvor. Das bisschen Thüringer in mir war selig.

Da wir letztes Jahr nicht bei der Teampräsentation gewesen waren, wussen wir nicht genau, wo im Auslauf das Ganze eigentlich über die Bühne gehen würde. Zunächst standen wir am Exit-Gate. Dies wäre, wie sich später herausstellte, richtig gewesen. Wäre...






Wenig später stand dann Team Italia neben uns. Nach einer Weile bewegten die Jungs der Squadra Azzura sich vom Exit-Gate weg. Wir dachten uns, die wüssten bestimmt wo sie hin müssten und liefen ihnen unauffällig hinterher. Fehler, schwerer Fehler.

Am Ende standen wir himmelweit vom Ort des Geschehens weg. Bläde Italiener!

Fesch waren sie ja, aber hilfreich nun nicht.

Die Teamvorstellung war dann aber ganz, ganz toll, da kann sich so mancher Weltcuport eine dicke Scheibe davon abschneiden.

Zuerst wurden die Fahnen der teilnehmenden Nationen präsentiert, von dem in Brotterode "Schanze-Dimmler" genannten Tretkommando. Diese fuhren auf Skiern den Auslauf hinunter.

Danach kamen die Mannschaften. Wir hatten uns zuvor gewundert, was die Kinder im Auslauf damit zu tun hatten. Diese trugen die Leiberl mit den Startnummern über ihren Winterklamotten. Dies sollte sich gleich klären.

Nachdem alle Teams jeweils komplett auf der Bühne  im Auslauf erschienen waren, kamen noch die jeweils zehn Besten bei Männern und Frauen einzeln und bekamen von den Kindern die jeweilige Startnummer.

Neben uns stand eine Dame, die fast vor Stolz platzte, da ihre Enkelin auch dabei war. Sie erzählte uns noch, dass die Kleine auch selber springen würde und sogar schon ein paar Mal gewonnen habe.

Als vor Ort alles durch war, wollten wir nur noch in unser Zimmer und uns ausruhen. Und auch um zum x.-ten Male den Wetterbericht zu prüfen. Seit dem 05.02. hatte es Meldungen über einen Orkan am WE gegeben. Wir überlegten hin und her. Am Sonntag früher fahren und auf jeden Falls sicher heimkommen oder volles Risiko gehen, bleiben, alles sehen und am Ende irgendwo stranden?

Samstag, 08.02.2020- ein laaaaaanger Tag an der Inselsbergschanze




Bestes Wetter am Samstag 

Am Samstag machten wir uns gegen 9 Uhr auf den Weg rauf zur Inselsbergschanze. Es würde ein langer Tag an der Schanze werden, ein seeehr langer. Zwei Trainingsdurchgänge Herren, zwei bei den Damen, dann der Wettkampf der Damen, die Probe der Herren und dann der Wettkampf der Männer.

Und dann immer der bange Blick auf alles, was sich theoretisch im Wind bewegen könnte...

Wir hatten den ganzen Tag an der Schanze absolut kein Netz und konnten somit auch die Wetter- bzw. Windvorhersage nicht prüfen. 


Skisprung-Elch Espen-Mikko hatte Spaß an der Schanze

Bei den Damen gab es einen deutschen Sieg, Pauline Heßler war die beste. Die Siegerehrung zögerte sich extrem hinaus. Wir vermuteten eine DSQ, konnten dies aber mangels Internet ja nicht prüfen. 

R. meinte irgendwann, die Mädels würden sich bestimmt noch schminken und die Nägel machen. *gg* 

Zum Mittagessen wieder Bratwurst. 

Der Tag fing an, sich in die Länge zu ziehen. Wir vertrieben uns die Zeit mit dem Fotografieren der Athleten und quatschen. 

Bei den Herren lag Joacim Oedegaard nach Runde 1 auf Platz 2. 


Wir hoffen so sehr, dass er das würde halten können, doch leider verschlechterte sich das Wetter, es fing an zu regnen und Joacim fiel auf Platz 17 zurück. War er nach DG 1 noch das reinste Sonnenscheinchen gewesen, so war seine Laune jetzt ganz weit unten. Er tat uns so leid. 

Nach dem Ende des Springens wollten wir noch was essen, doch die Buden hatten schon zu. Wir beschlossen ins Festzelt zu gehen. 

 Das erste Zelt war das VIP-Zelt, in das wir nicht hinein durften. Das zweite Zelt war zwar das Festzelt, kostete aber 10 € Eintritt. Wir verzichteten darauf und beschlossen stattdessen, irgendwo im Ort noch was Essen zu gehen. Kurz in die Pension, die Hälfte der Klamotten ausgezogen und die Rucksäcke abgestellt. 

Mit Hilfe des dort vorhandenen W-lans und Google Maps den Weg zum Pfefferstübchen rausgesucht. Unterwegs verlaufen. Wieder zurück, W-lan und Weg neu eingegeben. Diesmal gefunden. 

Endlich sitzen, endlich was essen und trinken.



Nach dem Essen zurück in die Pension und zum hundertsten Mal die Wettervorhersage überprüft, die schlechter und schlechter wurde. Gegen 22 Uhr beschlossen wir schweren Herzens, am nächsten Morgen die vorzeitige Heimreise anzutreten. 

Sachen eingepackt und dann noch lange gequatscht. Während wir da also im Zimmer rumwuselten und packten, fragten wir uns, ob das Brotterode-Gesetz auch am Sonntag wieder greifen würde.

Anmerkung der Redaktion zum Brotterode-Gesetz: Dies besagt, dass wenn einer von uns (N.) am Sonntag nicht mehr anwesend ist, gewinnt ein Norweger. 

Sonntag, 09.02.2020 - Flucht vor dem Sturm und das Brotterode-Gesetz galt auch heuer wieder am Sonntag

Heimreise N: Brotterode-Wernshausen-Grimmenthal-Schweinfurt-Bamberg-Nürnberg-München

Wir stellten den Wecker auf 6:45 Uhr, hatten geplant uns dann ein Taxi zu rufen, nach Wernshausen zu fahren und dort jeweils in einen Zug der Südthüringen-Bahn zu steigen, N. Richtung Süden, R. Richtung Norden.

R. hatte zwar Tickets mit Zugbindung, die DB hatte sich in den Tagen vor dem Sturm aber kulant gezeigt und diese bereits im Vorfeld aufgehoben.

Tja, soweit der Plan. Wir wollten eigentlich beide um 9 Uhr in Wernshausen abfahren, bekamen aber kein Taxi. Noch morgens im Zimmer länger vergeblich telefoniert. Die Vermieterin hatte dann zum Glück noch eine Ausgabe der lokalen "Gelben Seiten", in denen ein Taxi-Unternehmen aufgeführt war, welches Google nicht kannte.

Dort bekamen wir eine Fahrt, mussten aber eine Stunde darauf warten.

Eine halbe Stunde Fahrt später und mit 40 € weniger in der Tasche waren wir dann in Wernshausen. Es windete wie verrückt.

Unsere Züge kamen dann beide pünktlich und wir machten uns auf eine jeweils lange Heimreise, bei der am Ende alles gut ging.

Unterwegs - so Internet verfügbar - per FIS-Ticker das Geschehen in Brotterode verfolgt. Das Gesetz behielt Gültigkeit - N. nicht mehr vor Ort, Norweger gewinnt.

Grattis Joacim - wir hätten es beide zu gern live gesehen!

Eine Stunde, nachdem R. ihre Akunft zu Hause gemeldet hatte, wurde in NRW der Fernverkehr eingestellt.

N. kam auch gut nach Hause, vom Sturm war im Süden nichts zu spüren.

Nachdem wir uns beide einige Tage erholt hatten, fingen wir an die Tour nach Brotterode für 2021 zu planen - diesmal dann aber im Hotel mit Frühstück.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Streik im Öffentlichen Dienst, Winter/ Frühling 2023

Wie bitte? Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken? Die mit den sicheren Arbeitsplätzen, die, die in der Pandemie nicht um ihre Jobs...